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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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namenlosem Entsetzen.
    »Franz!« brüllte er wie von Sinnen.
    Sein Bruder lag auf dem Boden, regte sich nicht mehr, und sein Blick war gebrochen. Tot! schrie es in Herbert Kolesik. Mein Gott, Franz ist tot!
    Jetzt erst fiel ihm auf, daß auf Franz’ Gesicht etwas Schwarzes lag, ein Schatten, der die Form einer Hand hatte!
    ***
    Unsere Maschine landete um 10.35 Uhr in Wien-Schwechat. Ja, unsere Maschine, denn Vicky Bonney ließ es sich nicht nehmen, mitzukommen. Ich hatte alles versucht, um sie abzuhängen, immerhin war das keine Vergnügungsreise, aber meine Freundin bestand darauf, mich nach Wien zu begleiten, und ich gab schließlich nach, denn im Grunde genommen hatte ich sie ja sehr gern bei mir.
    Unser Gepäck – es war nicht viel, lediglich zwei Reisetaschen – stand auf einem kleinen Gepäckswagen, den ich vor mir herschob, während ich den Hals reckte und nach Vladek Rodensky Ausschau hielt, der versprochen hatte, uns abzuholen.
    »Kein roter Teppich für Tony Ballard?« fragte Vicky amüsiert.
    »Vladek läßt nach.«
    Ich blieb stehen und wünschte mir einen Teleskophals wie E. T.
    dann hätte ich die Köpfe der Menschen, die uns umgaben, spielend überblickt.
    »Vladek scheint sich zu verspäten«, sagte Vicky.
    »Das kommt bei ihm kaum mal vor«, erwiderte ich.
    »Bist du beunruhigt?« fragte Vicky Bonney.
    »Ein bißchen. Du weißt, um was es geht.«
    »Befürchtest du, daß sich Vladek in Schwierigkeiten befindet?«
    »Ich kann es nicht ausschließen.« Ich schob den Gepäckwagen zu den Telefonen und sagte, ich würde mal bei Vladek zu Hause anklingeln. Auf die Reisetaschen weisend, sagte ich: »Laß dir nichts klauen.«
    »Hör mal, in Wien wohnen doch nur ehrliche Leute.«
    »Es gibt auch hier schwarze Schafe«, sagte ich und trat in die Telefonnische. Mein Anruf erreichte Vladek Rodensky nicht, das bedeutete für mich, daß er sich auf dem Weg hierher befand. »Wir warten auf ihn«, entschied ich. »Denn wenn wir uns ein Taxi nehmen, stehen wir vor seiner Villa, und er ist hier.«
    »Ist mir recht«, sagte Vicky und schüttelte ihre blonde Mähne.
    »Tony!«
    Der Ruf riß mich herum, und ich sah Vladek, hinter dessen Brille eisigblaue Augen blitzten. Er hatte volles, seidig glänzendes Haar und ein ausgeprägtes Gebiß, dessen Zähne er jetzt bleckte.
    »Vladek!«
    »Hallo, ihr beiden!« sagte der Brillenfabrikant atemlos. »Ich bin spät dran.«
    »Das ist uns aufgefallen«, sagte ich.
    Vladek umarmte Vicky und griff dann mit beiden Händen nach meiner Rechten, um sie wild zu schütteln.
    »Du hast Vicky also doch mitgebracht«, sagte er.
    »Hast du schon mal versucht, ihr etwas auszureden?« gab ich grinsend zurück. »Stur ist nur die Vorsilbe von dem, was sie sein kann.«
    Vicky hob die Augenbrauen. »Tja, man hat eben so seine Qualitä- ten.«
    »Gibt’s was Neues?« erkundigte ich mich bei Vladek Rodensky.
    Der Brillenfabrikant nickte. »Das kann man wohl sagen. Ich habe die Nacht in einer Zelle verbracht.«
    »Wie denn das?« fragte ich überrascht. »Was hast du denn angestellt?«
    »Nicht viel. Ich erzählte Kommissar Rohm die Wahrheit, und er glaubte mir nicht. Ich kann das verstehen. Klingt ja auch ziemlich verrückt, wenn einem jemand von einer mordenden Schattenhand erzählt. Die Polizisten entdeckten Kampfspuren in der Restaurant-Bar und holten Silberkugeln aus der Mauer, die ich abgefeuert hatte. Rohm hatte den Verdacht, der Reporter könnte etwas ausgegraben haben, womit er mir schaden konnte.«
    Ich nickte. »Man sagt ja, daß ein cleverer Reporter reich werden kann, aber nicht von dem, was er schreibt, sondern von dem, was er nicht veröffentlicht.«
    »Rohm vermutete, der Reporter hätte dich zu erpressen versucht?«
    fragte Vicky Bonney.
    »Ja«, sagte Vladek. »Er meinte, deshalb habe mich Otto Baumann in dieses leere Gebäude bestellt, und ich hätte die Gelegenheit wahrgenommen, mich seiner zu entledigen.«
    »Und hinterher rufst du die Polizei an?« sagte ich. »Du hättest dich doch ungesehen davonmachen können. Hast du ihm das nicht gesagt?«
    »Doch, aber er hatte dafür eine Erklärung: Manche Täter möchten besonders schlau sein…«
    »Das darf ja wohl nicht wahr sein!«
    »Man kann es ihm nicht verübeln, Tony, schließlich ist die Geschichte von der unheimlichen Schattenhand starker Tabak für einen nüchtern denkenden Polizisten.«
    »Wie kommt es, daß du nun doch wieder frei bist?« fragte Vicky Bonney. »Kam dem Kommissar über Nacht die große

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