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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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mal die obere Hälfte seines Glases voll.
    »Wie der sich freuen wird, wenn er uns sieht.«
    »Quatsch keine Opern«, unterbrach ihn Ted, der gerade die Stahltür hinter sich zuzog, durch die auch Sid gekommen war. »Starten wir lieber, der Regen ist noch heftiger geworden.«
    Schweigend zogen sie sich ein paar Gummimäntel an, die an einem dicken Nagel neben der Tür hingen. Stanton löschte das Licht und verschloß die Stahltür, bevor sie in den Wagen kletterten, mit dem Sid gekommen war.
    »Hast du alles eingepackt?« fragte er, ohne sich umzudrehen.
    Ted brummte ein beleidigtes »Yes« und versank wieder in Schweigen. Vorsichtig und korrekt hielten sie auf das Untersuchungsgefängnis zu, während Stanton den Polizeifunk einschaltete. Aufmerksam lauschte er den Durchsagen, doch sie versetzten ihn nicht in Unruhe. Es waren die üblichen Routinesachen, wie sie jede Nacht in fast jeder Großstadt passierten.
    Elf Minuten vor drei Uhr hatten sie die Parallelstraße erreicht und parkten vor einer Schule. Von hier aus waren sie in zwei Minuten zu Fuß am Ziel.
    ***
    »Die Gangster waren ziemlich bestürzt, daß sie verfolgt wurden«, berichtete uns das Mädchen, nachdem sie leidlieh wieder auf den Beinen stehen konnte. Wir hatten Malvin in ein Einzelapartment auf Staatskosten verpackt und ihr die Furcht vor der Rache des Verbrechers genommen. Stockend erzählte sie uns jetzt das wenige, was sie in der Hütte erfahren hatte, bevor ich aufgetaucht war.
    »Haben sie über irgendwelche Pläne gesprochen?« fiel O’Connor ein und gab ihr noch etwas Orangensaft.
    »Sie machten ein paar Andeutungen über ein Ding, das sie in Arizona drehen wollten, aber ich weiß keine Einzelheiten. Sie stritten sich, ob sie es überhaupt machen sollten, glaube ich. Dann sind sie ganz plötzlich aufgebrochen, nachdem sie alles eingepackt hatten.«
    »Warum Slieb dieser Kerl da?« fragte ich.
    »Er schien auf Sie zu warten«, sagte sie zögernd und blickte etwas hilflos drein. »Er war es, der mich so auf den Stuhl setzte, daß Sie mich gleich sehen mußten und versteckte sich dann hinter der Tür.«
    »War die Zwischentür zum Nachbarzimmer offen, als die Verbrecher ihren Plan besprachen?« sagte ich.
    »Erst nicht, aber dann brachte mir einer ein Glas Wasser und ließ die Tür offen«, erzählte sie weiter., »Ab da konnte ich ganz gut verstehen, was sie sagten. Es soll irgendeine Goldmine da unten geben, die sie anzapfen wollten, wie sie sich ausdrückten. Den Ort habe ich allerdings vergessen.«
    »Und das Datum«, wollte O’Connor wissen.
    »Übermorgen, noch bevor es hell wird.«
    Da sie zu Hause nicht sicher war, solange die Kerle noch frei herumliefen, gaben wir einem Fahrer Anweisung, sie ins Hospital zu bringen, wo sie gleichzeitig Erholung fand. Ihr Chef war verständigt worden, daß sie bewacht wurde, um jeden neuen Entführungsversuch zu verhindern. Zwar saß Malvin fest, aber die anderen konnten leicht seine Aufgabe zu Ende führen.
    Phil saß schon seit einer Stunde im Archiv und versuchte aus den wenigen Angaben, die das Mädchen gemacht hatte, einen brauchbaren Hinweis zu finden. Wir hatten die Prints und den Namen von Malvin Mottville sowie die Vornamen Stanton und Sid. Damit allein war nicht viel zu machen. Wir konnten versuchen, aus allen Ganoven mit diesen Vornamen, die registriert waren, diejenigen herauszufinden, die ihre Finger in dem schmutzigen Job hatten. Die Chance war zwar sehr gering, aber wir durften nichts unversucht lassen, den Kerlen das Handwerk zu legen.
    »Die Brüder sind Hals über Kopf aufgebrochen, als sie gemerkt haben, daß ihr hinter ihnen her seid«, faßte O’Connor zusammen. »Wahrscheinlich haben sie es von dem Burschen erfahren, der euch beschattet hatte. Als Nachhut ließen sie Mottville zurück, der dich erwartete und unschädlich machen sollte. Inzwischen bereiten sie ihren Coup in Arizona vor.«
    »Die Story ist mir viel zu durchsichtig«, sagte ich und nahm mir eine Zigarette. »Erstens haben die Gangster Nerven wie Stahltrossen. Daß wir uns nach der Entführung auf ihre Spuren setzen würden, konnten sie vorhersehen. Die bisherigen Aktionen zeigen, daß sie gerissen und kaltblütig sind. Also lassen sie Sich auch nicht ohne weiteres in Panikstimmung versetzen.«
    »Warum sollten sie dann aufgebrochen sein?«
    »Dahinter steckt ein bestimmter Plan. Sie wußten, daß wir uns um Gorham kümmerten und konnten sich ausrechnen, daß wir irgendwann in ihrem Schlupfwinkel auftauchen würden.

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