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0431 - Kathedrale der Angst

0431 - Kathedrale der Angst

Titel: 0431 - Kathedrale der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußte. »Sie haben damals das Skelett des Hector de Valois gesucht und auch gefunden. Sie hätten mich daran teilhaben lassen sollen, denn zwischen Hector de Valois und mir gibt es eine sehr starke Verbindung. Dieser Mann ist zwar tot, aber er wurde wiedergeboren, und zwar in der Person, die vor Ihnen steht, Abbé. Wissen Sie jetzt, was ich gemeint habe?«
    Bloch trat einen Schritt zurück. Auf einer Stuhllehne stützte er sich ab.
    »Nein, das kann ich nicht glauben.«
    »Es stimmt aber.«
    »Wie…?«
    Ich hob die Schultern. »Man hat es mir mitgeteilt, finden Sie sich damit ab. Und finden Sie sich auch damit ab, daß Hector de Valois schon einmal gelebt hat. Einige Jahrhunderte zuvor, und zwar als Richard Löwenherz. Deshalb auch das Siegel, das ihn damals im Kampf gegen die Feinde aus beiden Reichen, dem Diesseits und dem Jenseits, unterstützt hat. So ist es gewesen.«
    Jetzt setzte sich der Abbé. Er stemmte sein Kinn auf die Handflächen und schüttelte dabei den Kopf, weil er diese Tatsachen noch immer nicht fassen konnte.
    Der Mann war ein Templer. Sie hatten sich gefunden und den Orden wieder aufleben lasse. Er führte praktisch die modernen Templer an, die sich allerdings noch mit dem Mittelalter oder ihren Gründern verbunden fühlten. Ich war kein Templer, aber Hector de Valois war es gewesen, Richard Löwenherz möglicherweise auch, und so stand ich dieser Gruppe positiv gegenüber. Wir liefen oft auf einer Schiene, da es zwischen uns große Gemeinsamkeiten gab. Zum Beispiel hatten wir die gleichen Gegner. Unter anderem auch Baphomet.
    »Erzählen Sie, John«, bat mich der Abbé.
    Ich hob die Schultern. »Es gibt nicht viel zu erzählen. Was ich weiß, habe ich Ihnen gesagt. Sie sind an der Reihe, denn Sie waren sicherlich vor mir hier.«
    »Das stimmt.« Er lächelte knapp. »Bisher ist nichts geschehen. Wir waren noch inaktiv.«
    »Aber Sie haben mir doch das Skelett gezeigt«, warf Pierre Virni ein.
    Ich blickte den grauhaarigen Mann an, der vor fünfzig Jahren den Grundstein zu diesem Fall gelegt hatte. »Sprechen Sie vielleicht von dem silbernen Skelett des Hector de Valois?«
    »Ja.«
    »Sie haben es also dabei, Monsieur Bloch?«
    »Das mußten wir.«
    »Weshalb?«
    Er nickte und sagte leise: »Gut, Sie haben mich in Ihren Plan eingeweiht, ich werde Sie über unsere Pläne informieren.«
    »Das wäre nett.« Ich steckte das Siegel wieder ein, bevor ich es noch vergaß.
    Der Abbé sprach, ich hörte aufmerksam zu und unterbrach ihn nicht.
    Was er vorhatte, war interessant. Er wollte die entweihte Kathedrale wieder zu dem machen, was sie einmal gewesen war und als was sie Hector de Valois angesehen hatte.
    »Und das schaffen Sie?« fragte ich.
    »Bestimmt.«
    »Deshalb also das Skelett.«
    »Ja.«
    »Weshalb ist es aus Silber?« erkundigte ich mich. »Das muß einen Grund haben.«
    »Bestimmt, Monsieur, aber ich kenne ihn nicht.«
    Bei vielen hätte ich gezögert, aber dem Abbé glaubte ich. Er hatte mich nicht angelogen. Er war zwar ein Mensch, der mit seinen Leuten den eigenen Weg ging, doch wenn er auf Gleichgesinnte traf, vertraute er ihnen. Scharf schaute er mich an, als wollte er in meinen Kopf blicken.
    »Was ist denn?«
    »Wenn es stimmt, Monsieur Sinclair, was Sie mir gesagt haben, und Hector de Valois tatsächlich in Ihnen wiedergeboren ist oder Sie er waren, dann gehören Sie zu uns. Sie sind ein Templer!«
    »Ich wußte, daß Sie dies sagen würden, Abbé«, erwiderte ich.
    »Irgendwie fühle ich mich auch geehrt, aber seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich dies anders sehe. Ich bin kein Templer in dem Sinne, weil ich mich da doch zu eingeengt sehe, was meinen Glauben anbetrifft.«
    »Aber Sie haben das Erbe angenommen.«
    »Es wurde mir auf eine gewisse Art und Weise aufgezwungen. Seien Sie mir bitte nicht böse, ich stehe Ihnen nicht negativ gegenüber. Ich weiß, was Sie leisten, das wird respektiert, aber ein Templer, wie Sie ihn sich wünschen, werde ich wohl nie.«
    Er nickte. »Ich respektiere es noch. Doch ich glaube, daß sich die Zeiten ändern werden und Sie dann anders denken.«
    »Abwarten.«
    »Sie werden uns bei der Prozession begleiten, nehme ich an.«
    »Natürlich.«
    »Gut, dann können wir alles vorbereiten. Wir haben einen Wagen, auf dem wir den Sarg transportieren. Zwei Maultiere stehen ebenfalls bereit, der Weg ist schmal, das wissen Sie sicherlich, und auch Monsieur Virni wird mitkommen. Er kennt sich am besten aus.«
    »Und an ihn habe ich noch eine

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