Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
heißt, daß die Armee manchmal Geldtransporte zu Lande durchführt?«
    »Nicht die Armee«, korrigierte er mich. »Das besorgen ein paar Privatbanken mit den üblichen Sicherheitsvorkehrungen. Ich muß mich aber erst erkundigen, ob in nächster Zeit ein Transport geplant ist.«
    Ich merkte jetzt deutlich, daß er meine Vermutungen für absurd hielt. Nachdem seit den Indianerkriegen auf solche Armeetransporte keine Überfälle mehr verübt worden waren, glaubte General Thurmont nicht einmal an die Möglichkeit eines solchen Verbrechens. Da ich aber keine Anstalten machte, abzuwehren, griff er achselzuckend zum Telefon und ließ sich mit der Nachschubzentrale verbinden. Dort verlangte er den Oberzahlmeister und stellte ihm ein paar präzise Fragen.
    Befriedigf nickte er mit dem Kopf, als er den Hörer auflegte.
    »Zwei Privatbanken an der Ostküste arbeiten für uns«, erklärte er mir jovial. »Washington Banking House und die Zentralbank in Trenton. Von der ersten wurde das letztemal eine größere Summe vor vier Wochen zu uns gebracht, von der zweiten erst gestern.«
    »Gestern?« wiederholte ich verblüfft. »Ist das Geld da?«
    Sein Blick wurde erst mitleidig, dann besorgt. Offensichtlich fürchtete der General um -meinen gesunden Menschenverstand.
    »Es ist da«, erklärte er mit schlichtem Nachdruck.
    »Und die nächsten Transporte?« beharrte ich.
    »In drei Monaten. Wir werden sie natürlich besonders gründlich überwachen und vorbereiten. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    Das war deutlich, und ich gab auf. Nach kurzer Verabschiedung führte der Sergeant mich wieder durch das Labyrinth gut gewachster Korridore zu meinem Wagen.
    Ich überlegte während der Fahrt hin und her. Ob den Gangstern gestern etwas dazwischengekommen war? Oder ging es gar nicht um den Geldtransport der Bank, sondern um andere Wertsachen? Die dritte Möglichkeit war die, daß dieser ‘Hinweis absichtlich hinterlassen worden war, um uns in eine falsche Richtung zu lenken. Dann wäre das der zweite Versuch.
    Vom nächsten Drugstore aus führte ich zwei Telefongespräche nach 'Trenton und nahm ein Sandwich zu mir. Ich ließ jetzt die Spur nicht mehr los, sondern blieb stur wie ein Panzer auf Angriffskurs. Der Direktor der Zentralbank war zwar kühl gewesen, als ich ihn auf einer Party störte, aber er glaubte mir, daß ich ihn trotz der späten Stun,de noch stören mußte. Dazu war die ganze Stadt zu durchqueren, bis ich in den vornehmen Vorort kam, wo seine prächtige 30 000-Dollar-Hütte stand. Der Swimmingpool war hell erleuchtet, Dutzende von Leuten standen auf dem gepflegten Rasen, mit Cocktailgläsern in der Hand und einem Scherz auf den Lippen. Ich kam mir etwas deplaciert vor zwischen den weißen Smokingjacken und den Damen in großer Robe.
    Die Hände , in den Taschen schlenderte ich durch den Park und musterte kurz die Anwesenden. Einige Leute warfen mir erstaunte Blicke zu, doch das störte mich weiter nicht. Von einem kalten Büfett nahm ich mir einen Martini und trank zwei Schluck. Danach erkundigte ich mich bei einem der Umstehenden, wo Mister Walcott zu finden sei. Er grinste mich vertraulich an und zeigte über meine Schulter. Überrascht drehte ich mich um und sah mich einem kleinen Mann mit Vollglatze gegenüber. Er stand nur zwei Schritte hinter mir und strahlte mich an, als hätte ich Geburtstag.
    »Freut' mich, Sie kennenzulernen«, sprudelte er lebhaft und musterte mich blitzschnell. »Was führt Sie zu mir?«
    Wir gingen erst ein paar Schritte abseits, um nicht belauscht zu werden. Dann packte ich ganz kurz aus. Er sah mich neugierig an, dann runzelte er die Stirn.
    »Verdammt«, knurrte er erschrocken. »Der Transport gestern war nur zum Schein und um die Strecke zu prüfen. Das Geld ist heute abend unterwegs.« Wir sahen uns beide einen Augenblick schweigend an. Schlagartig hatte ich die Bestätigung, daß meine Befürchtungen zu Recht bestanden. Ich sah kleine Schweißperlen auf dem Gesicht meines Gegenübers, der seine gute Laune verlogen hatte.
    »Seit wann?« fragte ich knapp.
    »Fast zwei Stunden«, sagte er nach einem Blick auf die Armbanduhr. Es war jetzt kurz vor Mitternacht. »Er nimmt die Route Philadelphia, Washington und soll dort in zwei Stunden eintreffen. Es handelt sich um 900 000 Dollar.«
    »Ist der Wagen bewaffnet?«
    »Nein, aber gepanzert und mit einem Funkgerät versehen. Er hat ständig Kontakt mit der Polizei. Der Fahrer meldet sich alle zwanzig Minuten und gibt den Standort

Weitere Kostenlose Bücher