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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Also brauchten sie uns nur zu erwarten. Als Lockvogel hatten sie ja noch das Mädchen. Und Malvin war tatsächlich dazu ausersehen, mich umzubringen. Nur hat er in seinem blinden Haß alle Vorsichtsmaßregeln außer acht gelassen, und so konnte ich ihn festnehmen.«
    »Du glaubst also, das Ganze ist ein fauler Trick?«
    »Zumindest teilweise. Das Märchen mit der Goldmine in Arizona ist so recht geeignet, kleine Kinder zu fesseln, aber nicht mich. Die haben erst davon geplaudert, als sic sicher waren, das Mädchen würde mithören, und zwar genau für den Fall, daß sie noch Gelegenheit haben würde, uns davon zu erzählen.«
    »Der Zustand ist jetzt prompt eingetreten, und sie erwarten, daß wir mit fliegenden Fahnen alle Goldminen in Arizona abklappern, damit sie uns los sind.«
    »Dann müssen sie hier in der Nähe etwas Vorhaben, das ihre Handschrift trägt. Warum sonst wollen sie euch unbedingt so weit vom Schuß haben?«
    »Genau das glaube ich auch. Irgendein Verbrechen hält sie zusammen und zwingt sie, in der Nähe zu bleiben. Ich bin sicher, Malvin weiß darüber mehr als er zugibt. Schließlich gehört er zur Gang«,.sagte ich.
    Es war schon längst nach Mitternacht, als ich zu Phil ins Archiv ging, um zu sehen, wie weit er gekommen war. Er hatte gerade den Telefonhörer am Ohr und sprach mit einem Kollegen aus Washington, dem er wie einem kranken Gaul zuredete. Dann hatte er den Mann so weit, daß er sein Elektronengehirn mit Phils Angaben fütterte und versprach, die Meldung sofort durchzugeben, wenn er etwas finden sollte.
    »Daß alle drei Buden leer sind, paßt genau in das Bild«, brummte Phil. Er erzählte mir, daß die drei möblierten Zimmer den Eindruck gemacht hatten, als wären die Mieter für die nächsten zwei Jahre nach Australien verreist. Keiner hatte auch nur eine persönliche Spur hinterlassen.
    »Das Ding steigt heute oder morgen«, stellte Phil fest. »Ich habe so ein Gefühl in der großen Zehe.«
    »Dann frag doch mal den linken Ellbogen, wo es stattfindet«, sagte ich trocken. Entrüstet sah er mich an, wurde jedoch durch das Läuten des Telefons unterbrochen. Es war Washington.
    Phil notierte eifrig und versprach dem Kollegen einen Orden. Ich nahm mir den Zettel und hatte drei Namen vor mir, die alle mit Sid begannen.
    »Die mit Stanton füllen einen ganzen Waschtrog«, erläuterte mein Freund.
    »Sid Hook, Sid Spencer, Sid Loods«, las ich laut vor. »Wenn wir alle Vorstrafen zusammenzählen, kommt bestimmt eine dreistellige Zahl heraus.«
    »Morgen früh liegen Birgit die drei Namen vor, und sie kann den richtigen heraussuchen«, sagte Phil und stand auf. »Heute können wir nicht mehr viel machen.«
    »O’Connor hat Gorham hierherzitiert«, sagte ich und sah auf die Uhr. »Ich will noch abwarten, was er zu der Entwicklung sagt. Wenn er kein piekfeines Alibi hat und nicht nachweisen kann, daß er seine Hütte seit drei Monaten nicht einmal von fern gesehen hat, werden wir ihn wohl hierbehalten. Mir ist noch selten jemand untergekommen, der seine Finger so offensichtlich im Dreck hat und dem nichts nachzuweisen ist.«
    O’Connor riß die Tür auf, daß der Putz in großen Brocken abfiel.
    »Gorhams Villa brennt wie ein Johannisfeuer«, rief er uns zu. »Er selber ist verschwunden wie eine Eisblume in der Sonne.«
    ***
    »Da drüben ist es«, flüsterte Sid und deutete auf das dunkle Backsteingebäude. Mehr als die Umrisse und ein paar dunkle Löcher waren in dem trüben Licht der wenigen Straßenlaternen nicht zu erkennen. Drei Augenpaare beobachteten wie Luchse die Straße, die sich zwischen ihnen und dem Haus entlangzog. Der Regen peitschte jetzt schräg von oben und jagte kleine Wasserfontänen in die Luft. Gurgelnd versuchten die Gullys die Menge Wasser zu verarbeiten. Ein vereinzeltes Auto kam langsam näher und fuhr vorbei ohne anzuhalten.
    Sie befanden sich auf der Rückseite des Untersuchungsgefängnisses. Vier Reihen vergitterter Zellenfenster lagen übereinander. Mit dem Nachtglas aus seiner Manteltasche konnte Stanton jede Einzelheit erkennen. Er suchte schweigend über drei Minuten die Front vor sich ab, dann grunzte er befriedigt.
    »Hast du es?« flüsterte Sid.
    »Ja, im zweiten Stock, das rechte Fenster. Er hat seine Armbanduhr ans Gitter gebunden, wie es ausgemacht war.«
    Tes hatte sich neben Stanton geschoben. Er reichte ihm unaufgefordert ein schmales und langes Paket, von dem er wortlos die Plastikhülle riß. Zum Vorschein kam ein gewehrähnlicher

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