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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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und kräftiger Römernase erhob sich hinter einem blankgefegten Schreibtisch. Kein einziger Orden schmückte seine Uniform, die dafür frisch wie Semmeln aus dem Ofen aussah. Der Händedruck ließ mich leicht in die Knie gehen, obwohl ich allerhand gewöhnt bin.
    »Nehmen Sie Platz, Mister Cotton«, sagte General Thurmont und wies auf einen Lederstuhl.
    Ohne große Umwege kam ich zum Thema und erzählte mit knappen Worten, weshalb ich hergekommen war.
    ★
    Obwohl kein Tropfen vom Himmel fiel, war die Nacht genauso dunkel wie die letzte. Ohne auch nur einen Streichholz zu benutzen, fand Ted den Weg quer über den Hof bis zur Mauer. Hier stapelte er ein paar , bereitstehende Kisten aufeinander und kletterte über die Mauerkrone. Auf der anderen Seite ließ er sich langsam hinab, pendelte kurz und stieß ’ sich dabei mit den Füßen ab. Sanft wie eine Katze landete er auf den Füßen und schlich dann dicht an der Mauer entlang, bis er zum Tor kam. Mit einem Nachschlüssel öffnete er das Monstrum aus Eisen und ließ beide Flügel aufschwingen.
    Dicht an dicht standen im gepflasterten Hof etliche Fahrzeuge der Straßenverwaltung. Lastwagen, Walzen, Kranwagen und Schneeräumer. Der Wagen, den Stanton ausgesucht hatte, stand ziemlich nahe am Tor. Das Zündschloß war schon eine Nacht vorher präpariert worden, und der Tank war voll. Es war ein Dreieinhalbtonner mit einem fest montierten Kran auf der Ladefläche.
    Ohne den Motor zu starten, löste Ted die Handbremse, nachdem er sich noch eine Dienstmütze der Straßenarbeiter aufgesetzt hatte. Der Wagen rollte langsam vorwärts und durch das Tor hinaus. Es war zwar kein Nachtwächter angestellt, aber zufällig konnte eine Streife vorbeikommen. Erst auf der Zubringerstraße betätigte er den Anlasser. Hinter Ted wurde das Tor wieder geschlossen, und kurz darauf kletterte Sid ins Führerhaus. Er nahm auf dem Beifahrersitz Platz, nachdem er ein umfangreiches Paket unter die Bank geschoben hatte. Ruhig rauchte er eine dünne Virginia, während Ted den Weg nach Philadelphia einschlug. Er nahm genau die gleiche Straße, die gestern abend Sid zurückgekommen war. Die Maschine brummte gleichmäßig, und die Scheinwerfer schnitten helle Scheiben aus der Nacht. Sorgfältig beachtete Ted alle Verkehrszeichen. Ein Zusammenstoß mit der Polizei war das letzte, was er gebrauchen konnte.
    Stanton und Malvin hatten aus der Nachbargarage einen Ford-Kombi geholt. Der Wagen sah aus, als würde er jeden Moment in sämtliche Teile zerfallen. Der Rost hatte große Löcher in das sechs Jahre alte Modell gefressen. Dafür war die Maschine frisiert. Auf den Türen prangte noch die etwas verwitterte Aufschrift eines Eiergroßhändlers, der den Wagen vor langer Zeit auf den Schrottplatz gebracht hatte.
    Auch Stanton hatte ein sorgsam eingewickeltes Paket auf den Hintersitz gelegt, bevor er einstieg. Er klemmte sich ans Steuer und wartete, bis der Kranwagen mit Ted und Sid eine halbe Meile Vorsprung hatte. Dann klemmte er sein Kofferradio an die Batterie und stöpselte die Antenne ein. Die richtige Frequenz war bereits eingestellt, und sie konnten ohne Störungen den Polizeifunk abhören. Es war Stanton nicht entgangen, daß die Fahndung nach ihnen lief. Er war aber sicher, daß die Polizei keine Ahnung hatte, wo sie suchen sollte. Und daß keine Straßensperren errichtet worden waren, hatte Stanton mit breitem Grinsen zur Kenntnis genommen.
    Malvin war zwar nervös wie ein Sänger vor der Premiere, doch Stanton beruhigte ihn. Im lebhaften Verkehr reihten sie sich hinter einen Lastwagen ein und folgten ihren Komplicen.
    Es dauerte über zwei Stunden, bis sie New Castle linker Hand auf tauchen sahen. Auf der Umgehungsstraße fuhren sie noch ein paar Meilen weiter, bis die ersten Steigungen begannen. Die Straße wand sich ohne Abzweigung bis zum Paß, der allerdings nicht allzu hoch war. Trotzdem gab es Steigungen bis zu neun Prozent, die für schwere Fahrzeuge nur im ersten Gang zu bewältigen waren.
    Stanton drosselte die Geschwindigkeit so weit, daß ihn zwei andere Fahrzeuge überholten. Danach sah er im Rückspiegel, daß die Straße hinter ihm frei war. Er machte die Lichter aus und bog auf den Feldweg ab, der sich zwischen Büschen verlor. Nur schrittweise kam er vorwärts, die Nase dicht an die Windschutzscheibe gepreßt. Zweimal mußte er ganz kurz aufblenden, um nicht in den Büschen zu landen. Dann endlich hatte er die Bodenwelle erreicht, in der schon der Kranwagen stand. Hart hinter ihm

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