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0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

Titel: 0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sonnen-Dom heraus und irrlichterten über Wände und Einrichtungen der Zentrale.
    Yared ließ sich fallen. Er zielte beidhändig und schoß. Zirpend flammten die Strahlenfinger seiner Waffe haarscharf an seinem Helfer vorbei, der sich nicht von der Stelle rührte. Wieder flog drüben etwas auseinander. Yared sah eine Feuerglut hervorbrechen.
    Dann schloß sich die Tür schon wieder.
    Die Männer in Schwarz schienen es diesmal nicht auf einen Vernichtungskampf anzulegen! -Da stimmte etwas nicht.
    Yared sprang sofort auf und eilte zur Tür. Sein Helfer hatte wiederum einen großen Teil seines rechtes Armes verloren, der ihm einfach mit einem Laserstrahl abgetrennt worden war. Die Gegner hatten wohl auf seinen Waffenarm gezielt - für gewöhnlich setzten die Männer in Schwarz doch den rechten Arm bevorzugt ein -, und nicht damit gerechnet, daß er nach dem Verlust seiner rechten Hand mit der linken schoß.
    Yared überlegte fieberhaft. Von seinem Helfer wußte er, daß sich vier Männer in Schwarz hinter der Tür befinden mußten. Zumindest einer war explodiert, aber das sollte die anderen drei eigentlich doch nicht daran hindern, ihren Auftrag auszuführen, den Abtrünnigen Omikron auszulöschen, das Todesurteil zu vollstrecken! Aus diesem Grund hatte man sie doch erst hinter ihm her gehetzt!
    Wenn sie nun trotz ihrer Übermacht und des bei Robotern ihrer Art fehlenden Selbsterhaltungstriebes darauf verzichtet hatten, mußte etwas geschehen sein, was ihre gesamte Planung über den Haufen warf. Etwas, das noch wichtiger war als die Vollstreckung des Urteils.
    Aber was konnte das sein?
    Ich muß eines ihrer Programmgehirne in die Hand bekommen und sein Speicherwissen abrufen, dachte Yared. Er legte entschlossen die Hand auf das Wärmeschloß und steuerte die Tür damit wieder auf.
    »Von einem brauche ich das Gehirn unzerstört«, befahl er seinem Helfer, der sofort die linke Hand mit der Waffe wieder hochfliegen ließ.
    Aber von den Männern in Schwarz war nichts mehr zu sehen. Sie waren geflüchtet, hatten den hinter der Tür liegenden Raum bereits wieder verlassen. Nur die Reste dessen, der von zwei Schüssen getroffen auseinandergeflogen war, lagen noch unmittelbar hinter dem Durchgang.
    Der erste Strahl hatte seinen Energiespeicher getroffen und zerstört, der zweite hatte das Computerhirn zur Explosion gebracht. »Verdammt«, murmelte Yared. Er hatte für ein paar Sekunden gehofft, den Datenspeicher dieses Trümmerhaufens abrufen zu können. Aber das ging bei diesem Wrack nicht mehr.
    Zudem setzte der Selbstzerstörungsprozeß ein. Ein bläuliches Flirren umspielte die Reste des Roboters. Er glühte hell auf - und löste sich in seine Atome auf. Eine leichte Dunstwolke trieb noch sekundenlang dicht über dem Boden, dann war von dem Mann in Schwarz nichts mehr zu sehen als ein schwarzer Brandschatten auf dem Boden.
    Yared sah sich nach den anderen drei Robotern um, die noch in der Zentrale lagen. Sie lösten sich nicht auf. Vermutlich waren ihre Programmgehirne noch intakt, so daß der Impuls unterblieb. Nur ihre Körper waren zerstört worden, funktionsunfähig.
    Aber ihre Gehirne nützten Yared nichts. Sie besaßen nicht die Informationen, auf die es ihm ankam.
    Er machte einen Schritt in den angrenzenden Raum. Und zum ersten Mal sah er den Sonnen-Dom und die Blumen mit den regenbogenfarbenen Blüten.
    Er sah aber auch die Unmenge von Türen, die sich überall in den Wänden des vieleckigen großen Raumes befanden. Türen, die alle geschlossen waren.
    Durch welche hatten die Männer in Schwarz, die jetzt nur noch zu dritt sein konnten, sich zurückgezogen?
    Staub auf dem Bodenbelag…
    Staub, der aufgewirbelt worden war und in dem es mittlerweile eine Unmenge von Fußspuren gab! So viele, daß sie längst nicht mehr voneinander zu unterscheiden waren! Es gab keine Möglichkeit, anhand der Spuren zu erkennen, durch welche Tür die drei Roboter verschwunden waren.
    Yared murmelte eine Verwünschung. Gut, er konnte sie eine nach der anderen öffnen und dahinter nachschauen. Aber dadurch verlor er Zeit. Sehr viel Zeit.
    Unterdessen gewannen die Männer in Schwarz einen Vorsprung, den er vielleicht nie wieder einholte, je nachdem, wo sich der Ausgang aus dieser Zentrale befand.
    Da kam ihm ein Gedanke.
    »Umschalten auf Infrarot«, ordnete er an. »Der jüngsten Spur folgen.«
    Sein Helfer setzte sich in Bewegung.
    Zielbewußt schritt er auf eine Tür zu, die nahezu gegenüber jenseits der Anlage mit den Blumen

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