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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich Phil.
    »Las Vegas in Nevada, mit Zwischenlandung in Phoenix, Arizona.«
    »Jetzt fehlt nur noch, daß der ganze Verein an Bord sitzt und Domino spielt«, grinste Phil. »Ich rufe mal am Flughafen an.«
    Er suchte sich die Nummer heraus und ließ sich mit dem Buchungsbüro der Interamerican Airway verbinden. Nachdem er sich ausreichend vorgestellt hatte, gab er seine Namensliste durch und bat um einen Vergleich. Wie von der Klapperschlange gebissen, fuhr Phil senkrecht in die Höhe, als er die Auskunft hörte.
    »Sind Sie ganz sicher?« fragte er ungläubig.
    »Jawohl, ein Bristol Sid Gorham hat vor zwei Stunden zwei Plätze nach Phoenix gebucht. Die Maschine ist seit zwanzig Minuten unterwegs, alle Passagiere sind an Bord.«
    Phil warf den Hörer auf die Gabel und wünschte sich im ersten Moment eine Atlasrakete mit zwei mittleren Atombomben gefüllt. Doch als er ruhiger überlegte, kam ihm eine vernünftigere Idee. Er meldete trotz der frühen Morgenstunde ein Ferngespräch nach New York an und ließ den Apparat dreimal klingeln.
    Als Mr. High den Hörer des Apparates abnahm, war seine Stimme hellwach.
    Wie ein sprudelnder Wasserfall im Sturm begann Phil zu berichten.
    ***
    Das Versteck war raffiniert getarnt und bestens eingerichtet. Im ersten Augenblick wirkte es wie die Bastlerwerkstatt eines Elektroingenieurs. Dutzendweise standen Relais herum, Kabel zogen sich quer durch den Fußboden. Es sah außerdem nach übereilter Flucht aus. Gorham hatte sich nicht die Zeit genommen, alles zu zerstören. Wir standen nur vor ein paar aufgerissenen Schubladen, aus denen der Inhalt fehlte. Ein paar helle quadratische Flecke an der Wand zeigten, daß hier Pläne oder Zeichnungen hingen, die noch schnell abgenommen worden waren. Im Schein der grellen Neonröhren sahen wir noch die Löcher der Reißnägel, mit denen die Skizzen befestigt waren.
    »Unser Gorham scheint ein Genie zu sein«, sagte O’Connor verblüfft und kratzte sich den Schädel. »Er hat hier irgendein teuflisches Ei ausgebrütet, das rieche ich noch drei Meilen gegen den Wind.«
    »Es scheint, als habe er irgendeine Schaltung gebaut. Aber wofür? Will er das Empire State Building mit einer Bombe in die Luft jagen, die er von hier aus zündet?«
    »Oder er belauscht unser Telefon, Jerry. Diese Apparate sehen aus wie die Schaltelemente in den Telefonzentralen.«
    Ich sah mir ein paar von den Relais genauer an. Es waren verzwickte Dinger, die man für viele Sachen gebrauchen konnte, unter anderem auch, um automatische Telefonverbindungen herzustellen.
    In einem verschlossenen Karton unter dem Tisch fand ich Spuren eines silbrigglänzenden grauen Pulvers, das nach nichts roch. Ich leerte eine Streichholzschachtel und kratzte so viel wie möglich von dem Zeug zusammen, um es für unser Labor mitzunehmen. Die chemische Untersuchung würde schon feststellen, um was es sich handelte.
    Daneben lagen ein paar winzige Papierfetzen, die wir sorgfältig einsammelten. Es würde ein mühsames Puzzlespiel werden, die Mosaikfetzen zusammenzusetzen, aber wir wollten nichts unversucht lassen. Mit einem Schraubenzieher klopfte ich jetzt alle Wände ab, um nach weiteren Geheimnissen zu suchen. Es gab keinen Safe oder zweiten Ausgang. Es waren glatt verputzte Betonwände, die sich sehr massiv anhörten.
    Zwei Plastikzylinder mit Schwanzflossen erregten unsere Aufmerksamkeit, ohne daß wir herausfanden, wofür sie gedacht waren. Sie waren beide leer, in der Mitte auseinandersch raubbar, und hatten eine weiche Masse am Boden. Man konnte diesen Knetgummi herausziehen wie ein zähes Gummiband und sah dann eine kleine Öffnung. Achselzuckend steckten wir die Dinger ein, um auch sie genauer untersuchen zu lassen. Obwohl wir jeden Winkel durchstöberten, war nichts von Bedeutung mehr zu finden. Und doch spürte ich ganz deutlich, daß ich dem Geheimnis dicht auf der Spur war. Das geplante Verbrechen war hier vorbereitet worden, davon waren wir alle beide felsenfest überzeugt. Nur fehlte uns noch der Schlüssel dazu. Noch einmal glitt mein Blick über die vielen Meßinstrumente und Verbindungskabel, die wahllos durcheinanderhingen. Es waren starke Kabel mit Sicherheitssteckern dabei.
    »Ich lasse zwei Mann hier«, sagte mein Kollege. »Wir können ja am Vormittag wiederkommen.«
    Er hatte recht, im Augenblick war nicht mehr viel zu machen. Draußen wurde es schon hell, und ich fühlte jetzt plötzlich, daß ich todmüde war. Ein paar Stunden Schlaf konnte ich dringend gebrauchen.

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