0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra
an der sich eine Reparaturwerkstatt befindet, abholten. Voller Unruhe wartete ich auf Eric. Er kam zum Mittagessen. Ich gab ihm die Zeitung und fragte ihn, was das zu bedeuten habe!«
»Und?«
»Er sagte mir, daß er damit nichts zu tun hätte. Und ich glaubte ihm auch.«
»Hat er sich nicht über den Sturz von Roy Hunter geäußert, Miß Donovan?«
»Danach habe ich ihn auch gefragt. Ich bat ihn um eine Erklärung.«
»Gab er Ihnen eine?«
»Nicht direkt. Über den Vorfall äußerte er sich gar nicht. Er gab an, nicht zu wissen, w?rum und wieso Roy Hunter von dem Gebäude stürzte.« i »Hat er Ihnen denn gesagt, warum er überhaupt Roy Hunter zu dem Hochhaus georacht hat, Miß Donovan?« fragte ich.
»Nein, auch darüber hat er nicht gesprochen.«
Phil tickte dreimal kurz hintereinander mit dem Kugelschreiber auf den Schreibtisch und meinte dann: »Miß Donovan, hat Eric Rivers vorher einmal über Roy Hunter gesprochen? Oder haben Sie ihn vorher schon einmal mit Eric Rivers gesehen?«
»Nein. Roy Hunter war ein vollkommen fremder Mensch für mich.«
»Hat Eric Rivers eventuell Andeutungen gemacht, daß jemand Roy Hunter von dem Wolkenkratzer gestürzt hat, Miß Jill?«
»Nein, ich erwähnte es doch schon. Über den Vorgang selbst hat er nicht gesprochen, obwohl ich ihn wiederholt gebeten habe. Er wich immer wieder aus und beteuerte, nichts damit zu tun zu haben.«
Ich überlegte kurz, dann hatte ich eine Idee.
***
Ich entschuldigte mich und ließ Phil mit Jill Donovan allein.
Mr. High empfing mich in seinem Büro. Er bekam einen Bericht über die Vernehmung. Dann trug ich meine Bitte und meinen Plan vor, zu dem ich seine Zustimmung haben wollte.
»Chef, wir müssen unter allen Umständen diesen Eric Rivers fangen. Er scheint der Schlüssel für die Verbrechen zu sein.«
»Was schlagen Sie deshalb vor, Jerry?«
»Ich weiß nicht, ob Jill Donovan die volle Wahrheit gesagt hat oder ob sie noch etwas verschweigt. Auf jeden Fall bitte ich um Ihre Genehmigung, sie sofort wieder freizulassen.«
»Das ist kein Problem. Länger als zwei Stunden könnten wir sie sowieso nicht festhalten.«
»Ich gehe von einem anderen Gesichtspunkt aus, Chef«, sagte ich. »Jill soll der Köder sein, mit dem wir Eric Rivers anlocken. Wir werden Jill Donovan ständig beobachten lassen. Ich bin davon überzeugt, daß Rivers eines Tages wieder Kontakt mit ihr aufnimmt. Dann haben wir ihn.«
»Und wenn er das nicht tut?«
»Auf jeden Fall müssen wir es versuchen, Chef«, blieb ich hartnäckig. »Rivers scheint für diese Frau wirklich etwas übrig zu haben, und deshalb wird er zu ihr kommen.«
»Hoffentlich behalten Sie damit recht, Jerry.«
»Sie stellen also die Überwachung sicher, Chef?«
»Ja, Jerry.«
Ich dankte und ging.
Wenige Minuten später verließ Jill Donovan das FBI-Gebäude. Ein G-man folgte ihr als Schatten.
Danach klemmte ich mich hinter das Telefon und rief das Büro des District Attorney an. Von der Zentrale ließ ich mich mit dem Archiv verbinden. Beim DA waren alle Privatdetektive registriert, die eine offizielle Lizenz bekommen hatten.
Ein Girl las mir langsam vor, was auf dem Karteiblatt über Eric Rivers stand.
Er war 32 Jahre alt. Es verhielt sich tatsächlich alles so, wie wir es von Jill und aus unserem eigenen Gedächtnis her wußten. Er war kürzlich erst aus dem Knast gekommen, da er mit der Greyhound Gang zusammengearbeitet hatte. Ich interessierte mich vor allem für eine Tatsache, die das Mädchen auf mein Befragen noch sagte: »Eric Rivers hat vor seiner Verhaftung und Gefängnisstrafe in der 125. Straße gewohnt, an der Haltestelle der New York Central.« Sie nannte die Hausnummer. In der Gegend begann Harlem.
Das wollte ich wissen.
Phil hatte das Gespräch mitgehört und fragte: »Was versprichst du dir davon, Jerry?«
»Es kann doch immerhin sein, daß Rivers dort wieder ein Unterkommen gefunden hat. Ich werde mal nachsehen.« Dazu kam es nicht mehr.
Das Telefon ging wieder.
Phil meldete sich und hielt mir den Hörer entgegen: »Du wirst von der Zentrale verlangt, Jerry.«
Ich sagte meinen Namen.
»Moment, Jerry«, tönte es mir aus der Muschel entgegen, »da will dich jemand sprechen.«
Es knackte in der Leitung.
Ich saß, sonst wäre ich der Länge nach hingeschlagen.
Eine männliche Stimme meldete sich. Es war der Chinese Pixie!
***
»Ich glaube, ich träume«, sagte ich.
»Ich bin es wirklich, Mr. Cotton, Pixie, der Chinese.«
»Pixie, du hast bei mir noch eine
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