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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Beweis hatte Vladek dafür nicht, aber er hatte eine Bedrohung schon lange nicht mehr so intensiv gespürt wie hier. War Baumann schon da? Vladek hatte draußen keinen Wagen stehen sehen.
    »Herr Baumann?« rief der Brillenfabrikant, während sein aufmerksamer Blick die Finsternis zu durchdringen versuchte.
    Niemand antwortete.
    »Herr Baumann!« rief Vladek Rodensky noch einmal. Diesmal lauter. Seine Stimme hallte durch die großen leeren Räume und danach war es wieder still. Sollte er draußen auf den Reporter warten?
    Otto Baumann hatte zugegeben, daß er Angst hatte. War ihm das, wovor er sich fürchtete, zum Verhängnis geworden? Verdammt!
    dachte Vladek. Er hätte mir ruhig ein bißchen mehr erzählen können. Aber hatte er mehr gewußt?
    Vladek machte die ersten Schritte. Sein Inneres war angespannt.
    Jederzeit wäre er bereit gewesen, auf einen Angriff blitzschnell zu reagieren. Mit jedem Schritt, den er sich weiter in die Dunkelheit hineinwagte, schien die Bedrohung zu wachsen.
    Wurde er beobachtet? Befand sich jemand hinter ihm? Bei diesem Verdacht wirbelte er herum, und sein Finger am Abzug war bereit, sich zu krümmen. Aber er hätte erst geschossen, wenn er mit hundertprozentiger Sicherheit gewußt hätte, daß man ihm etwas anhaben wollte.
    Er konnte sich auf seinen guten Reflex und sein sicheres Auge verlassen. Im Keller seiner Villa gab es einen Schießstand mit schallisolierten Wänden. Dort trainierte er sooft er Zeit hatte, um im Ernstfall seinen Mann zu stehen. Er wollte nicht leichtes Futter für seine Feinde sein, und Feinde hatte Vladek Rodensky genug.
    Die meisten waren keine Menschen, sondern gehörten der schwarzen Macht an. Da er ein guter Freund von Tony Ballard war und mit diesem schon eine erkleckliche Anzahl von Schwarzblütlern vernichtet hatte, konnte die Hölle auch gegen ihn jederzeit zum Schlag ausholen.
    Deshalb sah er sich vor und trachtete, meistens die Mauser bei sich zu tragen, um sich gegen eine unverhoffte Höllenattacke zur Wehr setzen zu können.
    Langsam ging Vladek weiter. Manche Fensterscheiben waren eingeschlagen, die Scherben lagen auf dem schmutzigen Boden. Spinnweben zitterten in den Rahmen, und ein kühler Lufthauch wehte auf den Brillenfabrikanten zu.
    Er hätte viel darum gegeben, wenn jetzt Tony Ballard bei ihm gewesen wäre. Wenn er Tony an seiner Seite wußte, fühlte er sich zu Großem fähig. Wenn er auf sich allein gestellt war wie in diesen Augenblicken, meldete sich bei ihm eine leichte Unsicherheit, die er jedoch tunlichst zu unterdrücken suchte.
    Linkerhand stand einsam und verlassen ein langer Tresen, den einst viele Menschen umlagert hatten. Heute hatte er seine Daseinsberechtigung genauso verloren wie das ganze Gebäude, das zu renovieren sich nicht mehr lohnte.
    Man fand es nicht einmal der Mühe wert, es abzureißen, begnügte sich damit, draußen ein Schild mit der Aufschrift »Betreten verboten!« an die Wand zu nageln. Alles andere überließ man der Zeit.
    Die wird mit allem fertig.
    Über Vladeks Kopf knisterte es. Er sprang zurück und blickte nach oben. Der Angriff konnte auch von oben kommen. Aber dort war nichts, was Vladek beunruhigen mußte.
    Er sah an der Decke nur einen breiten, schwarzen Riß, der sich quer durch den Raum zog. Irgendwann würde der Riß größer und zu einer echten Gefahr für jene werden, die sich hier trotz des Verbotsschildes hereinwagten.
    Doch so weit war der Verfall des Gebäudes noch nicht fortgeschritten. Vladek ging weiter, und er bedauerte, über keine schwarzmagischen Sensoren zu verfügen, denn dann hätte er die Gefahr rechtzeitig orten können.
    Der Ex-Dämon Mr. Silver – Tony Ballards und somit auch Vladeks Freund – setzte diese übernatürliche Fähigkeit hin und wieder mit großem Erfolg ein. Leider kann ein Mensch das nicht erlernen. Entweder man hat es, oder man hat es nicht.
    Vladek Rodensky erreichte eine Schwingtür, deren Glasrippen jemand eingetreten hatte. Dahinter lag milchiges Mondlicht auf dem staubigen Boden. Der Brillenfabrikant gab der Tür einen Stoß.
    Sie schwang auf, doch Vladek Rodensky ging zunächst nicht weiter. Er wollte erst einmal sehen, was passierte, wenn jemand die Tür öffnete. Nichts geschah. Die Tür schwang nur zurück und pendelte so lange hin und her, bis der Schwung verbraucht war.
    Daraufhin stieß Vladek die Tür noch einmal auf und betrat den nächsten, erheblich kleineren Raum. An den Wänden standen abgewetzte Bänke, weich gepolstert.
    Stühle, die zu

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