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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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General Crow den Befehl, die Boote zu bemannen. Man zog sie ins Wasser und stieg ein.
    Die Nacht war voller Sterne. Ein leiser Wind wehte. In den Funkhelmen war das leise Gewisper McKenzies zu hören, der im Flaggboot saß. Die an den Strand rollenden Wogen übertönten die leisen Paddelschläge.
    Nur ein Teil der Männer ruderte; der andere hielt nach dunklen Schemen im Wasser Ausschau, die Lasergewehre im Anschlag.
    Doch nichts geschah; keiner der Shargatoren, die Drax, McKenzie und Rorke bei ihrem ersten Besuch das Leben schwer gemacht hatten, ließ sich blicken. Vielleicht jagten die Bestien nur tagsüber?
    Nach einer knappen halben Stunde ragte Cape Canaveral vor ihnen auf. Die Küste war mehrheitlich steil, doch McKenzie beorderte sie zu einer seichten kleinen Bucht, hinter der ein Laubwäldchen aufragte.
    Etwa fünfzig Meter vor der Insel vernahm Lieutenant Kelly plötzlich ein merkwürdiges Pfeifen dicht neben seinem Ohr, und als er den Kopf wandte, fiel sein Blick auf den neben ihm paddelnden Fähnrich. Aus dessen Hals ragte ein gefiederter Pfeil. Im gleichen Augenblick gurgelte er und spuckte Blut.
    Kelly schrie auf, als der Mann neben ihm zur Seite sank, doch er erwischte ihn nicht mehr. Er stürzte mitsamt seiner Ausrüstung über Bord.
    Chaos brach aus. Das Prasseln rührte von Steinen, Pfeilen und Lanzen her, die aus dem Wäldchen vor ihnen abgeschossen wurden. Nun strömten Dutzende von zähnefletschenden Gestalten in wallenden weißen Gewändern an den Strand. Sie schwangen Waffen und rollten auf hölzernen Lafetten Katapulte ans Wasser, mit denen sie faustgroße Steine verschossen.
    »Feuer erwi…!«, brüllte Crow, brachte den Befehl aber nicht zu Ende, weil er in der gleichen Sekunde von einem Stein an der Nase getroffen wurde.
    Trotzdem begannen seine Männer zurückzuschießen, mussten aber nach wenigen Sekunden erkennen, dass ihre Trefferquote dank der schaukelnden Boote bei null lag. Dafür erwischte es schnell hintereinander drei weitere Agenten.
    »Zurück!«, brüllte McKenzie.
    Die WCA-Agenten paddelten panisch, um die Boote zu wenden. Eines geriet so sehr in Schräglage, dass es kippte.
    Schreie wurden laut. Kellys Boot, von Lynne Crow kommandiert, fischte die Hälfte der Wasser tretenden Agenten auf. McKenzies Boot kümmerte sich um die anderen. Von einem Stein- und Pfeilhagel verfolgt, der Kellys linken Ärmel zerfetzte und den Ruderern manche Fleischwunde und blaue Flecke eintrug, paddelten sie dorthin zurück, wo sie hergekommen waren.
    General Crow fluchte wie ein Wakuda- kutscher, als sie wieder bei den Panzern waren, und betastete seinen triefenden Zinken mit den Fingern. Seine Nase war gebrochen. Blut besudelte seine Uniform, bis er auf die Idee kam, sich flach auf den Rücken zu legen. Er war nicht als Einziger bei dem Bombardement verletzt worden, aber zum Glück hatte es nur einen Toten gegeben.
    Captain Chambers, die einen Sanitätslehrgang absolviert hatte, verarztete die fluchenden Männer und ließ sich von Lynne Crow helfen. Philipp »McKenzie« Hollyday schien als Einziger nicht getroffen worden zu sein. Er wirkte auch nicht desillusioniert, als er sich vor dem am Boden liegenden General aufbaute und sagte: »Wir haben einen taktischen Fehler begangen, Sir.«
    »Das habe ich auch schon gemerkt«, grunzte Crow im Liegen, während seine Tochter ihm vorsichtig den Helm abnahm und ein Handtuch unter seinen Schädel legte. »Haben Sie einen Vorschlag zu machen?«
    Hollyday nickte. »Die Leute da drüben«, sagte er und deutete auf die Insel, die nur noch als dunkler Schatten gegen den Horizont zu erkennen war, »kennen mich. Für sie bin ich einer der Verheißenen. Ich schätze, wenn ich allein zu ihnen gehe, lässt sich bestimmt was drehen…«
    General Crow setzte sich langsam aufrecht hin. Seine Tochter reichte ihm ein zweites Handtuch, und er hielt es an seine blutende Nase.
    »Ausgeschlossen«, sagte er barsch. »Das Risiko ist zu hoch. Wir brauchen Sie noch, McKenzie.«
    Hollyday ließ nicht locker. Aus gutem Grund. Schließlich war es die Gelegenheit, sich von der WCA-Truppe abzusetzen. Wenn er erst drüben bei den Söhnen des Himmels war, konnte er deren Verteidigung ausbauen und Crow daran hindern, seinen Fuß auf die Insel zu setzen.
    Und falls das schief ging, konnte er noch immer behaupten, dass man ihn gefangen genommen hätte.
    Auf jeden Fall war es eine Chance, die Daten der ISS zu sichten, ohne dass der Weltrat seine Nase mit hinein steckte.
    »Aber ich bin mir

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