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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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- wir arbeiten privat. Und wir wenden PSI in der Praxis an, weil wir selbst ein paar schwach ausgeprägte Begabungen haben.«
    »Ich glaube doch, daß Sie mich auf den Arm nehmen wollen«, murrte Dembowsky. »PSI-Talente wachsen nicht auf Bäumen. Und daß Sie drüben in Frankreich derart viele zur Verfügung haben, daß Sie… nein, das glaube ich einfach nicht. Das ist Nonsens.«
    Zamorra grinste Saranow an. »Hast du die Vorschußlorbeeren für uns zu groß oder zu klein ausfallen lassen? Er glaubt Nicole nicht…«
    Er griff unauffällig in die Tasche seiner weißen Anzugjacke. Seine Hand umschloß den Dhyarra-Kristall, den er darin trug. Er aktivierte den Sternenstein und konzentrierte sich auf das, was er beabsichtigte. Das Wodkaglas, an dem er nur kurz genippt hatte, um es dann auf den Tisch zurückzustellen, erhob sich wie von Geisterhand geführt von der Tischplatte, schwebte durch die Luft einmal um den Assistenten herum und dann in Zamorras Hand. »Na sdarowje, Gospodin«, schmunzelte der Professor.
    »Nein«, murmelte Dembowsky. »Nein, das gibt es nicht. Ich träume. Die Frau eine Telepathin, der Mann ein Psychokinet… das ist einfach unmöglich. Das ist ein Trick.«
    Wild funkelte er Saranow an. »Was haben Sie da für Leute angeschleppt, Genosse Professor? Talente dieser Art gehören erforscht, sie sollten nicht…«
    »Natürlich ist es ein Trick«, gestand Zamorra trocken. »Schauen Sie.« Er zog den Kristall aus der Tasche. »Ich mache es hiermit. Ohne Hilfsmittel geht’s nämlich nicht. Und Mademoiselle Duval kann Ihre Gedanken und die anderer Menschen auch nur oberflächlich wahrnehmen, wenn sie nicht abgeschirmt sind und sich die jeweilige Person in ihrer Sichtweite befindet. Sie brauchen also keine Angst zu haben, daß Ihre intimsten Geheimnisse ausgekundschaftet werden…«
    Dembowsky schluckte. Dann schüttelte er langsam den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Mit diesen Leuten arbeite ich nicht zusammen, Professor Saranow. Ich kann das so nicht…«
    Er verließ den Raum. Wenig später sahen sie ihn durch das Fenster die Straße entlang davongehen.
    Zamorra musterte Marina aufmerksam. Sie wirkte enttäuscht; offenbar bedauerte sie, daß der Assistent sich entfernt hatte.
    »Was hat er?« fragte Nicole, die darauf verzichtet hatte, tiefer in Dembowskys Gedankenwelt einzudringen. Es ging sie nichts an, es war keine Gefahr im Verzug… und sie hatte auch gar kein Interesse daran, sich mit seinen Gedanken zu belasten. »Ich hätte vielleicht darauf verzichten sollen, nach seinen Gedanken zu greifen…«
    »Es mag ein Fehler gewesen sein«, sagte Saranow gelassen. »Aber er war schon vorher gegen Zamorra eingestellt und hielt nicht viel davon, daß ich euch herbei bat… Nun, er wird damit leben müssen. Ich bin der Leiter dieses Projektes, und wenn ich es für richtig halte, Kollegen hinzuzuziehen, dann tue ich das eben.«
    Er sah Marina an. »Was ist Ihre Meinung, Genossin?«
    »Ich hoffe, daß es Erfolge bringt«, sagte sie. »Und ich muß immer an diese Spinne denken. Kann es wirklich sein, daß sie sich aus diesem kleinen Ding entwickelt hat? Wie wäre das möglich? Ich verstehe es nicht.«
    Sie sah Zamorra und Nicole nicht an.
    »Marina klingt nicht unbedingt russisch«, sagte Nicole. »Darf man fragen, woher Sie stammen, Genossin?«
    »Ich weiß nicht, weshalb meine Eltern mir diesen Namen gaben. Ich habe sie nie kennengelernt«, sagte Marina abweisend, und Nicole fing ungewollt einen Gedankenimpuls Marinas auf: Laß mich in Ruhe, ich will darüber nicht reden.
    »Wenn wir etwas über Marinas Herkunft wüßten, hätten wir es vielleicht einfacher, das Geheimnis ihrer Para-Gabe zu ergründen«, sagte Saranow. »Sie kennt nicht einmal ihr genaues Alter, hat sich wohl immer irgendwie durchgeschlagen.«
    Marina warf ihm einen finsteren, verweisenden Blick zu. Er kannte das. Sie reagierte immer etwas verkrampft, wenn die Rede von ihrer Vergangenheit und ihrer Herkunft war.
    Nebenher hatte Zamorra intensiv darauf geachtet, ob sein Amulett ihm etwas mitzuteilen hatte, das er unter dem Hemd vor der Brust trug. Aber Merlins Stern reagierte nicht. Demzufolge gab es keine Schwarze Magie in der Nähe. Dabei hätte Zamorra nach den Andeutungen über die seltsame riesige Spinne fast darauf gewettet, es mit einem schwarzmagischen Phänomen zu tun zu haben.
    Doch das Amulett hätte darauf mit hundertprozentiger Sicherheit angesprochen.
    Weder Marina strahlte eine schwarzblütige Aura aus, noch der

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