0434 - Der letzte Coup der Höllenbande
dabei.«
Malvin war so sehr mit Gedanken an' sich selbst beschäftigt, daß er gar nicht mit Bewußtsein zuhörte. Daß er den Cops und vor allem den Schnüfflern vom FBI entgangen war, erfüllte ihn mit Stolz und Zuversicht.
Ted lenkte inzwischen den Wagen um ein paar Häuserblocks und hielt dann auf ihr Versteck zu. Mit der rechten Seitenwand hielt er genau vor dem Garagentor, so daß gerade noch die Tür aufging. Nacheinander schlüpften sie in das Innere der Garage und rissen sich die klatschnassen Klamotten vom Leib. In einer Holzkiste lagen genug Kleider zum Wechseln.
Es war in diesem Loch für alles gesorgt. Sie brauchten es erst kurz vor ihrem großen Coup zu verlassen und konnten bis dahin noch eine Handvoll Schlaf mitnehmen. Die Feldbetten waren zwar nicht bequem, aber besser als eine Gefängnispritsche.
Vor allem Malvin war überzeugt davon.
***
Erst war ich verblüfft, dann ärgerlich, aber schließlich zuckte ich die Achseln. Phil sah aus, als habe er seine Geldbörse verloren. Er kam die nächsten Stunden wieder nicht zum Schlafen, und das bekümmerte ihn mehr als der verschwundene Gorham. Ich ließ es mir nicht nehmen, mit O’Connor zusammen zur Brandstelle zu fahren; Phil begab sich zur Fahndungsabteilung und ließ eine Meldung los, die in Abständen von einer Stunde über alle Polizeisender der Gegend verbreitet werden sollte. Darin wurden alle Funkbesatzungen aufgefordert, sich an der Suche nach den drei Verbrechern zu beteiligen, deren Namen wir hatten und die alle mit Sid anfingen. Wir glaubten sicher, daß die Gangster den Polizeifunk abhören würden und wollten sie in Unruhe versetzen. Sie sollten zumindest annehmen, daß wir alle Namen hätten und ihnen dichter auf den Fersen waren, als es tatsächlich der Fall war. Vielleicht verzichteten sie auf ihren Coup oder sie begingen noch ein paar Fehler, an denen wir sie schneller fangen konnten.
Ich hörte die erste Meldung ab, während wir in O’Connors Wagen durch das nächtliche Trenton brausten.
Als die Meldung vorbei war, nahm ich den Hörer ab und schaltete den Sender ein.
»An alle«, gab ich durch. »Irgendwelche Hinweise erbitte ich an FBI Agent Cotton.«
O’Connor grinste zustimmend, und ich gab seine Dienstadresse an. Es war ein weiterer Köder für die Gangster. Sie mußten ein lebhaftes Interesse daran haben, mich auszuschalten. Ich wollte es ihnen leichtmachen, mich zu finden. Sollten sie wirklich auftauchen, würden wir Mittel und Wege finden, um ihnen das Umkehren unmöglich zu machen.
Die Feuerwehr war schon vor uns da, als wir endlich den Brandherd erreichten. Ich sah auf den ersten Blick, daß hier ganze Arbeit geleistet worden war. Von der prächtigen Villa aus weißem Ho!z ragten nur noch ein .paar verkohlte Balken in die Luft und zischten im aufsprühenden Regenwasser. Wir könnten uns bis auf wenige Schritte nähern, da das Feuer schon fast niedergebrannt war. Das Löschen hatte wenig Sinn, aber unverdrossen kämpften drei Löschzüge gegen die Reste der kohlenden Balken an.
»Ich wette, der Kerl hat den Brand selber gelegt, um alle Spuren zu verwischen«, knurrte mein Kollege enttäuscht. »Außer schwarzen Fingern werden wir nichts mehr holen können in diesem Trümmerhaufen.«
»Es gibt Dinge, die verbrennen nicht«, sagte ich achselzuckend. »Wenn zum Beispiel sein Safe offen ist, haben wir den besten Beweis dafür, daß er ihn geleert und das Feuerwerk entzündet hat. Ich will mich erst noch überzeugen, bevor ich es als erwiesen ansehe.«
Starke Scheinwerfer standen uns zur Verfügung, und ich machte mich an die Arbeit, soweit es die Ruine zuließ. Mit langen Eisenstangen durchstocherten wir den Schutt. Zu meiner Verblüffung fand ich einen kompletten Schreibtisch, der völlig unverbrannt war. Erst als ich ihn abklopfte, merkte ich, daß er aus Metall war. Außen schwarz wie ein ganzes Kohlenbergwerk, glänzten die Schubladen silbrig wie reinstes Aluminium. Kein Papierschnitzel befand sich im Innern, nicht einmal Papierasche. Einer der Feuerwehrleute hatte inzwischen auch die Stelle entdeckt, wo der schwere Safe eingebrochen war. Mit Brechstangen holten wir ihn ein Stück heraus. Die Tür war nicht einmal verklemmt, und wir konnten das noch heiße Metall in Augenschein nehmen. Im Licht von ein paar hundert Watt sahen wir ein leeres Loch. Auch dieses Möbel war vollständig geleert worden.
»Jetzt fehlen nur noch die Benzinkanister und das Streichholz«, sagte ich und starrte auf ein glitzerndes Etwas,
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