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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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durschschneiden sollen!«
    Wie zur Antwort ertönte ein grollendes
    »Graah!« irgendwo hinter ihnen, gar nicht mehr so weit entfernt.
    »Beeilung!«, sagte Black und deutete nach vorn. »Der Ausgang kann nicht mehr weit sein.«
    Sie rannten los, der Kandani vorweg, gefolgt von Mr. Eddie und Miss Hardy. Black übernahm die Nachhut, die Signalpistole in der Faust. Wenn es hart auf hart ging, musste er die letzte Gaspatrone opfern…
    In diesem Moment knallte Blacks rechter Fuß gegen etwas Weiches und ließ ihn straucheln. Er verlor das Gleichgewicht und landete auf der Nase.
    Als er sich leise fluchend aufrappelte und seine Lampe aufnahm, bemerkte er, dass das Weiche Miss Hardy gewesen war.
    Black zog sie auf die Beine. Dann rannten sie weiter. Hinter ihnen wurde das Geräusch der über den Metallboden schrammenden Tatzen wurde lauter, und ebenso das Dröhnen der Nagelstiefel der Flüchtlinge, deren Beine mit jedem weiteren Schritt schwerer wurden.
    Als Black merkte, dass Miss Hardys Kräfte nachließen, ergriff er ihre Hand und zog sie hinter sich her. Bald erkannte er im Schein der Strahler in der Ferne ein stählernes Portal mit einem Handrad.
    »Durchhalten!«, keuchte er. »Wir haben es gleich geschafft!«
    Schon machte sich Monsieur Marcel mit fliegenden Fingern am Ausstieg der Röhre zu schaffen, die offenbar leicht eingerostet oder verklemmt war. Während Mr. Eddie dem Kandani zu Hilfe eilte, versetzte Black Miss Hardy einen Schubs, der sie zu den beiden schnaufenden Männern beförderte. Dann fuhr er herum.
    Die Signalpistole wog schwerer in seiner Hand als je zuvor. Während es in seinem Rücken mörderisch quietschte, was er als positives Zeichen ansah, richtete er die Waffe auf das heranwalzende Reptil, aus dessen Nüstern Feuchtigkeit sprühte. Das Krokodil war noch etwa fünfzig Schritte entfernt, als es hinter Black plötzlich heller wurde und Monsieur Marcel erleichtert »Mon Dieu, sie geht auf!«, schrie.
    Black drehte sich nicht um, behielt die Bestie im Blick. Sein Finger krümmte sich um den Abzug. Noch dreißig Schritte.!
    Da spürte er, wie ihn jemand am Kragen packte und ihn nach hinten riss. Monsieur Marcel schrie: »Kommen Sie, raus hier!« Black stolperte rückwärts aus der Luke. Über ihm strahlte das Licht zahlloser Sterne.
    Mr. Eddie und Miss Hardy schoben mit vereinten Kräften die Stahltür zu und drehten rasend schnell das auf dieser Seite befindliche Handrad. Sekunden später krachte von innen ein schwerer Körper gegen das Schott, und Blacks Gehör fing ein Ächzen auf, das von Schmerz kündete.
    Sie hatten es geschafft!
    ***
    Philipp Hollyday hockte in der Kanzel der Raumfähre und streckte müde die Beine aus. Vor ihm ragten ein Wirrwarr von Kabeln und Instrumenten und der Bildschirm auf, über den er Zugang zum Bordrechner hatte.
    Aber er hatte keine Lust zum Arbeiten. Er litt seit der Ankunft auf Cape Canaveral wieder unter Kopfschmerzen.
    Was zweifellos von dem Konflikt herrührte, in dem er sich befand. Und an der zweiten Identität David McKenzies, die das Gehirn mit seinen eigenen Erinnerungen teilte.
    Manchmal, in unangenehmen, fast panischen Momenten befürchtete er, sie könnte sein eigenes Ich gänzlich überlagern. Dann war sein eigener Wille schwach, während der des Professors diktierte, was zu tun war. Zum Beispiel in Sachen Raumfähre.
    Als Running Man hätte ihm daran gelegen sein müssen, das verfluchte Ding zu sabotieren, es in tausend kleine Einzelteile zu zersprengen. Es durfte dem Weltrat keinesfalls in die Hände gelangen.
    Zumindest im letzten Punkt war McKenzie seiner Ansicht. Aber der Mann aus der Vergangenheit wusste gleichzeitig, dass dort oben in der ISS des Rätsels Lösung darauf wartete, aus den Bordcomputern abgerufen zu werden: das Geheimnis, was in-den letzten fünfhundert Jahren mit der Erde geschehen war.
    Und der einzige Weg dort hinauf war nun einmal das Shuttle. Es wäre Wahnsinn gewesen, es zu zerstören.
    Wahnsinn. Ja, das kam dem nahe, was Hollyday durchmachte, hin und her gerissen zwischen zwei Gedankenwelten.
    Im Moment hatten McKenzie Wünsche die Oberhand. Und Hollyday fügte sich, arbeitete gehorsam an der Fertigstellung der Fähre. Und fühlte sich jeden Tag schlechter dabei. Diese verfluchten Kopfschmerzen! Er brauchte dringend Ruhe.
    Leider war an ein paar Stunden geruhsamen Schlafes nicht zu denken, denn der dienstgeile Rorke ließ ihn kaum aus den Augen. Die Ankunft General Crows schien ihn in einen Zustand der Euphorie versetzt

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