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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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borstenhaarigen Schädel mit den tückischen schwarzen Augen, und er sah das Maul und die Beißzangen, die leise gegeneinander klickten.
    Zum Teufel, das Biest war ja noch viel größer, als man ihm erzählt hatte! Und es sah so aus, als habe es Pavel gerade auf die Speisekarte gesetzt!
    Lebend sollte das Monstrum gefangen werden?
    Auf dieses Risiko wollte Pavel sich nicht einlassen, weil es eher so aussah, als würde die Spinne ihn lebend fangen. Nur eine tote Spinne war eine gute Spinne, und deshalb riß er mit der einen Hand das Futteral am Gürtel auf und mit der anderen die Dienstpistole heraus. Mit dem Daumen warf er den Sicherungsflügel herum und schoß sofort.
    Die Spinne zuckte unter dem Kugeleinschlag zusammen.
    Pavel schaffte es, wieder auf die Beine zu kommen, und wich zurück. Er zielte jetzt beidhändig auf den Spinnenkopf. Wieder feuerte er und hoffte dabei, daß die Schüsse die Anwohner aufschrecken würden, die sich in den Häuserblocks befanden. Vielleicht schaltete ja von denen einer seinen Verstand ein und sorgte dafür, daß Verstärkung kam.
    Seinem eigenen Verstand traute Pavel nicht mehr über den Weg. Diese Spinne dachte gar nicht daran, tot umzufallen. Die Kugeln drangen in ihren Schädel ein, richteten aber nicht das geringste aus. Als Pavel daran dachte, auf die Augen zu zielen, um das Biest wenigstens teilweise erblinden zu lassen, hatte er sein Magazin schon leergeschossen.
    Es war, als habe das Monster genau darauf gewartet. Es setzte sich in Bewegung!
    Und wie schnell!
    Pavel Grissom konnte sich nur noch herumwerfen und losrennen. Zwischen zwei dicht nebeneinander stehenden Häusern gab es einen Spalt, der gerade mal einen Meter breit war. Dort hinein konnte die Spinne ihm nicht folgen, zumindest nicht ganz so schnell! Sie mußte ihre Beine enger an den Körper ziehen und würde sich nur langsam voranbewegen können, weil sie sich mit ihren acht Gliedmaßen in der drangvollen Enge selbst ins Gehege kam.
    Pavels Rechnung stimmte.
    Die Spinne folgte ihm zwar, hatte aber auf langsame Gangart schalten müssen. Pavel wich weiter zurück und lud sein Pistolenmagazin wieder auf. Rückwärts erreichte er das andere Ende des Spaltes zwischen den dicht nebeneinander stehenden Häusern, hob die Pistole und zielte beidhändig auf ein Spinnenauge.
    Er verfehlte es knapp.
    Die Spinne gab ein seltsames Fauchen von sich. Pavel, der nie davon gehört hatte, daß Spinnen Laute von sich geben könnten, schrak zusammen und wich unwillkürlich noch einen Schritt weiter zurück.
    Da spürte er Widerstand in seinem Rücken!
    Entsetzt stellte er fest, daß er in einem Netz festhing, das er vorhin nicht gesehen hatte, weil es hier zu düster war! Er versuchte sich zu befreien, aber die bindfadendicken Schnüre hielten. Er klebte an ihnen. Stoff riß, und er glaubte schon freizukommen, als er den Fehler machte, mit der linken Hand nach einem der klebrigen Fäden zu greifen.
    Da war auch seine Hand blockiert und schien eher abreißen zu wollen, als daß er von dem verfluchten Netz wieder freikam!
    Er schrie auf. Und er begriff, daß er in eine tödliche Falle geraten war. Die Spinne mußte dieses Netz unbemerkt aufgespannt haben, ehe sie auf Jagd ging - war sie so teuflisch, Opfer hineintreiben zu wollen? Oder war es ein Zufall, daß er ausgerechnet in dieses Netz geraten war?
    Er feuerte wieder, aber in seiner Panik verriß er alle Schüsse.
    Und dann war dieses riesige Monstrum unmittelbar vor ihm… und biß zu…
    ***
    Boris Iljitsch Saranow hatte seine beiden Gäste erst einmal bei sich einquartiert und war erst nach der Gepäckeinlagerung und zwei großen Gläsern voller Wodka pro Kopf mit ihnen zu Marina hinüber gegangen. Den Dienst-Volvo ließ er einfach stehen; heute brauchte er ihn nicht mehr.
    Bis zu Marinas Bungalow war es ja nicht weit, und das Institut mit Büro und Labors war auch spielend zu Fuß zu erreichen.
    Nicole, die mit Zamorra ein paar Schritte hinter dem bulligen Russen her ging, flüsterte ihrem Chef und Lebensgefährten zu: »Du, wenn wir gleich bei dieser Marina auch erst einmal ein bis zwei Wodka aufgedrängt bekommen, sind wir schneller hinüber als geplant und können den Rest des heutigen Tages vergessen…«
    Zamorra seufzte. Wenn er etwas fürchtete, dann war es die russische Gastfreundschaft, deren Angebote man auf keinen Fall ausschlagen durfte, um sich nicht Feinde fürs Leben zu schaffen. Seltsamerweise spürte er von den beiden großen Gläsern aber kaum Wirkung. Es

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