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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
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hätte Pixie nicht die Möglichkeit gehabt, sich unbemerkt für eine gewisse Zeit zu entfernen. Hinzu kam, daß der Vormann Pixies ständige Anwesenheit an der Ladeluke des Frachters bestätigte.
    Mit den beiden Ergebnissen gingen wir zu Mr. High, um Ratschläge zu holen. Der Goldene Drache sollte durchkämmt und das Telefon von Rivers überwacht werden. Falls der Unbekannte nochmals anrufen würde, hätten wir dann seine Stimme auf Band.
    Mr. High sollte die Genehmigungen dafür besorgen.
    Dann legten wir einen Schlachtplan fest. Der nächste Schlag sollte sich gegen Bill Corner richten, einen der Chinesen, die im Goldenen Drachen verkehrten und deren Namen Pixie angegeben hatte. Ihn oder einen seiner Kumpane wollte ich besuchen.
    Wir standen kurz vor der Wende in diesem Fall, aber zu diesem Zeitpunkt wußte ich das noch nicht.
    ***
    Sterne funkelten durch ein Loch in der dunklen Wolkendecke, als ich in Fairfield ankam. Ich wählte die Straße, die am Long Island Sound entlangführte.
    Nach drei Meilen begann links von mir eine hohe graue Steinmauer. Eine halbe Meile lief sie heben mir her, dann schnitt sich ein großes schmiedeeisernes Tor in sie ein.
    Ich hielt, stieg aus und ging hinüber. Das Licht meiner Taschenlampe tanzte über das blank geputzte Messingschild, das an der rechten Torseite, an der Mauer befestigt war. Ich las den Namen, den ich suchte: Toff Golson! Bei ihm sollte Corner arbeiten, hatte mir Pixie gesagt.
    Mit dem Daumen drückte ich auf den Klingelknopf, der fast so groß wie eine Untertasse war. Toff Golson schien das Überdimensionale zu lieben. Der riesige Klingelknopf paßte zu dem enormen Landsitz.
    Es knackte in dem Lautsprecher, der sich unter dem Schild befand. Eine weibliche Stimme krächzte: »Wer ist dort, bitte?«
    »Cotton, FBI!«
    »Moment bitte, ich drücke Ihnen das kleine Tor auf.«
    Sofort darauf summte es. Ich passierte das Tor.
    Vor mir lag ein mit weißem Kies bestreuter Weg, der fast so breit war wie die Fifth Avenue. Weit vor mir flammte an einem großen Haus im spanischen Stil die Bogenlampe auf. Ich wanderte auf sie zu. Als ich an der vierstufigen Treppe ankam, öffnete sich das breite Portal.
    Eine ältere Frau mit weißer Schürze und Spitzenhäubchen trat zur Seite und meinte: »Kommen Sie herein, Sir.«
    Als ich ins Haus trat, hielt ich den Atem an. Toff Golson mußte viel Kleingeld haben. So eine Halle hatte ich mal in meinem Urlaub in Frankreich im Schloß von Fontainebleau gesehen. In ihr hatte Napoleon die letzte Tasse schwarzen Kaffee getrunken, bevor er seine Reise in die Verbannung an trat. Die riesige Decke in Golsons Halle war mit Teakholz getäfelt. In der Mitte hing ein Kristallüster, für den ich gut und gerne ein Jahr beim FBI hätte arbeiten müssen. An den Wänden zeugten echte Gemälde alter Meister vom Kunstsinn des Hausbesitzers.
    Unter dem funkelnden und blitzenden Kronleuchter sprang eine rot schillernde Fontäne aus einem großen, nierenförmig angelegten Brunnenbecken hoch. Mit leisen Flossenschlägen bewegten sich grellrote Goldfische in kristallklarem Wasser.
    Bunte Schleierfische mit langen durchsichtigen Flossen standen regungslos und glotzten mit ihren dunklen Augen durch das Glas.
    »Ich möchte Mr. Golson sprechen«, wandte ich mich an die Frau im Spitzenhäubchen, die neben mir stehengeblieben war, als ich die Pracht bewunderte.
    »Mr. Golson ist leider nicht im Haus, Sir«, gab sie artig zurück.
    »Wann kommt er zurück?«
    »Er müßte schon hiersein. Gewöhnlich trifft er um diese Zeit zum Abendessen'ein.«
    An der Seite der Prunkhalle ertönte ein leises Plätschern.
    Sofort darauf rief eine Frauenstimme: »Wer ist da, Mary?«
    Ich sah hinüber. Dort befand sich eine hohe rechteckige Tür. Ein Flügel stand offen. Feiner Dunst zog aus ihr heraus in die Halle.
    »Ein Mr. Cotton vom FBI, Mrs. Golson«, rief die Frau im Spitzenhäubchen.
    »Ein G-man?« ertönte es durch die Tür. »Schicken Sie ihn herein. So einen habe ich noch nie gesehen.«
    »Bitte, gehen Sie hinüber, Mr. Cotton«, sagte Mary und deutete auf die Tür.
    Ich ging. ‘
    Kurz darauf wurde mir klar, wie unrichtig oft die Güter dieser Welt verteilt sind. Die einen haben das zuviel, was den anderen fehlt.
    Ich gelangte in eine zweite hohe Halle, genauso groß wie das Foyer. Zur Parkseite hin war sie mit riesigen Glasscheiben versehen. Leichter Dunst lag in der Luft. Er stieg von dem Wasser auf, das sich in einem herzförmig angelegten Swimming-pool aus rosarotem

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