Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
»Ich finde das wahnsinnig interessant.«
    »Ach so.« Hollyday atmete auf.
    »Irgendwann«, sagte Captain Crow, »müssen Sie mir unbedingt erzählen, wie es damals war… Wie die Menschen gelebt haben…«
    »Na klar.« Hollyday nickte. »Wenn wir mal 'n bisschen mehr Zeit haben.« Er deutete auf den Monitor mit den Bauplänen der Raumfähre.
    »Aber jetzt ruft die Arbeit.«
    »Bye.«
    Captain Crow zwinkerte ihm zu. Phil Hollyday zwinkerte zurück. Als sie gegangen war, kniff er sich in den Arm, um nachzuprüfen, ob er vielleicht doch eingeschlafen war und das alles nur geträumt hatte. Schließlich beugte er sich über den Bildschirm und studierte die Pläne.
    ***
    Die alte Pumpenstation, in dem die unterseeische Röhre endete, hatte kein Dach und keine Fenster mehr. Da auch ihre Mauern so löchrig waren wie ein Fleggenbau, war die Aussicht auf das Areal ausgezeichnet.
    Vom ehemaligen Verwaltungskomplex des Weltraumbahnhofs standen noch zehn Gebäude, die im Quadrat um einen von Bäumen und Sträuchern bewachsenen Platz angeordnet waren. In der Mitte des Platzes erstreckte sich ein weiter, sehr flacher Bau, vermutlich ein Bunker. Die meisten Häuser waren stark beschädigt. In ihren Mauern gähnten Löcher, durch die Panzer hätten fahren können.
    Blacks Feldstecher zeigte im Moment nur zwei einsam im Freien herum patrouillierende Posten. Der glatzköpfige Lieutenant kam ihm irgendwie bekannt vor. Dann fiel es ihm wieder ein: Er hatte an der Ortung des Nixon- Transporters gesessen. Den Fähnrich kannte er nicht. Dass er sich zu Tode langweilte, sah man daran, dass er hin und wieder auf die in den Bäumen hockenden Vögel zielte. Allerdings wagte er nicht, sie zu beschießen.
    Es war noch dunkel. Das machte die Gelegenheit günstig.
    »Ich schlage vor, wir trennen uns.« Black deutete auf die umliegenden Gebäude. »So kommen wir besser voran und erhöhen die Chance, Mr. Hollyday aufzuspüren und uns über die Lage zu informieren.«
    Die anderen nickten. Ihnen war nicht wohl bei der Vorstellung, auf unbekanntem Gelände herumzukrauchen, aber vielleicht war die Gelegenheit nicht mehr lange so günstig. General Crow würde bestimmt bald vom Entkommen der Sektierer erfahren - spätestens dann, wenn seine beiden Wächter sich nicht mehr meldeten. Vielleicht wusste er sogar schon davon. Dann musste er Gegenaktionen befürchten und würde wachsamer sein.
    Black wartete, bis seine Gefährten die Ruine verlassen hatten, dann schob er den Kopf durch einen leeren Fensterrahmen und sog die kalte Morgenluft ein. Bald würde die Sonne aufgehen. Er war hundemüde und angespannt.
    Er schob sich ins Freie, pirschte geduckt an der Hauswand entlang und umging den gelangweilten Fähnrich, der nun in einer Nische stand und hinter vor gehaltener Hand heimlich rauchte. Dann robbte Black auf dem Bauch zu einem Gebäude hinüber, das so aussah, als sei es vor kurzem noch bewohnt gewesen.
    Die Tür bestand aus Holz, aber da die Inselbewohner nicht über Technik verfügten, war sie nur mit einem Riegel versehen. Da er nicht vorgelegt war, vermutete Black, dass sich jemand im Haus aufhielt.
    Black legte ein Ohr an die Tür und lauschte. Er vernahm nichts. Die Scharniere wirkten gut geölt, deswegen zog er die Tür lautlos einen Spalt auf und warf einen Blick hinein.
    Vor ihm tat sich ein Schlafsaal auf. Er sichtete zwei lange Holztische, vor denen gut zwei Dutzend Hocker standen. Die Wände wurden von schlichten Feldbetten eingenommen.
    Mehrere Türen gingen von dem Raum ab. Ein Nebenraum schien eine Küche zu sein. Auf den Feldbetten lagen vier schnarchende Männer.
    Black schlich lautlos weiter. Er verharrte an jedem Fenster, um einen Blick hinein zu werfen, doch er erspähte nichts von Belang. Die meisten Gebäude waren tür- und fensterlose Angelegenheiten, in denen üppige Vegetation wucherte, und man konnte problemlos von einem Haus zum anderen wechseln, ohne eine Tür zu benutzen. Die Söhne des Himmels waren offenbar wenig daran interessiert, den Komplex zu renovieren. Lediglich zwei Gebäude - das quadratische, in dem Black die Schlafenden entdeckt hatte, und die flache ausgedehnte Bunkeranlage, vor der er sich nun befand, machten einen gepflegten Eindruck.
    Direkt an den Bunker schloss ich eine Startbahn an, die in erstaunlich gutem Zustand war, und es sah so aus, als könnte ein Teil des Gebäudes so weit geöffnet werden, dass etwas sehr Großes daraus hervor und auf die Rollbahn gebracht werden konnte.
    Das Shuttle? Vermutlich.

Weitere Kostenlose Bücher