Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
043 - Der Teufelskreis

043 - Der Teufelskreis

Titel: 043 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
Vom Netzwerk:
entsetzt.
    „Rede! Was haben die Dämonen vor?“ herrschte Dorian ihn an.
    „Ihr werdet hier nicht lebend herauskommen“, sagte Lintock keuchend. „Ich habe alle Schutzvorrichtungen entschärft. Meine Brüder können ungehindert eindringen.“
    Dorian war außer sich vor Wut. Sidney Morton mußte ihn gewaltsam von But fortzerren.
    „Wenn Sie But umbringen, ist uns nicht geholfen“, beschwor Sidney Morton ihn, während er ihm die Arme nach hinten drückte.
    Dorian kam wieder zur Besinnung. Er blickte sich suchend um. Waren die Schatten in den Winkeln und Ecken nicht bereits dunkler geworden? Waren dort nicht bereits schaurige Gestalten aufgetaucht, die sich drohend auf sie zu bewegten?
    „Warum hast du das getan, But?“ fragte Sidney Morton den Mann mit dem Wolfsrachen verständnislos.
    Aber Lintock gab ihm keine Antwort. Aus seinem Wolfsrachen kam nur ein unverständliches Krächzen.
    „Haben Sie nicht gehört, daß er die Dämonen als seine Brüder bezeichnete?“ fragte Dorian und ballte die Hände zu Fäusten. „Wahrscheinlich haben sie ihm versprochen, daß sie ihn wieder in die Schwarze Familie aufnehmen.“
    Dorian machte Anstalten, sich erneut auf Lintock zu stürzen, aber Sidney Morton stellte sich ihm in den Weg.
    „Den Verräter können wir später immer noch bestrafen“, sagte der Mann mit der Maske. „Jetzt ist es wichtiger, sich auf die Attacke, der Dämonen vorzubereiten. Wenn es uns gelingt, sie hinzuhalten, dann haben wir noch eine Chance. Ich habe mit Tim telefoniert und ihm erzählt, daß Sie mich sprechen wollten. Er hat versprochen, ebenfalls herzukommen. Er müßte in wenigen Augenblicken hier eintreffen.“
    Sidney hatte kaum geendet, als ein schauriges Lachen erklang, das von irgendwo und gleichzeitig von überall herzukommen schien.
    „Sie sind schon da“, stellte Dorian erschrocken fest.
    But Lintock kam mühsam auf die Beine. Als er taumelnd stand, wandte er ihnen sein blutverschmiertes Gesicht zu. Plötzlich ging eine Verwandlung mit ihm vor. Als würde ihm eine unsichtbare Macht ungeahnte Kräfte verleihen, spannte sich sein Körper an, und er sprang auf Sidney Morton zu.
    Der Mann mit der Maske machte noch einen Schritt zur Seite, konnte Lintock jedoch nicht mehr ausweichen, der ihn um die Körpermitte faßte und mit sich zu Boden riß.
    Dorian wollte sich auf die beiden Kämpfenden stürzen, doch ein Schmerz unter seiner Achsel ließ ihn zusammenfahren. Dort entwickelte sich auf einmal eine Hitze, als würde er in seiner Schulterhalfter glühende Kohlen tragen.
    Er riß den Mantel auf, um sich der Hitzequelle zu entledigen. Da sah er, daß seine Pistole tatsächlich zu glühen begonnen hatte. Er schlüpfte schnell aus dem Mantel und dem Jackett und schnallte mit fliegenden Händen die Schulterhalfter ab.
    Als er sie mitsamt der Pistole von sich schleuderte, erkannte er, daß er einer Halluzination zum Opfer gefallen war. Die Pistole glühte nicht, und auch das Gefühl der sengenden Hitze war ihm nur einsuggeriert worden. Aber es war bereits zu spät, den Fehler wiedergutzumachen. Die Pistolenhalfter machte sich selbständig und schlängelte sich wie eine Schlange davon - geradewegs auf die beiden Krüppel zu, die sich engumschlungen über den Boden wälzten.
    Lintock war es gelungen, Sidney Morton die Gummimaske vom Gesicht zu reißen. Dorian wandte sich fast gegen seinen Willen angeekelt ab. Das Gesicht Mortons hatte nichts Menschenähnliches mehr an sich. Ihn schauderte allein bei der Vorstellung, welche Schmerzen Sidney Morton Tag für Tag und Jahr für Jahr - ein ganzes Leben lang - zu ertragen hatte. Wahrscheinlich sah sein ganzer Körper so aus wie sein Gesicht.
    „Achtung, Sid!“ warnte Dorian den Aussätzigen. „Die Pistole!“
    Er rannte auf die beiden zu. Doch die zu selbständigem Leben erwachte Pistolenhalfter war schneller. Sie kroch unter die Körper der beiden Kämpfenden. Gerade als Dorian einen Lederriemen zu fassen kriegte, lösten sich hintereinander zwei Schüsse.
    Dorian beobachtete fassungslos, wie die beiden zusammenzuckten und dann leblos zur Seite rollten. Er holte die Pistolenhalfter unter ihnen hervor, die nun wieder schlaff und ohne Leben war. Noch bevor er die beiden Krüppel untersuchte, wußte er, daß sie tot waren.
    Er machte sich auf eine weitere Attacke der Dämonen gefaßt, die sich gegen ihn richten mußte - doch nichts geschah. Fast körperlich spürte er, daß der Zauber vorbei, der Bann gebrochen war. Hinter ihm ertönten

Weitere Kostenlose Bücher