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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tolot und Lord Zwiebus zu holen.
    Da sah ich den Mann!
    Er lehnte mit dem Rücken gegen den umgestürzten Baumstamm. Zunächst dachte ich, eine Plastikhaut würde seinen Körper umgeben. Als ich mich ihm näherte, erkannte ich, dass es sich um eine Art feinen Kokon handelte, der den Körper wie eine dünne Haut umspannte. Bis auf dieses Gespinst war der Mann nackt. Er bewegte sich nicht.
    Er war tot.
    „Lordadmiral!" rief Tschubai vom Höhleneingang her.
    „Unternehmen Sie allein keine Spaziergänge."
    Ich hörte kaum zu. Das seltsame Wesen interessierte mich mehr als alles andere. Als ich ganz dicht vor dem Mann stand, konnte ich sehen, dass er keine Augen mehr besaß. Unter dem Kokon waren die großen Höhlen im Gesicht zu sehen. Es sah gespenstisch aus.
    Hinter mir raschelte es. Ich warf mich herum und riss den Strahler heraus. Es war jedoch nur Saedelaere, der die Höhle wieder verlassen hatte, um nach mir zu sehen.
    Ich deutet mit dem Lauf des Strahlers auf den Mann im Kokon.
    „Sehen Sie sich das an!" forderte ich den Transmittergeschädigten auf. „Was halten Sie davon?"
    Saedelaere antwortete nicht. Er griff nach seinem Vibratormesser und trat dicht an den Toten heran.
    Dann stach er zu.
    Die Haut des Fremden zerplatzte wie trockenes Papier. Es hörte sich an, als würde jemand Pergament falten.
    Der Mann war innen vollkommen hohl.
    Ich unterdrückte mühsam einen Entsetzensschrei. Ich konnte meine Augen nicht von diesem Wesen abwenden, das wahrscheinlich seit langer Zeit tot war.
    Saedelaere schob das Messer ins Futteral zurück. Das knirschende Geräusch brachte mich wieder zu Besinnung.
    „Es war nur noch eine Hülle", sagte Saedelaere leise. „Eine Pflanze oder ein Tier hat ihn vollkommen ausgesaugt. Nur Haut und Knochen blieben erhalten. Sie wurden von diesem kokonartigen Gespinst zusammengehalten."
    Ich blickte mich scheu um. Was immer diesen Fremden getötet hatte, musste noch in der Nähe sein. Ich fühlte, wie mir ein Schauer des Entsetzens über den Rücken lief.
    Wir gingen zum Ende des Baumes zurück. Die Wurzeln ragten wie drohend erhobene Arme in die Luft.
    Tschubai sah zu uns herauf.
    „Ich habe den Burschen schon gesehen", sagte er. „Kein angenehmer Anblick."
    Über mir in den Ästen rauschte es. Ohne zu überlegen, sprang ich in die Erdhöhle. Alaska folgte mir. Tschubai führte uns durch einen Gang in eine geräumige Höhle. Der Gang war so flach, dass wir uns bücken mussten. Wenn Lord Zwiebus oder Tolot in die Höhle wollten, mussten wir diesen Gang vergrößern.
    In einer Nische hatte Tschubai den Zweimanntransmitter und unsere übrige Ausrüstung abgestellt. Ein Scheinwerfer spendete genügend Licht, um den Raum zu erhellen. In einer Ecke sah ich die Überreste eines Tierlagers.
    Tschubai bemerkte meinen Blick.
    „Die Höhle ist schon lange verlassen", erklärte er. „Ich habe sie gründlich untersucht."
    Ich deutete mit dem Daumen nach oben.
    „Ich frage mich, wie dieser Mann hierher kam?"
    „Wahrscheinlich handelt es sich um jemand, der Corello gegenüber ungehorsam war und als Strafe in diesen Dschungel gejagt wurde", meinte Tschubai. „Vielleicht hat Corello den Dschungel nur für solche Zwecke anlegen lassen." Er ballte seine Hände zu Fäusten. „Für Corello sind Menschen nur Spielzeuge."
    Ich beeilte mich, das Thema zu wechseln.
    „Wir können diese Höhle als Stützpunkt benutzen", schlug ich vor. „Von hier aus können wir alle Operationen starten."
    Draußen erhob sich ein fürchterliches Gebrüll.
    „Was ist das?" fragte Saedelaere verwirrt.
    „Irgendein Raubtier vermutlich", gab ich zurück. „Sehen wir nach.
    Gucky und die beiden anderen können jeden Augenblick hier eintreffen. Wir müssen darauf achten, dass sie nicht in eine Falle geraten."
    Ich rannte durch den Gang in die Vorhöhle. Alaska und Ras folgten mir. Das Brüllen wiederholte sich. Es kam aus unmittelbarer Nähe. Vorsichtig spähte ich über den Rand der Höhle hinaus.
    Ein überdimensionaler Tausendfüßler von mindestens zwanzig Meter Länge hing halb über dem umgestürzten Baum. Die andere Hälfte seines Körpers war in Fanglianen verstrickt und bäumte sich immer wieder auf. Der „Tausendfüßler" besaß einen dunkelbraunen gepanzerten Körper. Der Kopf war etwas dicker als der Rumpf und trug einen Sehring. Vier stachelartige Fühler ragten daraus hervor. Mit seinen kurzen krummen Beinen wühlte das Tier den Boden auf und zerfetzte die immer größer werdende Zahl von Lianen.
    In

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