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0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

Titel: 0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wirklich erfreut«, murrte er.
    Nicole lachte auf. »Wir sind hier in Italien, Stephan«, stellte sie fest. »Hier wird eben Wein getrunken. Wenn Sie Bier trinken wollen - okay, das gibt es wohl auch, allein der deutschen Touri sten wegen, aber das italienische Bier schmeckt nicht jedem. Und so einem verwöhnten Genießer, wie Sie es sind, wahrscheinlich erst recht nicht.«
    »Hauptsache, es ist kalt«, brummte Möbius. »Sie wissen nicht zufällig, ob Ted einen Kasten Warsteiner im Keller hat?«
    »Bin ich im Moment überfragt«, erwiderte Nicole. »Aber wir können ja mal nachsehen, Stephan. Was halten Sie davon? Teodore hat zwar eine Führung angekündigt, aber der können wir ja vorgreifen. Ich habe das Haus auch auf eigene Faust erobert, während Zamorra, dieses faule Stück Professor, es sich zeigen ließ. Keine Abenteuerlust mehr in dem Mann…«
    Möbius sah zur Tanzfläche. »Also, ich an Ihrer Stelle wäre verdammt eifersüchtig«, meinte er und deutete auf Zamorra und Carlotta. Nicole lachte leise. »Ich weiß, daß ich mich auf ihn verlassen kann, und er weiß von mir dasselbe«, sagte sie. »Außerdem gönne ich es ihm. Diese Carlotta ist verflixt hübsch, und wenn er sich bei ihr Appetit auf mich holt, kann’s mir nur recht sein. Kommen Sie, wir erobern den Getränkekeller.« Sie faßte Stephan Möbius am Arm und zog ihn ins Haus.
    Stephan folgte ihr und betrachtete ihren schlanken, nackten Körper, dessen Reiz durch die wadenhohen weißen Stiefel nur noch weiter unterstrichen wurde. Appetit holen war eine feine Sache - bloß wenn der Hunger dann nicht gestillt werden konnte, war es doch recht frustrierend…
    ***
    Ted Ewigk suchte sein Arbeitszimmer auf. Dort hatte er den Dhyarra-Kristall auf den Schreibtisch gelegt. Er konnte es riskieren; niemand würde so dreist sein, von allein das Zimmer zu betreten und den Kristall zu berühren - was für beide recht schmerzhafte Folgen nach sich ziehen würde. Sowohl für den, der den Kristall unerlaubt berührte, als auch für Ted selbst, auf dessen Geist der Sternenstein verschlüsselt war. Aber so frei, wie er da lag, konnte er am ehesten seine Magie entfesseln und das Haus provisorisch vor dem Eindringen dämonischer Wesen schützen.
    An eine Gefahr, die von innen kam, hatte Ted nicht gedacht…
    Er stutzte. Die Tür war nur angelehnt. Dabei war er sicher, daß er sie verschlossen hatte, nachdem er vorhin den Kristall hier wieder ablegte, den er benutzt hatte, um die Höhle am Fluß zu versiegeln. War doch jemand hier oben gewesen und hatte sich in seinem Arbeitszimmer umgesehen?
    Aber das war unmöglich. Ted wußte, daß sie alle draußen gewesen waren. Bisher hatte nicht einmal einer seiner Gäste nach der Toilette gesucht. Die einzigen, die oben gewesen waren, waren Zamorra und Nicole, deren Gästezimmer sich nur ein paar Türen weiter befand. Aber die hatten beide keinen Grund, Teds Büro zu betreten und noch dazu die Tür hinter sich offen zu lassen.
    Da stimmte etwas nicht.
    Ted dachte an die Warnung des Lords, von einem Unbekannten beobachtet zu werden. War der Unbekannte vielleicht hier oben gewesen? Vom Arbeitszimmer aus hatte man tatsächlich einen Ausblick auf die Terrasse!
    Vielleicht war der Fremde sogar noch hier…?
    Aber wer konnte es sein? Einbrecher? Die wurden garantiert vom Party-Lärm abgeschreckt, obgleich das einsam liegende Haus an sich ein Anziehungspunkt für Diebe sein mußte. Aber die konnten nicht sicher sein, ob sie bei diesem Trubel nicht plötzlich von einem der Feiernden überrascht wurden!
    Ted spannte die Muskeln an. Er rechnete damit, gleich dem Eindringling gegenüberstehen und gegen ihn kämpfen zu müssen.
    Er legte die Hand gegen die Tür - und stieß sie dann mit einem Ruck auf, daß sie herumflog bis zum Wandanschlag. Es krachte, aber hinter der Tür konnte jetzt keiner mehr stehen. Wenn, dann hatte er sie vor die Nase bekommen und lag jetzt stöhnend am Boden.
    Aber niemand stöhnte.
    Niemand war im Raum.
    Und dann überlief es Ted eiskalt.
    Sein Dhyarra-Kristall - war fort! Die Stelle, wo er auf der Schreibtischplatte gelegen und schwach gefunkelt hatte, war leer…
    Ted Ewigk glaubte in einen endlosen Abgrund zu stürzen!
    ***
    Der Mann in Schwarz, den Yared zu seinem Helfer gemacht hatte, stieß einen Warnruf aus. Gleichzeitig gab er einen ungezielten Schuß ab, genau in die Mitte der sich wie die Irisblende einer Kamera öffnende Segment-Tür hinein. Etwas explodierte dahinter. Dann heulten Laserblitze aus dem

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