Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ich bis morgen früh«, säuselte Malvin, der den unglücklich Verliebten mimte.
    In diesem Moment kam sie, begleitet von einem Kriminalisten, wie Malvin sofort spürte. Er stellte sich hinter eine große Blattpflanze und ließ die beiden vorbei. Am Eingang verabschiedete sich der Beamte, und das Mädchen ging allein weiter.
    Als die Luft rein war, ging ihr Malvin mit schnellen Schritten nach. An der Bushaltestelle hatte er sie eingeholt. Sie schrak zusammen, als er seine Hand auf ihre Schulter legte.
    »Keine Angst, Mäuschen, ich bin’s«, strahlte er und trat ins helle Licht der Straßenlaterne. »Warum so spät? Ich stehe mir langsam die Füße in den Bauch.«
    »Was wollen Sie eigentlich von mir?« fragte sie, doch es klang weniger abwehrend, als er gefürchtet hatte. Die Platte, die er jetzt ablaufen ließ, kannte er auswendig, vor- und rückwärts. Meistens hatte er Erfolg damit. Malvin wußte genau, daß sie etwas bedrückte und hütete sich, sie auf das Problem hin anzusprechen.
    Er mußte nur ihr Vertrauen gewinnen, dann würde sie plappern wie eine Windmühle im Sturm. Nur über sie konnte er an die Tasche herankommen.
    Eine halbe Stunde später war es soweit. Sie hatten sich in eine Bar am Times Square gesetzt. Geschickt holte Malvin die ganze Story aus ihr heraus. Er versprach ihr, am nächsten Tag noch keinen Bericht im »Standard« zu drucken, wobei er innerlich grinsen mußte. Das Versprechen ließ sich leicht halten, da der »Standard« noch keine Zeile von ihm gebracht hatte und wohl auch in Zukunft dankend ablehnen würde.
    Es dauerte eine Weile, bis sie auch mit dem Wissen über die Tasche herausrückte. Nach drei Cocktails und etlichen feurigen Blicken kitzelte er alle Informationen über den Verbleib der Tasche aus ihr heraus. Nur mit aller Gewalt konnte er einen Fluch unterdrücken.
    Burwell hatte einen genial einfachen Trick gefunden. Er hatte die Tasche in einen Pappkarton verpacken lassen und eine postlagemde Adresse daraufgeschrieben. Birgit hatte das Paket selbst der Hauspost übergeben. Über Nacht lag es eingesperrt im Keller und würde am nächsten Morgen mit der ersten Post abgeholt werden. Leider wußte sie weder Adresse oder Kennwort.
    Greifbar nahe lag das verdammte Ding im Krankenhaus, und er kam nicht daran, weil er das Kennwort nicht kannte.
    Zu sehr drängen durfte er nicht, um sie nicht mißtrauisch zu machen. Er bezwang seine Ungeduld und hielt noch zehn Minuten aus. Dann holte er ein Taxi und drückte dem Fahrer drei Dollar in die Hand. Er versprach, in ein paar Tagen wieder anzurufen.
    Noch lag das Paket im Krankenhaus, aber da wimmelte es im Moment nur so von neugierigen Schnüfflern. Malvin wollte nicht in das Netz geraten und machte diese Nacht einen weiten Bogen um den Roosevelt Drive. Aber das Paket mußte er unbedingt haben.
    Wenn er an Stanton, dachte, war ihm gar nicht wohl in seiner Haut.
    ***
    Ich kaufte mir am nächsten Morgen noch schnell die Frühausgabe der Zeitung und überflog die Titel, während ich zu Mr. High ging. Er hatte mich für acht Uhr in sein Büro bestellt.
    Ich wäre fast gestolpert, so verblüfft war ich momentan. Ich las die Meldung zweimal, dann faltete ich das Blatt so, daß die Meldung nach oben kam. Aber zuerst mußte ich mich auf den Bericht konzentrieren, den ich meinem Chef über den letzten abgeschlossenen Fall zu geben hatte.
    Mr. High hörte mich an und sah dann sofort, daß ich etwas auf dem Herzen hatte. Er sah mich fragend an, und ich zeigte ihm den Artikel.
    »Ein Mord im Krankenhaus?« fragte er. »Haben Sie etwas damit zu tun, Jerry?«
    »Mir kommt das merkwürdig vor«, meinte ich und schilderte dem Chef kurz die Beobachtung von gestern abend. »Später meldete ich mich bei den Kollegen von der City Police und gab ihnen einen genauen Bericht. Sie forschten sofort im Krankenhaus nach und sagten mir auch, daß der Mann Burwell hieß. Aber es war keine Anzeige eingelaufen wegen des aufgebrochenen Cadillac.«
    »Sie haben den Namen und die Nummer des Wagens. Glauben Sie, Jerry, daß diese Leute etwas mit dem Mord zu tun haben?«
    »Ich würde die beiden gern danach fragen«, wich ich aus. »Wenn zur Zeit nichts Wichtigeres anliegt, möchte ich den Fall übernehmen. Da der Cadillac aus New Jersey kommt, handelt es sich sowieso um einen Fall für uns.«
    »Gut«, sagte Mr. High. »Setzen Sie sich gleich mit der Mordkommission in Verbindung. Die Leiche wird ja wohl inzwischen obduziert worden sein.«
    Wir besprachen noch ein paar

Weitere Kostenlose Bücher