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0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

Titel: 0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brachte die letzten Treppenstufen hinter sich. »Wohin jetzt?«
    »Rechts.«
    Plötzlich flimmerte die Luft. Ein leichter Windzug entstand. Dann war Gryf neben ihnen, der sich in aller Eile in Jeans und T-Shirt gezwängt hatte. Die Druidenaugen leuchteten in grellem Schockgrün.
    »Möbius ist gerade unfreiwillig zum Verräter an Teodore geworden«, sagte der Druide. »Sie haben ihn im Para-Griff.«
    »Verdammt«, entfuhr es Zamorra. »Los, schnappen wir sie uns.«
    »Die sind mit Lasern bewaffnet«, sagte der Druide. »Hast du das Zischen nicht gehört? Wenn ihr um die Ecke stürmt, seid ihr im gleichen Moment tot.«
    Bryont Saris hob die Hand.
    »Ich habe den Ewigen«, sagte er. »Er ist außer Gefecht gesetzt. Die Show ist vorbei.«
    »Hä?« machte Zamorra. »Den Ewigen?«
    Der Lord lächelte verzerrt. Zamorra sah Schweißtropfen auf seiner Stirn.
    »Es war nur einer«, sagte er. »Ich habe ihn betäubt.«
    Gryf pfiff leise durch die Zähne. »Nicht schlecht, mein Bester. Dich brauchen wir noch in unserer Riege. Ich frage lieber erst gar nicht, wie du es gemacht hast, Mister Lord. Du kannst es mir ja doch nicht erklären…«
    Saris nickte. »Wundert mich selbst, daß ich es geschafft habe. Ich glaube, ich habe seine körpereigene Elektrizität kurzgeschlossen. Ich kann euch aber nicht sagen, wann er wieder erwacht.«
    »Okay, dann holen wir ihn uns«, sagte Zamorra.
    »Vorsicht!« warnte Gryf. »Die Gefahr ist nicht vorbei. Möbius fühlt sich immer noch bedroht. Nicoles Gedanken kann ich nicht aufnehmen, aber sie fühlt sich auch nicht gerade wohl. Da ist noch etwas…«
    Zamorra hatte schon ein paar Schritte vorwärts gemacht und war um die Gangbiegung herum.
    Da sah er den Ewigen am Boden liegen.
    Und halb hinter der Schiebetür verborgen stand jemand, der jetzt seine Waffe auf Zamorra richtete.
    Ein greller Blitz flammte fauchend herüber…
    ***
    Die Türbewegung alarmierte die drei Männer in Schwarz. Auch Nicole begriff im gleichen Moment, daß draußen etwas geschah, das nicht in die Planung der drei Unheimlichen paßte.
    Der mit der Waffe in der Hand machte eine befehlende Geste. Nicole gehorchte zähneknirschend. Sie bewegte sich in eine der Ecken des Raumes. Auch Möbius folgte der Anweisung.
    Die Tür bewegte sich plötzlich ruckartig in die andere Richtung.
    Nicole konnte nicht sehen, wer draußen auf dem Gang war, aber es gab einen blitzschnellen Schußwechsel. Dann war der kurze Kampf wieder vorbei, ohne daß es einen offenkundigen Sieger gab.
    In dem Moment, in welchem die Männer in Schwarz abgelenkt waren, handelte Nicole. Sie sprang zu dem hinüber, der sich langsam aufrichtete, nachdem er mit der Wand zusammengeprallt und schwer auf den Boden gestürzt war. Offenbar war an seiner Motorik ein Schaden entstanden. Er bewegte sich wie in Zeitlupe. Nicole fand die Waffe in seiner Tasche und zog sie heraus.
    Sie wollte den Blaster gerade in ihrem Stiefelschaft versenken, als sie schon wieder in eine Mündung blickte. Der Mann in Schwarz, der auf sie zielte, schüttelte langsam den Kopf.
    Heute klappt aber auch gar nichts, dachte Nicole wütend und ließ die erbeutete Waffe fallen. Sie hatte keine Zeit mehr gefunden, sie zu entsichern, und hatte sie deshalb auch nicht mehr einsetzen können.
    Der andere Mann in Schwarz lehnte in der Deckung des Türrahmens. Er gab einen Schuß in den Gang ab.
    Nicole fragte sich, was da draußen vorging und wer gekommen war. Sie wußte, daß weder Ted noch Zamorra derzeit Laserwaffen der Dynastie besaßen. Tummelten sich hier noch andere Ewige? Und - wußte Ted davon?
    Der Gestürzte bewegte sich jetzt schneller. Anscheinend bekam er seine Gliedmaßen wieder unter Kontrolle. Er hob seine Waffe auf.
    Der an der Tür sprach jetzt. Seine Stimme klang monoton.
    »Wir haben Geiseln. Wir verlangen freien Abzug, oder die Geiseln sterben.«
    ***
    Yared sah zwei der Männer in Schwarz hinter der blitzschnell aufgerissenen Tür. Er schaffte es gerade, einen Schuß abzugeben, dann erfaßte ihn ein nie erlebtes Schwindelgefühl. Vor seinen Augen wurde es schwarz, und er brach zusammen. Daß er auf den Steinboden stürzte, nahm er schon nicht mehr wahr, auch nicht, daß er einem beinahe tödlichen Treffer durch seinen Sturz entging.
    Sein Roboter warf sich sofort zurück. Er riß an der Schiebetür und schleuderte sie mit übermenschlicher Kraft in seinen Laufschienen förmlich nach rechts. Dann packte er seinen Herrn, zerrte ihn in den blauen Gang -und schob die Tür wieder zu.

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