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0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kosten.«
    »Rogier«, flüsterte Nicole.
    Zamorra musterte den Unheimlichen, der sich ruhig verhielt. Er griff nicht an wie sein Artgenosse. Und daß er sprach, bedeutete, daß er etwas im Schilde führte. Flüchtig entsann sich Zamorra, daß der andere Langzahnige nicht gesprochen hatte. Weder, als er Zamorra überfiel, noch bei dem Angriff auf Nicole. Beide Male hatte sich das Wesen nur unartikulierter Knurrlaute und Schreie befleißigt.
    Woher der Bursche gekommen war, ließ sich wiederum nicht feststellen. Auch das Amulett hatte auf sein Erscheinen wieder nicht reagiert. Es zeigte auch jetzt nur eine schwache Erwärmung an. Demzufolge konnte die Quelle Schwarzer Magie nur schwach sein. Oder sie war entfernt…
    Aber letzteres konnte augenscheinlich nicht stimmen.
    »Was hast du uns zu sagen?« fragte Zamorra den Unheimlichen. Von dem ging ein seltsamer Geruch aus. Vorhin, beim Kampf gegen den anderen Langzahnigen, war er Zamorra nicht aufgefallen. Da hätte er auch nicht einmal darauf achten können, wenn sich bestialischer Gestank um ihn herum breitgemacht hätte. Es ging ihm ums Überleben.
    Aber jetzt, ohne Kampf, hatte er Muße, seine Sinnesorgane zu benutzen.
    Das Wesen mit den dreieckigen schwarzen Augen und dem kantigen Schädel stank nach Verwesung. Ein widerlich süßlicher Fäulnisgeruch ging von ihm aus.
    Nicole bemerkte es gleichzeitig mit Zamorra. »Yalasas Parfüm…?« flüsterte sie ihm zu. Der Parapsychologe nickte und gab ebenso leise zurück: »Volltreffer!«
    Damit war auch der letzte Zweifel ausgeräumt, daß die Rothaarige und diese braunbepelzten Ungeheuer zusammengehörten.
    Und der Braune sprach von seiner Herrin!
    »… hat jenen Mann in ihrer Gewalt, der Rogier deNoe genannt wird, und sie wird ihn töten, falls ihr beide euch nicht willig und waffenlos in ihre Hand gebt. Dann läßt sie ihn frei.«
    Zamorra lachte leise auf. »Als Erpresserin ist deine Herrin hundsmiserabel! Wir werden uns nicht in ihre Hand geben, sondern sie zwingen, ihn auch so freizulassen… und niemand könnte mich hindern, dich jetzt so zu vernichten, wie dein Artgenosse gestorben ist.« Er wies auf den Brandfleck im Straßengraben. »Weißt du, daß er verbrannte? Wenn ich will, schleudere ich Feuer auch gegen dich! Und deine Teleporter-Kunst wird dir dabei ebensowenig helfen wie ihm…«
    Waren die Laute ein spöttisches Lachen, die der Unheimliche von sich gab, auf den die Autofahrer an der Straße ebensowenig achteten wie auf Zamorra und Nicole selbst?
    »Ich weiß, wie er starb, und ich weiß, daß nicht ihr ihn getötet habt, ihr armseligen Narren. Befolgt den Befehl meiner Herrin. Ihr habt nicht viel Zeit. Ich werde bald zurückkehren und euch fragen, wie ihr euch entschieden habt. Um euch diese Entscheidung zu erleichtern, werde ich etwas von jenem Menschenwesen namens deNoe mitbringen. Vielleicht einen Arm, oder ein Bein…«
    Nicole ballte die Fäuste, und sie begriff Zamorra nicht, der laut auflachte: »Versuche es, und auch deine Herrin geht im Feuerinferno unter, das ich auch über große Distanzen aussenden kann… wie viele ihr seid, weiß ich nicht, aber ich weiß, daß nicht einer von euch mehr existieren wird, eine Stunde nachdem ihr deNoe verletzt oder getötet habt!«
    Wieder lachte der Unheimliche, aber es klang schon etwas unsicherer.. »Ich habe dir gesagt, was zu sagen war. Bald komme ich zurück und beweise, wie ernst es meine Herrin meint!«
    Es war der Augenblick, in dem er sich auflöste.
    Und in die Auflösung hinein schleuderte Zamorra das Amulett!
    ***
    Die beiden Leichenfresser in der Palastruine hatten mittlerweile den Kerkerraum erreicht, in welchem die Herrin die Beute untergebracht hatte, die sie ihnen verweigern wollte. Sie brauchten nicht vorsichtig zu sein. Sie wußten, auf welche Weise die Herrin diesen Menschen gefesselt hatte. Er wußte weder, daß er gefangen war, noch wo er sich wirklich befand. Und er würde sich nicht einmal wehren, weil er arglos war…
    Denn für ihn sah alles ganz anders aus!
    Er glaubte sich doch im Paradies!
    Die Ghouls brauchten sich nicht untereinander zu verständigen. Sie sahen sich nicht einmal an. Einer von ihnen entriegelte die Tür und stieß sie auf. Der andere senkte die Hellebarde, die er mit beiden Fäusten gepackt hielt, und griff an!
    Der Tod Rogier deNoes war nur noch eine Frage von Sekunden.
    ***
    »Bist du wahnsinnig?« schrie Nicole Zamorra an. Die Stelle, an der der Unheimliche eben noch gestanden hatte, war leer. Aber auch

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