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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augenblicken ist Eric Rivers in dem Haus verschwunden. Vermutlich hält er sich in der Wohnung von Jill Donovan auf!«
    ***
    »Gut«, sagte ich. »Gebt Anweisung an den Kollegen, er soll nichts unternehmen und vorläufig nur beobachten. Phil und ich kommen sofort zur Via Dante, um ihn zu unterstützen. Ihm allein könnte Rivers vielleicht entkommen. Mr. High soll für Durchsuchungsund Haftbefehl sorgen.«
    Phil stand schon an der Tür. Wir zogen die Regenmäntel von den Haken, stülpten die Hüte auf und liefen aus dem Zimmer.
    Zwei Minuten später rollte der Jaguar vom Hof des FBI-Gebäudes in der 69. Straße.
    Unterwegs, als wir in Richtung Bronx fuhren, nahm Phil per Funk Verbindung mit unserem Kollegen auf, der an der Via Dante in der westlichen Bronx auf Beobachtungsposten stand. Wir ließen uns seinen genauen Standort durchgeben, um unauffällig Kontakt mit ihm aufnehmen zu können. Danach verständigten wir uns über die Taktik, wie wir Eric Rivers fangen wollten.
    In der Parallelstraße zur Via Dante parkten wir den Jaguar und stiegen aus. Wir gingen durch ein offenstehendes Hoftor, durchquerten einen Hinterhausblock und gelangten so in die Höfe, die hinter dem Wohnblock in der Via Dante lagen. Dort spielten Kinder und streunten schmutzige Köter umher.
    Wir gingen dicht an der Rückfront des riesigen Wohnblocks entlang und erreichten den hinteren Eingang zum Trakt, in dem die Wohnung von Jill lag. In dem vorderen Torbogen saß die alte Frau an ihrem Maronistand.
    Phil blieb bei ihr stehen.
    Ich schaute kurz unter dem Torbogen hervor und sah am unteren Ende den Wagen unseres Kollegen stehen. Ich gab Phil ein Zeichen. Er hatte ein Walkie Talkie unter dem Mantel und gub unserem Kollegen Bescheid. Ich sah noch, wie sich der Wagen in Bewegung setzte und langsam die Straße herunterrollte.
    Da stieg ich die Eisentreppe schnell hoch. Oben angekommen, konnte ich durch die Tüllgardinen nur undeutlich erkennen, wer sich in dem Wohn- und Küchenraum befand. Doch dieser Blick genügte. Umrißartig sah ich Eric Rivers am Tisch sitzen. Er starrte zu mir herüber. Jill befand sich an dem Spülstein und hielt einen Teller in der Hand.
    Was dann kam, geschah blitzschnell.
    Rivers kam von seinem Stuhl hoch und rannte nach hinten. So verschwand er aus meinem Blickkreis.
    Da griff ich ein. Es ging hier um einen Mann, der unter dem starken Verdacht stand, an Morden beteiligt zu sein, und der unter allen Umständen gefangen werden mußte.
    Ich stieß die Tür auf.
    Jill schrie auf und starrte mich mit funkelnden Augen an. »Was erlauben Sie sich«, rief sie schrill.
    Ich beachtete sie nicht und sah mich schnell in dem Raum um.
    Eric Rivers war nicht mehr zu sehen.
    »Wo ist Rivers?« fragte ich.
    »Scheren Sie sich aus meiner Wohnung!« fuhr sie mich wütend an.
    Mein Blick fiel auf eine schmale Eisentür, die etwas offen stand.
    Ich lief hinüber und zog die Tür ganz auf.
    Dahinter befand sich eine schmale Eisenstiege, die nach oben führte.
    Über mir polterten Schritte.
    Anscheinend führte die Eisentreppe zum Dach.
    Ich hetzte die Stufen hoch, gelangte an einen Treppenabsatz und sprang die nächsten Stufen hoch.
    Über mir knarrte und ächzte eine eiserne Tür.
    Kurz darauf erreichte ich sie. Durch den schmalen Spalt betrat ich das flache Dach, aus dem die schwarzen viereckigen Kaminblöcke ragten.
    Ich erkannte gerade noch, wie Rivers hinter einem verschwand.
    Ich rannte zum Rand des Daches, warf mich auf den Betonboden und legte die Hände trichterförmig vor den Mund.
    »Phil«, schrie ich hinunter. Mein Freund erschien auf der Straße. Mit ein paar Zeichen machte ich ihm klar, das Haus von beiden Seiten abzuriegeln.
    In der ganzen Via Dante setzte Trubel und Aufruhr ein. Menschen liefen zusammen und starrten zum Dach hoch. Wenn Rivers unter ihnen Verbündete oder Freunde hatte, konnte ihm die Flucht gelingen.
    Ich sprang wieder auf und lief über das Dach hinter dem Flüchtenden her. Dann und wann tauchte er vor mir auf, aber sofort war er wieder hinter einem Kaminblock verschwunden.
    »Bleib stehen, Rivers«, schrie ich, als er wieder einmal auf dem langen Hausdach auftauchte. Er reagierte nicht, kurvte an Fernsehantennen vorbei und verschwand hinter den nächsten Kaminen.
    Noch etwa 40 Yard trennten uns vom Ende des Daches. Dort hatte Rivers keine Möglichkeit, auf ein anderes Dach zu springen, weil die Straße entlangführte, von der die Via Dante abzweigte.
    Er näherte sich dem letzten Kaminblock. Zehn Yard weiter

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