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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vladek Rodensky auf freien Fuß zu setzen. Nachdem zwei Polizeibeamte die Schattenhand, gesehen hatten, mußte ihm der Kommissar die haarsträubende Geschichte glauben.
    »Wenige Stunden bevor Ihr Bruder ermordet wurde, verlor ein Reporter namens Otto Baumann auf die gleiche schreckliche Weise sein Leben«, fuhr ich fort. »Haben Sie den Namen Baumann schon mal gehört?«
    Ich sah, daß es Herbert Kolesik schwerfiel, sich zu konzentrieren, aber er bemühte sich, und das mußten wir ihm hoch anrechnen.
    »Mir ist kein Otto Baumann bekannt«, sagte Kolesik schließlich.
    »Sie sehen keinen Bezugspunkt zwischen Baumann und Ihrem Bruder?«
    »Vielleicht hatte Franz schon mal mit dem Reporter zu tun. Franz ist… war Grafiker. Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß es zwischen ihm und Baumann mal zu einer Begegnung kam, aber diese Bekanntschaft müßte sehr oberflächlich geblieben sein, sonst hätte mir Franz davon erzählt.«
    »Hatte Ihr Bruder keine Geheimnisse vor Ihnen?«
    »Niemals. Es gab nichts, worüber er nicht mit mir reden konnte.«
    »Aber es muß zwischen diesen beiden Morden doch ein Zusammenhang bestehen«, platzte es aus Vladek Rodensky heraus. »Ein Mann verliert auf dem Kobenzl durch die Schattenhand sein Leben, und wenig später schlägt sie hier zu. Ich schätze, es liegen zehn oder fünfzehn Kilometer zwischen hier und der Restaurant-Bar. Vielleicht sind es sogar mehr. Wie kommt die Schattenhand ausgerechnet auf Ihren Bruder, Herr Kolesik?«
    »Diese Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten.«
    »Womit beschäftigte sich Ihr Bruder in seiner Freizeit?« schaltete ich mich wieder ein.
    »Er betrieb sehr viel Sport.«
    »Und sonst? Befaßte er sich mit Geistern, okkulten Dingen, mit Dämonologie?«
    »Du meinst, er könnte mit so einem Hobby gewissermaßen in ein schwarzes Wespennest gestochen haben?« fragte mich Vladek.
    »Wäre immerhin möglich«, sagte ich.
    Doch Herbert Kolesik schüttelte den Kopf. »So ein Hobby hatte mein Bruder nicht. Er… beschäftigte sich mit dem Zweiten Weltkrieg und dessen Auswirkungen auf Wien«, sagte Kolesik. »Bücher, die dieses Thema behandeln, verschlang er buchstäblich.«
    »Woher hatte er diese Bücher?«
    »Er fand sie auf Flohmärkten und in Antiquariaten. Es gab Buchhändler, die riefen ihn an, wenn ihnen so ein Buch unterkam, dann sauste er los und holte es sich.«
    »Aus welchem Grund interessierte ihn dieses Thema so sehr?«
    »Das kann ich nicht sagen. Es war sein Tick.«
    »Dürfen wir uns in seinem Zimmer mal umsehen?« fragte Vladek Rodensky.
    »Selbstverständlich.«
    Herbert Kolesik führte uns in einen Raum, in dem ein Bett, ein Tisch, zwei Stühle und ein Schrank standen. Da das Zimmer groß war, fühlte man sich hier drinnen nicht beengt.
    Wir entdeckten neben dem Fenster ein Bücherregal mit zahlreichen Raritäten. Ich zog wahllos ein Buch heraus und blätterte darin.
    Manche Seiten wiesen Markierungen und Randbemerkungen auf, die Franz Kolesik geschrieben hatte.
    War er der Mann gewesen, der Otto Baumann angerufen hatte?
    War er in seinen Büchern auf etwas Bedrohliches gestoßen? Ich gebe zu, das war eine gewagte Vermutung, deshalb sprach sich sie auch nicht aus.
    »Glauben Sie, es hat einen Sinn, wenn ich mir diese Bücher genau ansehe?« fragte Herbert Kolesik.
    »Schaden kann es nicht«, erwiderte ich. »Vielleicht finden Sie darin einen Hinweis, der uns weiterhilft.«
    Vladek Rodensky gab auch diesem Mann seine beiden Telefonnummern, und ich bat Herbert Kolesik, uns noch die Garage zu zeigen. Ich wußte, daß ich viel von ihm verlangte, aber irgendwann würde er die Garage wieder betreten müssen, und da war es besser, wenn er es beim erstenmal nicht allein zu tun brauchte.
    Die Kampfspuren waren immer noch zu sehen. Franz Kolesik mußte sich verzweifelt gewehrt haben. Leider hatte es nichts genützt.
    Warum mußte dieser Mann sterben? Diese Frage ging mir nicht aus dem Kopf.
    ***
    Er war wieder allein, und die Einsamkeit wollte ihn erdrücken.
    Schwere Seufzer entstiegen seiner Brust, während er versuchte, mit dem schmerzhaften Schicksalsschlag fertigzuwerden.
    Du mußt dich mit Franz’ Tod abfinden, sagte er sich. Du mußt versuchen, herauszufinden, weshalb er auf diese grauenvolle Weise sterben mußte. Liegt die Antwort in seinen Büchern?
    Kolesik begab sich in das Zimmer seines Bruders. Ihm war, als würde sich ein dicker Eisenring um seine Brust legen. Er konnte nicht mehr richtig durchatmen.
    »Worauf kann Franz

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