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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hätte.«
    »Oder Sie würden jetzt auch nicht mehr leben«, sagte ich hart. Wir mußten den Tatsachen ins Auge sehen.
    »Otto fiel Ihr Name ein«, sagte Billy Massak zu Vladek Rodensky.
    »Er sagte, er würde Sie anrufen und bitten, sich mit ihm in dem Gebäude umzusehen.«
    »Das hat er getan, aber er wartete nicht vor dem Gebäude auf mich, sondern ging schon vor meinem Eintreffen hinein.«
    »Darin liegt doch ein Widerspruch«, sagte ich. »Zuerst ruft er dich an, damit du ihn begleitest, und dann hat er plötzlich keine Angst mehr und betritt die Restaurant-Bar ohne dich.«
    »Vielleicht hat ihn etwas hineingelockt«, sagte Vladek.
    »Das wäre möglich.« Ich wandte mich an Billy Massak. »Hat sich der anonyme Anrufer noch einmal gemeldet?«
    Der Journalist schüttelte den Kopf. »Bis jetzt noch nicht.«
    »Sollte er es tun, rufen Sie mich umgehend an«, bat Vladek Rodensky und gab Massak die beiden Nummern, unter denen er zu erreichen war. Die eine war der Privatanschluß in seiner Villa, über die andere erreichte man ihn in seinem Wagen, der mit Autotelefon ausgerüstet war.
    »Fällt Ihnen zu diesem Thema sonst noch etwas ein?« fragte ich den Kollegen des ermordeten Reporters.
    »Im Augenblick nicht.«
    »Dann bedanken wir uns für die Zeit, die Sie uns gewidmet haben.«
    »Ich bitte Sie, das war doch selbstverständlich, Mister Ballard.«
    Wir schickten uns an, zu gehen.
    »Hoffentlich erwischen Sie dieses Teufelswesen!« rief uns Billy Massak nach.
    Ich nickte. »Ja, das hoffe ich auch.«
    ***
    Blaß und matt öffnete Herbert Kolesik die Tür. Vladek Rodensky sagte ihm, weshalb wir ihn aufsuchten. Der Mann nickte gedankenverloren und ließ uns ein. Wir nahmen im Wohnzimmer in silbergrauen Samtsesseln Platz.
    Kolesik war an Leib und Seele gebrochen. Es würde lange dauern, bis er den Tod seines Bruders überwunden hatte. Ich versicherte ihn unsere Anteilnahme.
    »Er war ein wertvoller Mensch«, sagte Herbert Kolesik leise. »Voller Leben. Ich begreife immer noch nicht, daß er plötzlich nicht mehr da ist. Er erfüllte dieses Haus mit Leben. Seit er… tot ist, ist es hier still wie in einer Gruft.«
    Ich bat ihn, uns zu erzählen, was sich ereignet hatte. Wir erfuhren von Franz Kolesiks Sportbegeisterung, und daß er sich gestern selbst eine riesengroße Freude machte, indem er sich ein teures Rennrad kaufte, das er natürlich auch sofort ausprobieren mußte.
    »Er kam spät heim«, sagte Herbert Kolesik und knetete ununterbrochen seine Finger. »Ich sah aus dem Fenster, da stand er hinter den Sträuchern, weil er dort angeblich etwas gehört hatte. Ich sagte, er solle ins Haus kommen, und er erwiderte, er würde nur noch das Rad in die Garage bringen. Ich hörte, wie er das Garagentor öffnete und schloß. Aber er kam nicht hoch…«
    »Da gingen Sie nach unten«, sagte ich.
    Kolesik nickte, und noch mehr Blut wich aus seinem Gesicht. »Ich rief ihn, doch er gab keine Antwort. Und dann fand ich ihn«, sagte Herbert Kolesik erschüttert. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er starrte auf den Tisch, der zwischen ihm und uns stand, und schien die grauenvolle Szene noch einmal zu sehen. »Er… lag auf dem Rücken …«, fuhr er stockend fort. »Sein Blick war gebrochen … Mir war sofort klar, daß er nicht mehr lebte … Und ich sah diese schreckliche schwarze Hand … nur eine Schattenhand, die auf Franz’ Gesicht lag und seinen Tod bewirkt haben mußte. Sie hatte ihn erstickt! Ich dachte, ich hätte den Verstand verloren.«
    »Was taten Sie, als Sie wieder einigermaßen klar denken konnten?« wollte ich wissen. »Haben Sie versucht, die Schattenhand von Franz’ Gesicht zu lösen?« Herbert Kolesik schüttelte den Kopf.
    »Das wagte ich nicht. Ich geriet in Panik, schloß die Tür hinter mir ab und netzte nach oben.«
    »Ich nehme an, Sie riefen sofort die Polizei an?« sagte ich.
    »Ja, das habe ich getan, und ich hatte schreckliche Angst, daß diese Schattenhand auch mich töten würde.«
    »Was geschah weiter?«
    »Eine Funkstreife traf… etwa zehn Minuten später vor dem Haus ein. Die Beamten wollten, daß ich das Garagentor aufschließe, doch mir fehlte der Mut dazu. Ich gab ihnen den Schlüssel, und sie öffneten selbst.«
    »War die Schattenhand noch da?« fragte ich gespannt.
    »Ja, aber nur noch einen Augenblick, dann sauste sie davon und löste sich auf.«
    »Aber die Polizisten sahen die unheimliche Hand noch?«
    Kolesik nickte. Dieser Umstand veranlaßte Kommissar Rohm letzten Endes,

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