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043 - Der Mann von Marokko

043 - Der Mann von Marokko

Titel: 043 - Der Mann von Marokko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Nachmittag sah er Hamons Wagen in der Richtung nach London vorbeifahren und wunderte sich, welches dringende Geschäft den Finanzmann wohl in die Stadt zurücktreiben mochte.
    Nach Mitternacht kehrte Hamon schon wieder zurück. Er hatte in London zwei nützliche Stunden verbracht und mit einem Fremden gesprochen, der gerade angekommen war. Die Unterhaltung war nur auf arabisch geführt worden.

32
    Marborne hatte eine neue Forderung an Hamon gestellt und nur fünfhundert Pfund erhalten. Sofort schickte er ein zweites Schreiben, erfuhr aber, daß Hamon weggefahren sei. Er hielt das für einen Vorwand, ging selbst in Hamons Wohnung und fragte den Butler aus. Miss Hamon war auch nicht da; sie war mit dem Elfuhrzug nach dem Festland abgereist. Der Butler glaubte, daß sie mindestens eine Woche fortbleiben werde.
    Obgleich die Nacht sehr kühl war, öffnete Marborne das Fenster in seinem Zimmer, um auf den Verkehr in Cambridge Circus hinabzusehen. Die Kinofassade in der Nähe war grell beleuchtet. Er saß lange und schaute zu, wie das Publikum zu den Vorstellungen strömte.
    Plötzlich eilte ein großer, starker Mann quer über die Straße, da der Verkehr auf dem Fahrdamm im Augenblick nicht allzu stark war. Das mußte ein Fremder sein. Marborne beobachtete ihn einige Zeit. Der Mann schien nicht genau zu wissen, wo er sich hinwenden solle. Zuerst ging er an den Häusern des Platzes entlang, dann kam er zurück und stand unentschlossen auf einer der Verkehrsinseln, wo das Licht einer großen Bogenlampe auf ihn fiel. Er mochte Seemann sein, denn er trüg einen wollenen Sweater, eine dicke Tuchjacke und eine Sportmütze. Als Marborne ein elegantes Auto im Verkehr verfolgte, das vor dem Theater hielt, verlor er ihn aus den Augen und dachte nicht mehr an ihn.
    Er schloß das Fenster, nahm ein Spiel Karten aus einer Schublade und begann eine Patience, um seine Nervosität zu bekämpfen. Er hörte Geräusche, Klopfen und Flüstern und wußte doch, daß alles nur Einbildung war. Schließlich setzte er den Hut auf, da er die Einsamkeit nicht länger ertragen konnte, und ging die Shaftesbury Avenue zum Piccadilly Circus entlang. Dort blieb er stehen und beobachtete eine Weile den Verkehr.
    Dann machte er noch einen kleinen Spaziergang und ging schließlich zum Cambridge Circus zurück. Er fühlte sich jetzt etwas wohl er. Plötzlich sah er den großen, fremdartig aussehenden Matrosen wieder. Sein bleiches Gesicht und sein dünner, schwarzer Schnurrbart fielen ihm auf. Er stand in der Nähe, als Marborne aufschloß, kam auf ihn zu und zog die Mütze.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er mit einem gutturalen Akzent, »sind Sie Mr. Marborne?«
    »Ja, das ist mein Name.«
    »Ich habe dies hier für Sie abzugeben.« Er reichte ihm ein großes Kuvert. »Es ist von Mr. Hamon, aber ich muß erst sicher sein, daß Sie wirklich Mr. Marborne sind.«
    »Kommen Sie doch mit nach oben«, erwiderte Marborne schnell. Hamon hat wieder Geld geschickt, dachte er vergnügt. Dieser dicke Brief konnte nur Geld enthalten; Hamon hatte allerdings manchmal merkwürdige Boten. Er öffnete die Tür und ließ den Mann eintreten, der lautlos hinter ihm die Treppe heraufgestiegen war.
    »Sie sind also Mr. Marborne?« fragte der Fremde, als sie im Zimmer waren. Er sprach nur gebrochen englisch. »Dies ist für Sie. Wollen Sie bitte öffnen und mir den Empfang bestätigen?«
    Marborne zerschnitt die Schnur und riß den Umschlag auf. Eine Sekunde lang wandte er dem Besucher den Rücken zu, und Ahmet, der Mauleseltreiber, zog ein gekrümmtes Messer aus jeder Tasche. Mit einem unterdrückten Schrei stieß er nach dem Mann.
    Marborne wußte selbst nicht, warum er plötzlich aufschaute. In dem Spiegel über dem Kamin sah er das Blitzen der beiden Messer und drehte sich blitzschnell um. Im nächsten Augenblick hob er den Tisch auf und schleuderte ihn gegen den Mörder. Als er nach seinem Revolver griff, ging plötzlich das Licht aus. Marborne hörte, Schritte bloßer Füße auf der Treppe und eilte hinter dem Mann her, fiel dabei aber über den Tisch. Als er das Licht wieder angedreht hatte, waren Treppe und Gang unten leer; auch auf der Straße war nichts von dem fremden Matrosen zu sehen. Nachdem er die Tür zweimal abgeschlossen hatte, ging Marborne in seine Wohnung zurück, goß sich ein großes Glas Whisky ein und trank es aus.
    »Dieses Schwein!« sagte er atemlos und untersuchte den Brief.
    Es lag nur geschnittenes Zeitungspapier darin. So war es also gemeint!
    Er

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