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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurück, wo wir die Ergebnisse abwarteten.
    Nach einer Weile meldete sich ein Kollege, der die chinesischen Schriftzeichen auf der Streichholzschachtel untersucht hatte. Er erklärte uns: »Die Schriftzeichen heißen Goldener Drache. Ich nehme an, es handelt sich um ein Lokal oder eine Opiumhöhle.«
    Ich dankte und legte auf. Wir gaben die Nachricht ins Archiv mit der Bitte weiter, nach einem Lokal mit dem Namen Goldener Drache nachzuforschen.
    Fünf Minuten später ging wieder das Telefon.
    Ich hob ab und dachte, es wäre das Archiv.
    Es war die Zentrale. Der Kollege meinte: »Du wirst aus der Stadt verlangt, Jerry.«
    , »Wer ist es?«
    »Keine Ahnung. Bleib in der Leitung, ich verbinde.«
    Es knackte. Dann rief jemand: »Hallo, hallo, bist du am Apparat, Jerry?«
    Es war Penner-Softy!
    »Ja, ich bin es, Softy. Was gibt’s?« Die Stimme des alten Stromers senkte sich: »Jerry, kommt zu mir. Ich habe euch etwas zu sagen.«
    »Sag’s am Telefon.«
    »Ich verkaufe nur gegen Bargeld, Jerry, das weißt du doch. Du hast einen gefährlichen Beruf. Wer garantiert mir, daß ich meine Bucks bekomme, wenn ich dir jetzt schon alles sage?«
    »Na gut«, entschied ich. »Wir haben im Augenblick noch hier im Headquarter zu tun. Danach kommen wir zu dir, Softy. Bleib so lange in deiner Hütte und warte auf uns.«
    »Geht in Ordnung, Jerry«, krächzte der Alte. »Habe ich nicht schnell gearbeitet? Ihr müßtet ein Extrahonorar mitbringen,'da ich alle Rekorde schlug.«
    »Darüber läßt sich sprechen, Softy. Bis nachher.«
    Dann folgte alles dicht hintereinander.
    Das Lokal Goldener Drache lag in einer engen Gasse in Chinatown, berichtete uns das Archiv.
    Das Elektronengehirn hatte einen Mann ermittelt, von dem der Daumenabdruck auf der Streichholzschachtel stammte. Er war wegen Rauschgifthandels vorbestraft. Er hieß Milt Ellington, war neunundzwanzig Jahre alt, eingebürgerter Chinese, gelernter Kraftfahrzeugtechniker. Augenblicklicher Beruf unbekannt, sein Spitzname war Pixie. Besonderheiten: Rauschgiftsüchtig, Besucher des Goldenen Drachen!
    »Los«, sagte ich zu Phil, »erst zu Softy, dann zu Pixie!«
    Wir verließen das Büro.
    Da ahnten wir noch nicht, wie schnell wir in gefährliche Wirbel hineingeraten sollten!
    ***
    Penner-Softy zog von innen die Tür seiner Hütte auf, als wir gerade anklopfen wollten.
    »Hab’ euch schon gesehen, Jerry«, meinte er und grinste. »Sauwetter!« schimpfte er dann und sah zum dunklen Himmel hoch.
    Wir nahmen die Hüte ab und traten ein. Diesmal kam ich auf die Heringstonne und Phil auf die Kiste.
    Penner-Softy hockte sich auf das Feldbett und zog an seiner Pfeife.
    »Schieß los, Softy«, forderte ich den Alten auf, »wir haben nicht viel Zeit.«
    »L6g erst zehn Bucks auf den Tisch, Jerry.«
    Ich tat es. Er nahm den Schein und steckte ihn ein. »Vorweg eins, Jerry und Phil«, begann der Penner zu sprechen, »das Milieu ist beunruhigt wegen drei dicht aufeinanderfolgender Morde.«
    »Weiß man bei euch immer noch nicht, warum es dazu kam und wer der Täter ist, Penner?« fragte ich.
    »Nicht die Bohne, Jerry.«
    »Hast du dich auch wegen der blauen Kobra und des Mannes mit dem kleinen linken Auge erkundigt, Softy?« mischte sich Phil ein.
    »Natürlich, das war doch mein Auftrag.« Er zog schmatzend an der Pfeife. »Wie ich euch schon sagte, das Kobrazeichen war in den zwanziger Jahren bekannt. Von der Gang lebt heute keiner mehr.«
    Das konnte stimmen. Wir hatten Neville gefragt, und er konnte sich noch schwach erinnern. Wenn die Gang von Bedeutung gewesen wäre, würde Neville sie nicht vergessen haben.
    »Über den Begleiter von Jillymaus habe ich auch nichts erfahren können«, redete Softy weiter. »Er ist nicht bekannt bei uns.«
    »Vielleicht hast du nicht die richtige Informationsquelle angezapft«, meinte Phil.
    »Das glaube ich nicht. Ich habe doch schließlich etwas über Jillymaus erfahren können.«
    »’raus damit«, sagte ich, da er sich mit seiner Pfeife beschäftigte und den Tabak mit dem Daumen nachdrückte.
    »Jillymaus wohnt in der Via Dante 135«, sagte Softy gemächlich. »Im italienischen Viertel in der westlichen Bronx. Eine üble Gegend. Dort benutzen die Leute die Maschinenpistole als Spazierstock.«
    »Bekannt, Softy«, warf ich ein. »Sonst noch was?«
    »Ist das noch nicht genug für zehn Bucks?«
    »Für fünfzehn, Softy, wenn wir genau sein wollen.«
    »Kennst du einen Chinesen namens Pixie, Softy?« fragte Phil.
    Softy überlegte kurz. »Meinst du den

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