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043 - Der Mann von Marokko

043 - Der Mann von Marokko

Titel: 043 - Der Mann von Marokko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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und ihn über Joans Schultern hängte. Der zweite Teil der Reise sollte also beginnen.
    Wohin würde sie führen? Sie vertraute darauf, daß Jim Morlake ihr irgendwo begegnen und ihr helfen würde.

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    Hamon hatte Joan die Wahrheit erzählt, als er sagte, daß Jim in große Unannehmlichkeiten mit den Behörden geraten sei. Aber das waren Schwierigkeiten, die er kannte und deren er Herr werden konnte.
    »Es wird nahezu unmöglich sein, die Häuser zu durchsuchen, in denen sie verborgen sein könnte«, sagte er zu Lord Creith. »Ich bin schon jetzt in eine recht böse Lage gekommen. Wenn wir jetzt etwas unternehmen, können wir es nur auf eigene Faust tun. Die Räuber sind jedenfalls nicht die Fesstraße weiter entlanggegangen. Ich bin zwanzig Meilen über die Stelle hinausgegangen, wo wir den Wagen fanden, und ich habe niemand gesehen. Ich werde jetzt weitere Nachforschungen anstellen.«
    Der alte Herr ging in sein Zimmer hinauf, um eine Vollmacht zu holen, die er diesen Nachmittag von den verschiedenen Konsulaten besorgt hatte. Jim wartete unten und trat auf den Balkon hinaus. Der Abend war kühl, und der Vollmond erhob sich in voller Pracht am wolkenlosen Himmel. Einen Augenblick war er überwältigt von der Schönheit dieses Anblicks. Die breite Hotelterrasse war verlassen, nur ein Mann saß noch dort, der den Mantelkragen hochgeklappt und die Füße auf das Steingeländer gelegt hatte. Er mußte Amerikaner oder Engländer sein. Niemand sonst würde es wagen, sich der Nachtluft auszusetzen. Der Fremde rauchte eine Zigarre.
    Lord Creith erschien mit der Vollmacht.
    »Ich fürchte, sie wird Ihnen auch nicht viel nützen«, meinte er, »aber in Orten, die die Oberhoheit des Sultans anerkennen, werden Ihnen die Behörden Hilfe und Beistand leisten.« Er streckte ihm die Hand entgegen. »Also, gehen Sie - ich wünsche Ihnen viel Glück. Bringen Sie mir Joan zurück, ich muß sie wiederhaben -und ich glaube, Sie auch.«
    Jim drückte die Hand des alten Mannes, nickte ihm noch einmal zu und schob ihn dann durch die Glastür in die große Hotelhalle zurück. Er mußte jetzt allein sein.
    Eine Sekunde schaute er dem alten Mann noch nach, der etwas gebückt über den Korridor schritt, dann wandte er sich um und eilte die Stufen hinunter, die zur Küstenstraße führten. Er war gerade unten, als er angerufen wurde.
    »Hallo!«
    Es war der Fremde mit der Zigarre. Jim dachte, daß der andere sich geirrt habe, und ging weiter.
    »Kommen Sie doch her, Morlake!«
    Erstaunt wandte sich Jim um.
    »Wenn Sie mich so gut kennen, daß Sie meinen Namen wissen, darf ich Ihnen sicher ohne Umschweife sagen, daß ich in großer Eile bin.«
    »Gewiß.« Der Mann streckte die Beine gemütlich von sich. »Ich möchte von Ihnen nur eins erfahren - haben Sie vielleicht etwas von meinem Freund Hamon gesehen?«
    Jim beugte sich nieder, um das Gesicht des Fremden besser sehen zu können. Es war Captain Welling . . .

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    »Was in aller Welt tun Sie denn hier?«
    »Ich werde mir Rheumatismus holen«, brummte Welling. »Sie sind in Eile - was gibt es denn?«
    »Lady Joan ist verschwunden.« Jim erzählte ihm von der Entführung.
    Der Detektiv hörte nachdenklich zu.
    »Das ist allerdings eine schlechte Neuigkeit«, sagte er dann. »Ich hatte schon gehört, daß es einen Skandal gegeben haben soll, aber ich wußte nicht, was es war. Mein Spanisch ist schon sehr in Vergessenheit geraten, und Arabisch verstehe ich so gut wie gar nicht. Lady Joan! Das ist recht böse. Was haben Sie denn nun vor?«
    »Ich will mich nach ihr umsehen!« erwiderte Jim kurz.
    »Dann darf ich Sie nicht aufhalten. Haben Sie nichts von Hamon entdeckt? Ich habe ihn bis Cadiz verfolgt. Er kam auf der ›Peleago‹ nach Gibraltar. Dort habe ich die Spur verloren. Er war plötzlich verschwunden, und ich konnte ihn nicht wieder auffinden.«
    Bestürzt hörte Jim diese Nachricht.
    »Dann ist er hier - gesehen habe ich ihn allerdings noch nicht. Zuerst hatte ich Sadi Hafis in Verdacht, aber es ist leicht möglich, daß Hamon die Entführung dirigierte.«
    Mit einem hastigen Lebewohl eilte er fort.
    In der Nähe der Straße der Moschee stand ein kleines, unansehnliches Haus, zu dessen Tür man auf einer schmalen Treppe emporklettern mußte. Jim stieg hinauf, klopfte an und wurde sofort eingelassen. Er nickte dem maurischen Schneider, der mit untergeschlagenen Beinen bei seiner Arbeit saß, einen Gruß zu, ging in einen inneren Raum, zog den Rock aus und erschien dann wieder in der

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