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0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

Titel: 0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zugestand.
    Plötzlich erinnerte er sich an den letzten ERHABENEN, der den Rückzug angeordnet haben sollte, und der tausend Jahre später auf der Erde in der Tarnung eines Konzern-Managers arbeitete. ERICH SKRIBENT, tippte er hastig ein.
    Tief atmete er durch.
    Falsche Eingabe. Nicht befugt. Vorgang abgebrochen, erschien die Schrift.
    Yared pfiff schrill durch die Zähne. Der Wissensstand des Rechners war doch aktueller, als er gedacht hatte!
    Ihm blieb nur noch ein Versuch. Diesmal mußte er alles auf eine Karte setzen, oder auf die Benutzung des Rechners verzichten. Aber das wollte er nicht.
    Er gab den Code ein und tippte: Alpha-ERHABENER, TED EWIGK Atemlos wartete er.
    Ein neuer Schriftzug erschien auf dem Monitor. Zugriffsberechtigung positiv.
    Tief atmete Yared durch. Er hatte es geschafft.
    Er konnte den Rechner benutzen!
    ***
    Lord Saris löste sich von seiner Tanzpartnerin und schlenderte zu Professor Zamorra hinüber. Der Parapsychologe beobachtete Nicole und Teri, die in ein intensives Gespräch vertieft waren. Gryf nahm sich gerade Lucias als Tanzpartnerin an. Stephan Möbius, der vor ein paar Minuten bei Carlotta auf ein Riff gelaufen war, schien im Moment nicht viel mit sich anfangen zu können. Carlotta hatte ihm wohl unmißverständlich klar gemacht, daß sie den tedesco für einen netten Herrn halte, mehr aber nicht drin sei. Zamorra lächelte. Stephan Möbius auf Freiersfüßen, und dann so eine Enttäuschung! Wenn das Carsten sehen könnte…
    »Ich habe das vertrackte Gefühl, beobachtet zu werden«, sagte der Lord leise.
    Zamorra schürzte die Lippen. Er griff hinter sich, fand zielsicher das Weinglas des Lords und reichte es ihm. Sir Bryont nahm einen kleinen Schluck und lächelte. »Das Tanzverhalten der Jugend ist recht schweißtreibend«, gestand er.
    »Beobachtet? Von wem? Wer sollte uns hier beobachten?« hakte Zamorra ein.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Sir Bryont. »Ich habe nur dieses eigenartige Kribbeln im Nacken. Ich bin mir meiner Sache ziemlich sicher.«
    Unwillkürlich warf Zamorra einen Blick in die Runde. Aber er konnte zwischen den Sträuchern oder in den Baumkronen keinen heimlichen Beobachter entdecken. »Vielleicht hocken irgendwo ein paar Reporter, um Skandalfotos zu machen«, sagte er. »Immerhin hat dieses Haus früher einem einflußreichen Politiker gehört und ist entsprechend vorbelastet. Für Sensationsreporter bietet sich die Szene ja als gefundenes Fressen an. Ein paar nackte Mädchen sind für Skandalfotos immer gut.«
    Der Llewellyn schüttelte den Kopf. »Es ist etwas anderes«, sagte er. »Keine Reporter. Weißt du, Zamorra, es ist so ein klebriges Gefühl. Es signalisiert Feind.«
    Unwillkürlich glitt Zamorras Hand zur Brust, wo unter dem offenen roten Hemd sein Amulett hing. Aber es zeigte keine dämonischen Aktivitäten an. Er erinnerte sich, daß er das Grundstück mit einem weißmagischen Schutzschirm absichern wollte. Nicole hatte zwar inzwischen Nachschub an Kreide besorgt, aber er hatte sie noch nicht magisch aufladen können und erst recht den angefangenen Kreis von dämonenbannenden Sigillen nicht vollenden können. Sie hatten am Nachmittag genug damit zu tun gehabt, sich mit der Polizei in Tivoli zu unterhalten und den Höhleneingang im Aniene-Fluß zu versiegeln. Als sie den ›Palazzo Eternale‹ wieder erreichten, waren die Partygäste bereits da und hatten angefangen, ohne auf den Gastgeber zu warten - unter Gryfs Federführung. Wer sonst konnte auch diese liebenswerte Dreistigkeit besitzen als der achttausendjährige Druide, stellvertretend für den Gastgeber einzuspringen?
    »Keine Schwarze Magie, Lord«, murmelte Zamorra.
    »Trotzdem weiß ich, daß wir beobachtet werden«, beharrte der Llewellyn. »Hier stimmt was nicht.«
    Carlotta kam heran. »Werden wir beobachtet? Hockt ein Voyeur in den Bäumen und starrt mit dem Fernglas herüber?« Für ein paar Sekunden nahm sie, nach wie vor nur in Tennisschuhe und Söckchen gekleidet, eine provozierende Pose ein und winkte auffordernd zu den Baumwipfeln hinüber. »Vielleicht ist es ein Fotograf, und wir Mädchen bekommen die Chance, die neuen Sex-Stars in Cinecitta zu werden, wie?« Sie lachte und wandte sich Zamorra zu. »Sie sind ein Professor, sagte Teodore? Auf welchem Fachgebiet denn?« Interessiert betrachtete sie das handtellergroße Amulett.
    »Ich bin Parapsychologe«, gestand Zamorra. »Ich befasse mich mit Okkultismus und Magie und allerlei ähnlichen Dingen.«
    »Wie schaurig-schön«,

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