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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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stoppte Stanton und stieg aus. Sie ließen die beiden Wagen stehen und holten die Pakete heraus. Nachdem die Umhüllungen entfernt waren, teilten sie die Gegenstände unter sich auf. Zu Fuß schlugen sie sich in die Sträucher und kletterten einen Steilhang hinauf, sich immer parallel zur Straße haltend. Nur Stanton benutzte ab und zu eine kleine Taschenlampe, die er dicht über dem Boden hielt. Sie bewegten sich wie geübte Schmuggler an der Grenze, einer hinter dem anderen und ohne ein Wort zu sprechen. Nach zwanzig Minuten hatten sie es geschafft. Vor ihnen befand sich ein mächtiger Granitblock, auf dessen Plateau ein Hochspannungsmast stand, den sie nur erahnen konnten. Aber ihre Handgriffe waren genau einstudiert, so daß sie nicht lange zu überlegen brauchten. Sid und Ted hängten sich die mitgebrachten Sicherheitsgurte um den Bauch und zwei große Taschen über die Schulter. Gewandt kletterten sie im Dunkeln die Eisensprossen hoch. Sid hatte die Führung übernommen und zählte die Stufen. Bei einunddreißig machte er halt.
    Dem Plan nach mußte er jetzt dicht unter den Isolatoren sein. Weiter durfte er nicht steigen, um sich nicht zu gefährden. Ein Schlag mit 60 000 Volt war genauso tödlich wie ein Volltreffer mit einem Schrapnell. Ted hatte auf der gegenüberliegenden Seite die gleiche Höhe erreicht, und sie hängten jetzt ihre Taschen vor sich an den Mast.
    Unweit von ihnen tauchten ein paar Scheinwerfer auf. Sie gehörten zu einem Wagen, der sich den Berg emporschraubte. Beide waren genügend hoch, um nicht vom Lichtschein erfaßt zu werden, aber sie sahen für eine Minute genau, wo sie anzusetzen hatten.
    Zwei lange Rollen holte Ted aus seiner Tasche und klappte die Bügel aus hochisoliertem Kunststoff auf. Aus jedem hingen zwei blanke Drähte von je zwei Fuß Länge. Mit den Drahtenden zum Mast hängte er die armdicken Rollen an das .Hochspannungskabel. Dabei ging er so vorsichtig wie ein Uhrmacher zu Werke, um nicht mit den Händen den Kabelstrang zu berühren. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, und als es geschafft war, sog er zischend die Luft ein.
    Sid hatte inzwischen einen viereckigen Kasten mit zwei starken Schraubzwingen an eine der Eisenversteifungen geklemmt. Es war wichtig, daß der Kasten Kontakt mit dem blanken Metall hatte. Danach fischte er sich die vier freien Drahtenden und klemmte sie an zwei Flügelschrauben. Als die Schrauben festsaßen, stöpselte er zwei Bananenstecker in die Rückwand und warf die Rolle nach unten, von der sich ein doppelter Kupferdraht abspulte. Jetzt kam der riskanteste Augenblick des ganzen Unternehmens.
    »Wenn das Ding falsch berechnet ist, gehen wir mit Lichtgeschwindigkeit in die Luft«, grinste Sid zynisch und etwas verzerrt. Er hatte noch ein massives Drahtstüqk von drei Fuß Länge übrig, das oben stark gebogen war.
    »Also los, mach es nicht so spannend«, knurrte Ted gereizt. »Häng ein.«
    Diesmal benutzte Sid ein Feuerzeug. Er hatte sich in seinem Gurt hängend weit zurückgelehnt und hielt die kleine Flamme hoch. Schwarz glänzte der im Wind schwankende Strang vor ihm. Mit kurzem Schwung warf er ein freies Drahtende so, daß der Haken faßte und auf dem geladenen Draht liegenblieb. Nichts passierte, und sie atmeten erleichtert auf.
    »Das wäre geschafft«, brummte Sid und löschte das Licht. Er und Ted hatten die ihnen gestellten Aufgaben in weniger als fünf Minuten durchgeführt. Die Verbindung von den Dynamitpaketen zu dem komplizierten Schalter und von da weiter nach unten war hergestellt. Es fehlte jetzt nur noch der Anschluß des Selbstauslösers, und die brisante Menge konnte hochgehen.
    Die Ladung war um einen Heizdraht angebracht, der an die Hochspannung angebracht war. Sobald der Auslöser betätigt wurde, gab es einen Kurzschlußstrom in dem Heizdraht, der innerhalb einer Sekunde zum Glühen kam. Die Temperatur war mehr als ausreichend, um das Dynamit zu zünden. Die beiden Pakete würden das Kabelstück glatt wegreißen, und das schwere Ende würde genau auf die Überlandstraße klatschen.
    Stanton hatte vorher den Mast verlassen und entfernte sich weiter von der Straße, genau den Kabeln folgend. Bis zur nächsten Kontrollstation war es nicht weit. Es war eine automatische Schaltstation, die den Strom sofort unterbrach, wenn ein Kabel riß, und außerdem ein Signal an die Zentrale gab. Genau das wollte Stanton verhindern, wenn nicht alles umsonst gewesen sein sollte.
    Als er das kleine Häuschen erreichte, knackte

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