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0431 - Kathedrale der Angst

0431 - Kathedrale der Angst

Titel: 0431 - Kathedrale der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es ist für einen Unbeteiligten nicht einfach, sich den jenseitigen Realitäten zu stellen. Aber was sollen wir hier auf der Straße weiter diskutieren? Lassen Sie uns wieder zu Ihnen gehen. Bis es dunkel wird, haben wir noch Zeit.«
    Virni blieb noch stehen. Er trat nur zur Seite, als ein Wagen an ihnen vorbeifuhr. »Und Sie sind tatsächlich fest entschlossen, diese Prozession durchzuführen?«
    »Deshalb sind wir hier. Wir wollen die Kathedrale wieder vom Geist der Hölle säubern.«
    »Muß ich mit?«
    »Sie werden unser Führer sein.«
    »Wie gefährlich ist es?« Der Abbé winkte ab. »Nicht für Sie, da Sie unter unserem Schutz stehen. Wir wissen uns zu wehren, das können Sie uns ohne weiteres glauben.« Der Abbé lächelte aufmunternd. »Eigentlich könnten wir beide jetzt einen Schluck vertragen. Ihr Wein ist gut.«
    »Daß Sie an so etwas denken.«
    »Ich bin ein Mensch, Monsieur.«
    »Hoffentlich.«
    Den Rest Weges legte der Wirt kopfschüttelnd zurück. Er kam erst richtig zu sich, als die beiden den Gastraum betraten.
    Er füllte einen Krug und brachte auch zwei neue Gläser mit an den Tisch, an dem die beiden schon gesessen hatten. Als Pierre einschenkte, zitterten seine Hände.
    Er redete wie ein Wasserfall, warf vieles durcheinander, und der Abbé gab ihm beruhigende Antworten, weil er spürte, wie sehr Virni um sein Leben bangte.
    »A votre sante«, sagte er dann und hob seinen Becher in Augenhöhe an.
    Virni tat es ihm nach. Beide tranken aber nicht, denn eine Stimme überraschte sie. »Kann ich auch einen Schluck haben?«
    ***
    Selbst Bloch erstarrte, als er mich sprechen hörte. Nur langsam drehte er den Kopf und blickte über die Theke hinweg, hinter der ich aufgetaucht war.
    »Sinclair! John Sinclair!«
    »Erraten, Abbé. Es wurde Zeit, daß wir beide uns mal wieder treffen.«
    »Ist es Zufall?« fragte Bloch.
    Ich ging einen Schritt vor und ließ Wein in einen Becher fließen. »Wohl kaum.«
    Bloch und ich kannten und verstanden uns. Der Wirt jedoch wußte nicht, woran er war. Er wandte sich an den Abbé. »Wer ist dieser Fremde? Sie… Sie scheinen ihn…«
    »Geisterjäger John Sinclair!«
    Virni zog ein skeptisches Gesicht. »Geisterjäger sagen Sie? Was ist das denn?«
    Ich trank einen Schluck vom herrlich kühlen Wein und trat hinter der Theke hervor. »Tatsächlich bin ich Scotland-Yard-Beamter und komme aus London. Mein Job ist es, mich mit übersinnlichen Dingen zu beschäftigen, wie sie hier wohl auch vorliegen.«
    Virni hob die Schultern. Sein Gesicht drückte Erstaunen aus, als er den Abbé anblickte. »Wissen Sie mehr?«
    »Ja, einiges, trotzdem verstehe ich nicht, John Sinclair, daß Sie hier plötzlich auftauchen.«
    Ich nahm auf einem Stuhl Platz und trank noch einmal. »Das ist leicht zu erklären.«
    »Wie?«
    »Die Spur führte über Paris, und es war eigentlich nur ein Satz, der mich aufmerksam werden ließ. Dieser Ort ist schrecklich«, zitierte ich.
    Virni wurde bleich, der Abbé nickte nur. Er hatte schon begriffen. Und doch fragte er: »Man muß zunächst einmal auf die Spur kommen. Wie ist es Ihnen gelungen?«
    Ich lehnte mich zurück, griff in die Tasche und holte das Siegel hervor, das ich auf den Tisch legte. »Es hat mich auf diese Spur gebracht«, erklärte ich. »Drehen Sie es um, Abbé.«
    Bloch nahm es mit spitzen Händen an sich und sah sich zunächst die obere Seite an, während der Wirt ein paarmal den Kopf schüttelte.
    Der Abbé konnte sich kaum beherrschen. Er flüsterte Worte, die ich akustisch nicht mitbekam, seine Wangen zuckten, und als er den Kopf schüttelte, hauchte er nur einen Satz.
    »Das ist das Templer-Siegel des Richard Löwenherz!«
    »Sehr richtig«, bestätigte ich.
    »Wo haben Sie es gefunden?«
    Ich lächelte breit. »In Jugoslawien, in einem alten Brunnen.«
    »Dort also.«
    »Drehen Sie es um.« Er tat es und las den lateinischen Satz laut vor.
    »Wissen Sie jetzt Bescheid?«
    »Genau. Dieser Spruch weist auf die Kathedrale der Angst hin, die sich in dieser Gegend befindet.«
    »Und die ich finden möchte.«
    »Wie auch wir.«
    Ich trank und fragte dann: »Haben Sie Ihre Leute mitgebracht, Abbé?«
    »Ja, wie damals an der Loire.« [1]
    »Ich erinnere mich. Der Abschied war ein wenig dürftig zwischen uns. Ich hatte das Gefühl, als wollten Sie mich damals nicht an den Geheimnissen teilhaben lassen, aber mittlerweile ist Zeit vergangen und einiges geschehen.«
    An seinem erstaunten Gesicht las ich ab, daß er nicht darüber Bescheid

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