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043 - Der Teufelskreis

043 - Der Teufelskreis

Titel: 043 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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Kerl steckt! Deshalb hat Sid mich zu Ihnen geschickt. Es ist dringend, Mr. Hunter.“
    „Ich komme sofort“, versicherte Dorian, während er sein Jackett anzog. Bevor er jedoch in den Kamelhaarmantel schlüpfte, fiel ihm ein, daß es besser war, für Tim eine Nachricht zu hinterlassen. „Was ist?“ erkundigte sich Lintock, als er Dorians Zögern bemerkte.
    „Ich möchte nur, daß Tim weiß, wo ich zu erreichen bin - falls er anruft“, erklärte Dorian und schaltete das Diktiergerät ein. Er merkte nicht, wie Lintock zusammenzuckte, sondern sprach in das Mikrophon: „Dorian an Tim. Ich habe mit Sid eine Verabredung.“
    Er schaltete das Diktiergerät aus und wandte sich an Lintock. „Wo werde ich Sid treffen?“
    „Im Anita Club“, antwortete Lintock zögernd und fügte hinzu: „Tim kennt diesen Treffpunkt.“ Dorian sagte noch auf Band, wo er Sid treffen wollte, dann ergriff er seinen Mantel.
    „Gehen wir!“
    Sie verließen das Büro. Lintock ging voran. Als sie auf die Straße kamen und Dorian ein Taxi rufen wollte, winkte der Mann mit dem Wolfsrachen ab.
    „Wir können zu Fuß gehen“, versicherte er. „Der Anita Club ist nur vier Häuserblocks entfernt. Er liegt zwischen der Bowery und Chinatown. In zehn Minuten sind wir dort.“
    „Ist es von Sid nicht leichtsinnig, sein Quartier in einem Lokal aufzuschlagen?“ gab Dorian zu bedenken. „Immerhin befindet ihr euch mit den Dämonen im Krieg.“
    Lintock lachte krächzend. „Der Anita Club ist schon seit Jahren aufgeflogen. Wir haben die Räume mit Geld aus der Gemeinschaftskasse gemietet. Dort sind wir ungestört.“
    Es dauerte tatsächlich nicht viel länger als zehn Minuten, bis sie das Lokal erreichten. Ein paar Stufen führten vom Gehsteig zu einer Holztür, auf der ein kleines Schild mit der Aufschrift Anita Club hing. Lintock klopfte in einem bestimmten Rhythmus dagegen, und nach einigen Minuten wurde die Tür geöffnet. Dorian war nicht schlecht überrascht, als er den Mann mit der Gummimaske erblickte. „Sind Sie denn allein?“ fragte er erstaunt, während er Sid die Treppe hinunter folgte. Hinter ihnen schloß Lintock die Tür ab.
    „Ich benötige keinen Leibwächter, wenn Sie das meinen, Mr. Hunter“, sagte Sidney Morton mit feinem Spott.
    „Hier bin ich so sicher wie in Abrahams Schoß. Diese Räume sind für die Dämonen eine uneinnehmbare Festung. Es gibt unzählige Schutzvorrichtungen, die ihnen ein Eindringen unmöglich machen. Zum Beispiel …“
    „Warum sprechen Sie nicht weiter, Sid?“ fragte Dorian.
    Sie hatten das Ende der Treppe erreicht und kamen in das Lokal. Die Einrichtung war noch so, wie sie die früheren Besitzer zurückgelassen hatten - nur eben verwahrloster. Es gab eine Bar, eine kleine Bühne und eine Reihe von Tischen mit Sesseln.
    „Ich wollte Ihnen eine Dämonenfalle zeigen, Dorian“, sagte Sidney Morton mit gedämpfter Stimme,
    die durch die Gummimaske fast bis zur Unkenntlichkeit verzerrt war, „aber sie ist nicht mehr an ihrem Platz.“
    Dorian griff unwillkürlich nach seiner Waffe, aber Sidney Morton hielt ihn zurück.
    „Verlieren Sie nicht gleich die Nerven, Dorian!“ meinte er lachend. „Es macht nichts, wenn einer meiner Leute in Unkenntnis diesen Dämonenbann fortgeräumt hat. Es gibt noch genügend Schutzvorrichtungen, deren Wirkung ausreicht, um uns alle Dämonen vom Leibe zu halten.“
    „Und wenn jemand die Falle bewußt entschärft hat?“ wollte Dorian wissen.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie But Lintock langsam über die Treppe ins Lokal kam.
    Sidney Morton lachte wieder.
    „Sie haben eine zu blühende Phantasie, Dorian.“ Dann wurde er ernst und sagte: „Kommen wir zur Sache! But berichtete mir, daß Sie mich sprechen wollen. Was haben Sie also auf dem Herzen, Dorian?“
    Dorian starrte den Mann mit der Maske verblüfft an. „Ich dachte, daß Sie mich …“
    Er verstummte, als ihm die Bedeutung von Sids Worten klar wurde. Die Dämonen hatten sie in eine Falle gelockt.
    But Lintock war ein Verräter.
    Dorian wirbelte herum, packte But Lintock am Rockaufschlag und schleuderte ihn zu Boden. Dann warf er sich auf ihn und drückte ihm die Pistole an die Schläfe.
    „Los, heraus mit der Sprache!“ sagte er drohend. „Was hat das alles zu bedeuten?“
    Lintock starrte ängstlich vom Pistolenlauf zu ihm. Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht.
    „Sie können mich nicht töten!“ schrie er. „Meine Brüder werden mich zu schützen wissen.“
    „But!“ rief Sidney Morton

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