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043 - Der Teufelskreis

043 - Der Teufelskreis

Titel: 043 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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auf beiden Seiten Opfer forderte, durch Verhandlungen beenden lassen. Und wenn ein Frieden dabei ausgehandelt würde, dann betraf er nur die Krüppel. Tim Morton würde sich dagegen nicht festlegen und konnte den Kampf gegen die Dämonen weiterführen.
    „Hat sich Tim nicht näher darüber ausgelassen?“ fragte Dorian weiter.
    York nickte und wischte sich wieder den Speichel von der Unterlippe.
    „Er hat viel geredet, aber ich habe nichts davon verstanden“, gestand York.
    „Hat Ihnen Tim nicht aufgetragen, mir eine Nachricht zu übermitteln?“
    York dachte angestrengt nach.
    „Nein“, sagte er schließlich. „Ich erinnere mich nicht daran. Nein, bestimmt hat er mir nicht aufgetragen, Ihnen etwas zu sagen.“
    „Aber warum hat er Sie dann geschickt?“ wollte Dorian wissen.
    „Ich soll Ihnen den Wisch hier übergeben“, sagte York.
    Er griff in seine Tasche, holte ein zerknülltes Blatt Papier hervor und hielt es Dorian hin. Als dieser jedoch danach griff, ließ er es fallen und rannte davon.
    „York! York! So warten Sie doch!“ rief Dorian ihm nach.
    Doch der Krüppel rannte, als sei der Leibhaftige hinter ihm her.
    Dorian bedauerte, daß es ihm nicht gelungen war, Yorks Vertrauen zu gewinnen. Als Geistesgestörter hätte er ihm wertvolle Hilfe leisten können. Bekanntlich hatten alle Dämonen vor der Ausstrahlung psychisch Kranker eine unvorstellbare Panik. Sie fürchteten Geistesgestörte mehr als alle Zaubermittel der Weißen Magie.
    Dorian blickte dem Debilen nach, seufzte und hob dann den zusammengefalteten Zettel auf. Darauf stand in Tim Mortons Handschrift:
     
    Dorian, versuchen Sie in nächster Zeit nicht, mit mir in Kontakt zu treten! Das wäre für uns beide zu gefährlich. Persönlich kann ich im Augenblick nichts für Sie tun, aber ich lasse Sie nicht im Stich. Finden Sie sich um etwa sechs Uhr nachmittags im BLUE VANILLA ein! Zu einem nicht genau festzulegenden Zeitpunkt wird dort jemand Kontakt mit Ihnen aufnehmen. Folgen Sie der Kontaktperson bedenkenlos! Sie wird Ihnen weitere Instruktionen geben. Befolgen Sie diese Anordnungen, Dorian, auch wenn sie Ihnen noch so seltsam erscheinen! Für die Richtigkeit dieser Nachricht bürgt York. Dämonen können Geistesgestörte nicht beeinflussen.
    Tim.
     
    Dorian las die Nachricht noch zweimal, bevor er den Zettel über die Flamme des Feuerzeugs hielt und ihn verbrannte.
    In der Tat, er fand es seltsam, daß Morton von ihm verlangte, nicht mit ihm in Verbindung zu treten. Aber er würde schon seine Gründe dafür haben. Vielleicht hing es mit den Vorbereitungen für die Friedensverhandlungen mit den Dämonen zusammen.
    Unter anderen Umständen hätte er den Inhalt dieser Nachricht mit Unglauben und mehr Mißtrauen zur Kenntnis genommen, aber die Tatsache, daß ein Geistesgestörter der Überbringer war, ließ ihn zu der Überzeugung kommen, daß tatsächlich Tim sie geschrieben hatte.
    Diese Nachricht konnte ganz einfach keine Fälschung sein. Er würde Mortons Anordnungen befolgen, wenn sie ihm auch widerstrebten.
    Er verließ den Central Park und bestieg ein Taxi.
    „Kennen sie das Blue Vanilla? “ fragte er den Fahrer.
    „Klar“, lautete die Antwort. „Es liegt im Herzen von Greenwich Village. Aber um diese Zeit ist dort noch nichts los. Der Spuk beginnt erst gegen Abend.“
    Die Bemerkung des Taxifahrers veranlaßte Dorian zu der Frage: „Um welche Art von Lokal handelt es sich denn?“
    „Das wissen Sie nicht? Na, wenn Sie nicht wissen, was sich dort tut, sollten Sie lieber nicht hingehen, Sir. Sie könnten schockiert sein. Es handelt sich um einen der Hexenklubs, in denen ganz irre Happenings zelebriert werden - mit Tieropfern, Mädchen in Aspik und so. In Kennerkreisen spricht man davon, daß im Vanilla die besten schwarzen Messen der ganzen Stadt abgehalten würden. Wollen Sie noch immer, daß ich sie hinfahre, Sir?“
    „Es ist noch zu früh“, sagte Dorian. „Kann ich Sie für den Nachmittag mieten?“
    „An mir soll es nicht liegen.“
    Dorian reichte ihm einen Hundert-Dollar-Schein nach vorn. „Fahren Sie mich nach New Jersey hinüber! Wohin, ist mir egal - nur aus Manhattan hinaus.“
     

     

Das Blue Vanilla gehörte zu jenen Lokalen, in denen sich die Jünger des Hexenkults trafen, der in den USA ebenso wie in England eine neue Blüte erlebte. Dorian hatte Beweise dafür gefunden, daß die Dämonen hinter dieser Bewegung steckten. Sie förderten diesen neuen Trend der Jugend, entweder um in den Hexenklubs ihre

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