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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
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sprachen«, blieb sie hartnäckig.
    Sie nahm die Schüssel hoch, ging an Phil vorbei und öffnete das Erkerfenster, vor dem sich die Wäschestange befand.
    Durch das Fenster neben der Eingangstür konnte Phil über die Via Dante blicken.
    »Miß Donovan«, sagte Phil zu der Frau, »ich erkläre Ihnen nochmals, es geht nicht um Ihre Person. Uns interessiert mehr der Fahrer des grünen Ford, der mit den beiden Ermordeten gesprochen hat. Ob er im dritten Fall ebenfalls aufgetaucht ist, wissen wir bis jetzt noch nicht. Wenn Sie leugnen, wenn Sie Ihren Freund oder Bekannten decken wollen, so tun Sie ihm keinen Gefallen damit, Miß Donovan. Dies sagt mir lediglich, daß er wirklich etwas mit den Morden zu tun hat.«
    Die Rollen quietschten, als sie Wäsche hinausschob. »Ich erkläre Ihnen nochmals, Sie sind an der falschen Adresse, Mr. Decker. Suchen Sie Ihren Mann woanders, bei mir ist er nicht zu finden.«
    Auf der Straße rief der Heringsverkäufer seine Fische aus und schob den Karren weiter. Phil sah durch das Fenster hinter ihm her, bis er um die Ecke verschwand.
    Er stutzte.
    Vom östlichen Ende kam ein Auto, ein beryllgrüner Ford.
    Phil sagte nichts und starrte auf den Wagen.
    Jill Donovans Wäsche hing jetzt an der Stange. Sie schloß das Fenster, nahm die Schüssel und ging zum Ausguß zurück.
    Der Ford fuhr an die rechte Straßenseite und hielt schräg gegenüber von Jills Wohnung.
    Phil sah hinunter. Die Tür des Wagens öffnete sich, und der Mann kam heraus, den Phil suchte: Der Mann mit dem braunen Wildlederhut.
    Jill Donovan konnte ihn von ihrem Platz aus nicht sehen.
    Phil wartete darauf, daß er über die Straße kam und das Haus betrat.
    Der Mann drehte sich wieder dem Wagen zu, um die Tür abzuschließen. Im gleichen Augenblick drehte er sich um und sah an dem Haus hoch.
    Für Sekunden war es ganz still.
    Er kann mich unmöglich sehen, ging es Phil durch den Kopf, da vor dem Fenster neben der Tür eine Tüllgardine hing.
    Sofort darauf geriet der Mann in Bewegung. Er riß die Wagentür auf, sprang in das Fahrzeug, startete und jagte mit hoher Geschwindigkeit die Via Dante hinunter.
    Phil konnte die Nummer des Wagens nicht erkennen.
    Er muß gewarnt worden sein! hämmerte es in seinem Kopf. Jemand muß ihm einen Wink gegeben haben!
    Aber wer! Jill kam nicht in Frage. Sie hatte still am Spülstein gestanden und sich die Hände gewaschen!
    Phil wandte sich herum und ging auf den Ausgang zu.
    Dabei fiel sein Blick auf die an der Stange hängende Wäsche!
    Die Wäsche! schoß es blitzartig durch Phils Kopf.
    ***
    »Laß die Faxen, Pixie«, sagte ich und starrte auf die Mündung der Luger, die mir der Chinese über die Tischkante entgegenhielt.
    »Steh auf, Cotton«, forderte mich der Chinese in dem Haus neben dem Goldenen Drachen auf. »Hände über den Kopf halten!«
    Ich zögerte. Sein Finger spielte leise am Abzugsbügel.
    Langsam stand ich auf und hob die Hände. Der Chinese im Kimono machte wie mein Schatten die gleichen Bewegungen. Dabei nahm er die Pistole nicht eine Sekunde aus meiner Richtung.
    »Geh dort hinüber«, befahl er und deutete mit dem Kopf auf das Bücherregal an der Wand.
    Ich blieb stehen, um Zeit zu gewinnen. »Eins zeigt mir dein Verhalten, Pixie«, sagte ich, »du steckst bis über beide Ohren in dieser Geschichte.«
    »Wieso bist du eigentlich auf mich gestoßen?« fragte der kleine Gangster.
    Ich überlegte, wie ich aus der Falle entrinnen konnte. Im Moment sah ich noch keine Möglichkeit. Darum sprach ich weiter, um seine Neugierde zu befriedigen und ihn abzulenken. »Du hast etwas in dem Lagerschuppen in der Gitterbox vergessen, Pixie.«
    »Was habe ich vergessen?«
    »Eine Streichholzschachtel, die aus dem Goldenen Drachen stammt und in der sich Opiumkügelchen befanden. Auf der Schachtel fanden wir einen wundervollen Print von einem gewissen Milt Ellington, der auch Pixie heißt.«
    »Was sagst du da?« schrie der Chinese aufgebracht, »eine Streichholzschachtel?«
    »Du hast dich nicht verhört, Pixie. Eine Streichholzschachtel. Dumm, nicht wahr?«
    »Du lügst!« schrie er, und zum erstenmal tauchte die Maske des Chinesen auf.
    »Wie kommt es dann, daß wir sie gefunden haben, dazu mit deinem Fingerabdruck? Deine Figur kannten wir auch schon von den Aussagen des Mannes her, den du niedergeschlagen und in die Kanalisation geworfen hast. Nur dein Gesicht war uns neu.«
    »Hör mit dem Unsinn auf. Los, an das Regal mit dir, Cotton.«
    Die schwarze Mündung der Luger zuckte

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