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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Luftdruckapparat, an dem eine Rolle hing. Auf ihr War ein besonders reißfester Nylonfaden aufgespult, der gut zwanzig Yard lang war. Stanton spannte die Feder und schraubte ein Zielfernrohr auf, mit dem er auch bei Nacht sein Ziel fand.
    Das wenige Licht der Lampen genügte für die ultraviolettempfindlichen Linsen. Mit ein paar schnellen Schritten stand er mitten auf der Fahrbahn, hob den Apparat und peilte das richtige Fenster an. Scharf sah er die einzelnen Gitterstäbe im Zielfeld. Das Glasfenster war offen, wie verabredet, so daß es keine Scfherben geben konnte. Es machte nur einmal dumpf »Plopp«, dann verschluckte sofort das Rauschen des Regens das fremde Geräusch.
    Sirrend spulte sich der Faden ab, während der Hartgummipfropfen ins Fenster flog. Zwar konnte Stanton nicht hören, wie er auf den Zellenboden fiel, doch er war sicher, ins Schwarze getroffen zu haben. Malvin wartete sicherlich schon lange darauf. Er brauchte nur das andere Ende des Fadens aufzunehmen und zu warten, bis sie die Fracht angehängt hatten.
    Stanton schnitt das Ende von der Rolle los und huschte zurück in den Torschatten. Sid hatte sich die kleine Rolle von Ted geben lassen, die dieser bereithielt und war mit drei Sätzen auf der anderen Straßenseite, direkt unter den Gitterfenstern. Er befestigte mit wenigen Handgriffen das Bündel und ruckte kurz an. Wie von Geisterhand gezogen, verschwand das Paket nach oben. Es war so dimensioniert, daß es ohne Schwierigkeiten durch die enge Öffnung paßte, die zwei Stäbe bildeten.
    Malvin war in wenigen Minuten im Besitz eines perfekten Ausbruchwerkzeuges.
    Seit dem letzten Verhör hatte Malvin Mottville fiebernd auf diesen Moment gewartet. Er war nicht ganz sicher, ob seine Komplicen für ihn das Risiko unternehmen würden und atmete erleichtert auf, als der Korken auf den Boden klatschte. Jetzt bekam er seine volle Ruhe wieder und machte sich eiskalt und schnell ans Werk. Er packte eine zusammenlegbare Drillsäge aus, die nach einem Prinzip arbeitete, das schon die alten Ägypter erfunden hatten. An einem halbrunden Bügel hing an einer Seite ein Spezialfaden, der härter als Stahl war. Er wurde einmal um den ersten Gitterstab geschlungen, am anderen Bügelende befestigt und saß stramm wie ein Gummiband. Durch schnelles Reiben schnitt er sich wie durch Butter hindurch, ohne ein Geräusch zu verursachen. Mit aller Kraft sägte Malvin an dem fingerdicken Stab aus Eisen. Er brauchte fast zwei Minuten, dann hatte er eine Schnittnaht vor sich wie mittels eines Arztskalpells.
    Sid war ebenfalls zurückgelaufen und wartete zehn Minuten. In dieser Zeit mußte Malvin fertig sein, und sie konnten ihm das zweite Paket mit dem Nylonseil und den Asbesthandschuhen hinaufschicken. Warten wollte Sid nicht unter dem Fenster, für den Fall, daß eine Streife der Cops kam. So huschte er, als die Zeit um war, zum zweitenmal über die Straße, fischte sich das freie Ende und hakte es ein. Zufrieden sah er auch diesmal das Bündel programmgemäß nach oben schweben. Er drückte sich eng an die nasse Hauswand, die entsicherte Pistole in der Manteltasche, um Malvins Abzug aus dem Staatslokal zu decken. Es war der riskanteste Teil des Unternehmens, doch er ging gl'att über die Bühne. Wie ein nasser Mehlsack rutschte Malvin an dem Seil herunter. Die Handschuhe schützten ihn vor Verbrennungen an den Innenflächen der Hände. Keuchend stand er unten, während Sid in dem Seil ein paar Wellen nach oben laufen ließ, bis er sich aushakte. Es war nur mit einer Schlinge über.einen der unteren Gitterstümpfe gehängt worden. Klatschend landete es neben ihm, und er rollte es mit rasender Geschwindigkeit ein. Im Laufschritt folgte er seinem Kumpan, der bereits die andere Seite erreicht hatte und von Stanton und Ted auf schnellstem Weg zum Wagen geführt wurde.
    Wie ein Spuk verschwanden sie in der Nacht. Nichts blieb in der gähnenden leeren Zelle zurück außer der Pritsche und der zerdrückten Decke. Sogar die herausgesägten Metallstücke hatte Malvin mitgenommen, um den Cops möglichst keinen Hinweis zu geben, womit er seinen Ausbruch bewerkstelligt hatte.
    Auf atmend saß er im Fond des Wagens und zwang sich, lässig zu bleiben.
    »Okay, die mögen sich die Köpfe zerbrechen«; grinste er schließlich und stieß den Rauch aus.
    »Mit denen werden wir allemal fertig.«
    »Klar«, sagte Stanton sanft und nickte. »Ohne dich könnten wir den Coup gar nicht starten. Du bist schließlich eine der Hauptfiguren

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