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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß jetzt überhaupt nicht mehr, was los ist."
    Ich schob Gucky zur Seite und betrat den Aufenthaltsraum. Er war einfach eingerichtet. Das Mobiliar bestand aus einer Liege, einem Konturensessel und einem verstellbaren Tisch. Die Wände waren nackt. Der Boden war mit seltsamen Zahlenmustern bedeckt.
    Auf der Liege hockte ein großer rotblonder Mann, dessen Gesicht von einer gewaltigen Hakennase und einem Oberlippenbart beherrscht wurde. Seine Augen waren klein und blickten unstet umher. Der Rücken des Mannes war gekrümmt.
    Ich hörte, wie meine Begleiter hinter mir hereinkamen, aber der Fremde reagierte nicht.
    „Hast du ihn paralysiert?" fragte ich Gucky.
    „Natürlich nicht!" Gucky war verärgert, dass ich ihm einen solchen Fehler zutraute. „Der Kerl spinnt ein bisschen. Sprich mit ihm, dann wirst du es merken."
    „Guten Tag!" rief ich dem Fremden in Interkosmo zu. „Verstehen Sie mich?"
    Er sprang plötzlich auf und lief auf mich zu. Im ersten Augenblick dachte ich, er würde mich angreifen, doch dann erkannte ich den verzweifelten Ausdruck in seinem Gesicht. Er fiel vor mir nieder und umklammerte meine Beine.
    „Großer Bote des Tapur!" krächzte er. „Ich bin glücklich, dass Sie gekommen sind."
    Es war mir zuwider, wie er da vor mir lag; ein Mensch, dem man jede Würde genommen hatte.
    „Stehen Sie auf" herrschte ich ihn an. Er zog das Gesicht zwischen die Schultern und schluchzte.
    Ich beugte mich hinab und machte ihn von meinen Beinen los.
    Tschubai half mir, ihn aufzurichten. Er brachte nicht fertig, mir in die Augen zu sehen.
    „Wie heißen Sie?" fragte ich.
    „Blanckon, Bote des Tapur."
    „Ich habe mit dem Tapur nichts zu tun!" Ich schüttelte ihn heftig.
    „Kommen Sie zu sich, Mann. Wir sind gekommen, um Corellos Schreckensherrschaft zu beenden. Sie werden bald ein freier Mann sein."
    Er starrte mich an. Er verstand mich nicht. Für ihn würde es nie mehr ein Leben in Freiheit geben. Er war nur noch die Hülle eines Mannes.
    „Was hat Corello aus euch gemacht?" fragte ich entsetzt. Er taumelte zurück und sank wieder auf die Liege. Müde stützte er den Kopf in beide Hände.
    Tschubai trat neben mich und deutete auf Blanckon. Das Gesicht des Mutanten war verzerrt.
    „Davon gibt es Tausende, Hunderttausende, Sir!" Seine Stimme klang schrill. „Es sind nur noch Wracks. Es wäre besser für sie, wenn sie stürben."
    „Seien Sie still, Ras!"
    „Nein, Sir! Hier wird erneut offensichtlich, welch ein Verbrecher Ribald Corello ist. Und wir sind hier, um ein Bündnis mit ihm zu schließen."
    „Halten Sie den Mund, Ras!" schrie ich ihn an. Er merkte, dass er zu weit gegangen war. Ohne mir zu antworten, stürmte er aus dem Raum.
    „Vergessen Sie seinen Gefühlsausbruch, Sir", sagte Saedelaere ruhig. „Denken Sie daran, dass er ebenfalls ein Mutant ist. Er wird durch den Anblick dieser Marionetten stark betroffen, denn er fühlt sich unbewusst mitschuldig."
    „Sparen Sie sich Ihre psychologischen Belehrungen, Major!"
    „Wenn es Ihnen recht ist, verlasse ich ebenfalls diesen Raum", antwortete Alaska seelenruhig und sah mich offen an.
    „In Ordnung, Sie haben gewonnen. Natürlich trage ich Tschubai nichts nach. Das weiß er auch."
    Saedelaere ging zur Liege und nahm neben Blanckon Platz.
    „Ich bin der Bote des Tapur", eröffnete er das Gespräch. „Sehen Sie meine Maske. Ich muss sie tragen, weil das Licht des Mächtigen mich getroffen hat."
    Blanckon wimmerte. Seine Hände zuckten hin und her, als wollten sie nach etwas greifen.
    „Der Tapur prüft seine Untergebenen, weil die Zeit dazu gekommen ist. Nur die besten sollen noch bei ihm leben."
    Saedelaeres Stimme klang beschwörend. „Wollen Sie zu den besten gehören, Blanckon?" Der Mann konnte nur nicken.
    Saedelaere drückte nun beruhigend Blanckons Hände. Ich fand das ganze Schauspiel abstoßend, aber ich wusste, dass Saedelaere auf dem richtigen Weg war. Der Transmittergeschädigte tat, was getan werden musste.
    „Der Tapur hat mich geschickt, damit ich Sie überprüfen soll, Blanckon. Sie müssen alle Fragen beantworten."
    „Ja", sagte Blanckon demütig. Er schien nicht auf den Gedanken zu kommen, dass sich im Dschungel von Gevonia Fremde aufhalten könnten.
    Saedelaere wurde unterbrochen, als es draußen in der Halle summte. „Was ist das?" fragte ich Blanckon. „Das Funkgerät", antwortete Corellos Sklave bereitwillig. „Ich muss in regelmäßigen Abständen mit Tapura sprechen."
    Tschubai kam herein. „Draußen summt die

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