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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Birgits Station war am Apparat und teilte mir das Ergebnis der letzten Befragung mit. Man hatte dem Mädchen die drei Bilder vorgelegt, und sie erkannte sofort Sid Loods wieder. So wußten wir jetzt den zweiten Namen von dieser Gang. Trotzdem war es wie verhext. Wir kannten den Boß, zwei seiner Killer, und wußten, daß in allernächster Zeit ganz in der Nähe ein Verbrechen verübt werden sollte. Trotzdem hatten wir noch keine Ahnung, wo die Verbrecher zuschlagen würden und wann das genau der Fall sein würde. Die Kerle bewegten sich mit unglaublicher Frechheit unter unseren Augen und ließen sich durch nichts abschrecken.
    Phil kam ins Zimmer gestürmt und hielt mir den entzifferten Text unter die Nase. Er hatte sich den Schlips abgenommen und die Hemdsärmel aufgekrempelt. Das bedeutete höchste Alarmstufe bei meinem sonst sehr korrekt gekleideten Freund.
    »Sag nur, du weißt, was anliegt«, sagte ich neugierig und starrte auf die paar Zeilen. Noch kapierte ich den Inhalt nicht.
    »Armeetransport mit zwölf Millimeter und vier Kubikfuß pro Stück… sechzig Yard in vier Meilen…«, sagte Phil auswendig. Es folgten noch ein paar Zahlen ohne jede Angabe, worauf sie sich bezogen.
    »Munition«, schlug Phil vor. »Was sollte die Armee sonst transportieren. Vielleicht wollen sie einen Munitionstransport überfallen und sich für eine Revolution rüsten.«
    »Oder die Gulaschkanone abfangen und sich satt essen«, grinste ich. »No, dahinter steckt etwas anderes.«
    »Was ist schon vier Kubikfuß groß?« überlegte Phil. »Granaten sind zu klein. Es könnten strategische Atombomben sein, Medikamente, Geheimpapiere oder Geld.«
    Gleichzeitig sahen wir uns an. Das war durchaus eine plausible Erklärung. Auch die Armee transportierte größere Geldmengen in die einzelnen Garnisonen.
    »Ich brauche eine genaue Aufstellung der Depots und Kasernen in Trenton und Umgebung«, sagte ich entschlossen. »Außerdem will ich mich mit dem zuständigen General in Verbindung setzen. Wenn in den nächsten Tagen irgendein Transport losgeht, setze ich mich in den Wagen.«
    »Okay, und ich fliege Begleitschutz mit einem Starfighter«, nickte Phil.
    Die unruhige Spannung wich von uns. Jetzt hatten wir die Spur gefunden, nach der wir so lange gesucht hatten. Gorham oder einer seiner Komplicen hatte leichtsinnigerweise dieses Papierstück zerrissen und weggeworfen, ohne bei ihrer Flucht daran zu denken, auch diese Schnitzel mitzunehmen oder zu vernichten. So vage dieser Hinweis war, half er uns doch ein wichtiges Stück weiter. Die Marschrichtung war klar, wenn es auch noch umfangreicher Vorbereitungen bedurfte, um den geplanten Überfall zu verhindern.
    Mit Hilfe O’Connors hatten wir in Kürze alle Unterlagen beisammen. Es gab ein halbes Dutzend Stützpunkte der Streitkräfte im Umkreis bis fünfzig Meilen. Der Distrikt-Commander saß in Fort Dix, knapp fünfzehn Meilen entfernt. Ich meldete mich sofort telefonisch an und erhielt die Zusage, daß er mich empfangen würde. Ich vermied es, am Telefon bereits Andeutungen zu machen, worum es ging. Noch hatten wir nur einen dürftigen Hinweis und ein paar Vermutungen. Militärs wollten immer handfeste Beweise haben, bevor sie etwas als erwiesen ansahen.
    Phil blieb bei O’Connor und kümmerte sich um die weiteren Routineuntersuchungen, während ich meinen Jaguar bestieg und durch den Fünfuhrverkehr Richtung Fort Dix fuhr. Der Verkehr war zäh wie altes Schuhleder, und ich war mehrmals versucht, das Rotlicht einzuschalten. Doch dadurch wurden die Straßen auch nicht leerer, so daß ich mich in Geduld üben mußte. Endlich hatte ich die Überlandstraße erreicht und konnte das Gaspedal durchtreten. Mein Renner schoß vorwärts wie eine Thorrakete, und es dauerte nicht lange, bis ich das Sperrschild erreichte. Von der Hauptstraße abbiegend fuhr ich auf eine breite Betonstraße und stoppte vor einem Militärpolizisten. Nach kurzer Erklärung telefonierte er und ließ mich dann passieren, als ihm meine Angaben bestätigt wurden.
    Ein wortkarger und baumlanger Sergeant empfing mich vor den Diensträumen des kommandierenden Generals. Ich mußte meinen Dienstrevolver abgeben und wurde dann durch endlose Korridore geführt. Der Fuchsbau war bestimmt schon sechzig Jahre alt und neunmal umgebaut worden. Hier mußte man aufgewachsen sein, um sich nicht zu verlaufen.
    Endlich stand ich vor dem Allerheiligsten und wurde eingelassen. Eine imponierende Gestalt mit grauer Bürste, buschigen Augenbrauen

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