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0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fuß, daß der Professor vom Boden abgehoben wurde, wieder stürzte und glaubte, jeden Moment die Besinnung verlieren zu müssen, weil der Schmerz so entsetzlich war.
    »Halt! Polizei!« hörte er eine Stimme. »Halt, oder ich schieße!«
    Aber das Ungeheuer dachte gar nicht daran, Fountains Aufforderung nachzukommen. Es warf sich über Zamorra. Die langen Reißzähne, die aus dem Oberkiefer abwärts ragten, sausten blitzschnell auf die Brust des Parapsychologen zu. Zamorra riß die Knie hoch, federte die Unterschenkel nach und schleuderte das Monstrum, dessen Schwung mit benutzend, über sich hinweg. Aber die Krallen rissen ihm einen Arm auf, mit dem er den Hebelschwung unterstützt hatte. Er hörte hinter sich den dumpfen Aufschlag, spürte, wie seine Schmerzen langsam nachließen, und rief das Amulett.
    Im gleichen Moment, in dem es in seiner Hand landete, feuerte Fountain.
    Doch auch der Warnschuß brachte das Ungeheuer nicht zu Verstand. Es schnellte sich jetzt auf den Polizisten zu. Zamorra, der sich mit dem Amulett zunächst verteidigen und das magische Schutzfeld um sich herum hatte erzeugen wollen, sah sich plötzlich genötigt, dem Kommissar zu helfen. Der schoß dreimal hintereinander auf das Ungeheuer, das ihn angriff, ohne es stoppen zu können! Da war es schon bei ihm…
    Zamorra schleuderte das Amulett aus dem Handgelenk.
    Merlins Stern, die magische Scheibe, flirrte durch die Luft und traf das Monster in den Rücken.
    Es war, als habe ein Hieb mit der Baggerschaufel das Monster erwischt. Es flog gegen Fountain, vergaß Klauen und Zähne einzusetzen und brüllte dabei in wilder Wut auf. Als es herumkreiselte, löste es sich plötzlich auf.
    Von einem Moment zum anderen war es so spurlos verschwunden, wie es gekommen war.
    Zamorra sank auf die Knie. Er fühlte sich erschöpft und todmüde von den Anstrengungen der vergangenen Stunde, und dann wurde es schwarz vor seinen Augen. Daß er auf den Straßenbelag stürzte, merkte er schon gar nicht mehr.
    ***
    Nicole reagierte instinktiv. Sie duckte sich dem Wesen entgegen, das dadurch über sie hinwegflog und sie nur mit den krallenbewehrten Füßen an den Schultern streifte. Etwas riß. Nicole achtete nicht darauf. Sie hatte sich gegen die Grabenböschung fallenlassen, winkelte blitzschnell die Beine an und traf. Der Segelflug des Monsters über ihr wurde abrupt gestoppt, und mit einem ächzenden Laut klappte das Ungeheuer in der Luft wie ein Taschenmesser zusammen, überschlug sich und stürzte hinter Nicole in den Graben.
    Sie selbst sprang auf und gewann erst einmal Abstand. Das Monstrum kam sehr schnell wieder auf die Beine und stürmte Nicole wieder entgegen. Aufprall und Tritt schien es spielend verkraftet zu haben. Diesem Monster war auf normale Weise nicht beizukommen. Woher es kam, war Nicole ein Rätsel, was es beabsichtigte, war klar: sie zu töten. Nicole rannte auf den Wagen zu, sprang hinein und startete den Motor. Er sprang im gleichen Moment an, in welchem das Monster sich direkt vor der Haube befand.
    Vorwärtsgang und Vollgas!
    Die Automatik verhinderte zwar ein Durchdrehen der Räder und eine Gewaltbeschleunigung, aber es reichte auch so. Der Wagen traf die weder menschliche noch tierhafte Kreatur mit dem vorgezogenen Bug und warf sie abermals in den Graben zurück. Nicole trat auf die Bremse, schaltete in den Rückwärtsgang und ließ den 635 CSi zurückrollen.
    Der Rammstoß hätte einen Ochsen niedergeworfen. Aber dieses Monster erhob sich abermals scheinbar unversehrt aus dem Graben, einem Roboter gleich. Noch an der Grabenböschung nahm es Anlauf und schnellte sich dann durch die Luft, die Arme mit den Krallenhänden vorgestreckt: es wollte durch die Windschutzscheibe rasen!
    Nicole trat aufs Gas. Der Wagen machte einen Satz rückwärts. Fast wäre er auf der anderen Seite von der Straße abgekommen. Das Monster sprang zu kurz und prallte auf den Asphalt. Sofort richtete es sich wieder auf, als habe es Gummiknochen.
    Um die nächste Kurve erschien ein Lastwagen. Er hatte ein nicht unerhebliches Tempo drauf, und anstatt zu bremsen, drückte der Fahrer auf die Hupe.
    Nicole wußte, daß es nicht reichte, wieder in den Vorwärtsgang zu schalten. Das Getriebe brauchte eine halbe Sekunde lang, um anzusprechen. Wieder Vollgas, und dabei an der Lenkung kurbeln! Der BMW rasierte die Bankette, zog eine wilde, haarsträubende Kurve und kam auf der rechten Straßenseite wieder zum Stehen. Der Berliet-Vierzigtonner-Zug fegte um Haaresbreite an

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