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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Augen.
    Er wurde nicht verlegen und zögerteauch nicht mit der Antwort. »Mr. Decker, nach Ihrem ersten Besuch habe ich Mr. Ascotts Schreibtisch, sein Büro und die Gitterbox verschlossen. Es geschah aus einem plötzlichen Gefühl heraus. Nennen Sie es Pietät oder einen impulsiven Einfall, eine nicht mit Bewußtheit durchgeführte Reaktion, als ich vom Tod meines Chefs erfuhr, für den ich schon lange arbeite.«
    »Komm, wir gehen zum Lagerschuppen«, sagte ich. »Vielleicht hat der Mann mit der Maske Spuren hinterlassen.«
    Im Lagerschuppen herrschte Hochbetrieb. Elektrokarren mit Fischkisten fuhren umher, an den Rampen standen Lastwagen. Wir bohrten uns durch das Gewühl bis zu der Gitterbox. Der Clerk schloß sie auf. Da im Innern der Box ein graues Halbdunkel herrschte, bat ich den jungen Mann um eine Kabellampe. Sie wurde gebracht.
    Ich nahm sie in die Hand und betrat langsam den großen rechteckigen Kasten. Dabei leuchtete ich den Boden ab, um eventuell Spuren zu entdecken. Doch auf dem verölten Beton gab es nichts zu sehen, was für unsere Ermittlungen gebraucht werden konnte.
    Phil folgte mir.
    An der Seite lagen ölverschmierte Putzlappen herum. Ich stocherte sie mit der Fußspitze auseinander. Phil ging weiter nach hinten, wo eine Betonwand den Gitterkasten abschloß.
    »Komm mal hierher«, rief er plötzlich. Ich ging mit der Lampe hinüber.
    Phil deutete auf den Steinboden.
    An der Stelle, wo sich das Heck des Studebaker befunden haben mußte, lag etwas. Wir beugten uns hinunter und leuchteten den Gegenstand ab. Es war eine Streichholzschachtel mit chinesischen Schriftzeichen.
    Ich rief den Clerk. »Befindet sich unter den Lagerarbeitern ein Chinese?« fragte ich.
    Er verneinte.
    Ich zog einen Handschuh an und nahm die Schachtel vorsichtig hoch. Dann hielt ich sie mit den Fingern an den Reibflächen fest und drückte das Innere hinaus.
    Die zweite Überraschung: Das Spankästchen enthielt keine Streichhölzer, sondern kleine weiße Kügelchen.
    »Was ist das denn?« brummte Phil.
    Ich hielt die Schachtel an meine Nase. »Wenn mich nicht alles täuscht«, stellte ich fest, »handelt es sich um Opium.« Und sofort darauf fragte ich den Büroangestellten, ob sich in der Großhandlung jemand befand, der Opium rauchte oder es sogar unter der Belegschaft vertrieb.
    Wieder bekam ich ein glattes »Nein!«
    Phil zog einen Plastikbeutel aus der Tasche, die wir immer bei Untersuchungen und Ermittlungen mitnehmen. Wir steckten die Streichholzschachtel hinein. Weitere Spuren fanden wir nicht.
    Wir fuhren zurück zum Headquarter und begaben uns ins Labor. Meine Meinung über die Kügelchen wurde bestätigt. Es handelte sich tatsächlich um Opium.
    Jetzt sollte unser Spezialist das Ursprungsland dieses Opiums feststellen.
    Der Mann arbeitete nach einem neuartigen Verfahren, das ursprünglich in Jugoslawien entwickelt und dann auch vom FBI übernommen worden war.
    Mit Hilfe eines Ultraviolett-Spektrophotometers kann in fünfzehn Minuten festgestellt werden, in welchem Verhältnis die im Opium enthaltenen Alkaloide (Kodein, Morphin, Narkotin, Papaverin und Thebain) in der Probe enthalten sind. Danach läßt sich ermitteln, ob das Opium aus Asien oder den Staaten stammt. Opiumsorten aus dem Iran, Vietnam und Mexiko liefern deutlich unterschiedliche Absorptionskurven.
    Als der Chemiker die Untersuchung beendet hatte, sagte er: »Ich kann mit Sicherheit behaupten, dieses Opium stammt aus — Mexiko!«
    »Damit ist allerdings nicht gesagt«, meinte Phil, »daß wir es bei dem Kleinen mit der Strumpfmaske mit einem Mexikaner zu tun haben.«
    »Das hätte mir auch ohne deine Erklärung eingeleuchtet.«
    Das Telefon ging. Der Chemiker hob ab. Er erhielt eine kurze Nachricht. »Ihr sollt zu den Fingerabdruckspezialisten kommen, Jerry und Phil«, sagte er zu uns.
    Die Streichholzschachtel war im Labor gesondert untersucht worden.
    Unsere Kollegen hatten auf der Oberfläche der Schachtel den Abdruck eines Daumens gefunden und sichergestellt.
    »Der könnte zu dem kleinen Mann passen«, meinte Phil.
    Die Formel für den Abdruck war bereits ins Archiv gegeben, wo unsere Kollegen mit ihr die Datenverarbeitungsmaschine gefüttert hatten. Das gleiche geschah im Zentralarchiv in Washington, wohin wir von New York eine direkte Verbindung haben. Es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis wir den Mann hatten, dem der Abdruck gehörte, vorausgesetzt, er war in unseren Archiven registriert.
    Phil und ich zogen uns ins Office

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