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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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keine normale Spinne, egal wie groß sie war, konnte ihr Opfer dermaßen schnell aussaugen.
    Und während Fedor den Weg zu den Bungalows zurück lief, staunte er über sich selbst, weil er diese beiden Fremden aus Frankreich plötzlich gar nicht mehr so fehl am Platze fand. Nur warum das so war, konnte er noch nicht sagen.
    ***
    Sie trafen sich auf halbem Wege zu Marinas Bungalow, Zamorra, Nicole, Saranow und sein Assistent. Dembowsky erzählte von dem Tod des Polizisten.
    »Wir sehen uns das an«, beschloß Zamorra spontan. »Marina haben wir ohnehin Bedenkzeit gegeben, und Saranows Möbel können wir später auch noch beiseite rücken, damit wir Platz haben, um mit genug Wodka im Bauch Kasatschok zu tanzen…«
    »Hä?« machte Dembowsky.
    »Kasatschok ist russische Erfindung«, informierte Nicole ihn freundlich, was ihr einen äußerst bösen Blick Saranows einbrachte. Der Professor räusperte sich. »Könnt ihr euren Mumpitz mal für ein paar Minuten vergessen? Hier geht es um ernste Dinge.«
    »Eben«, sagte Nicole. »Deshalb versuchen wir ja, den Ernst etwas aufzulockern.«
    Grummelnd entsann sich Saranow, daß Marina etwas ähnliches gesagt hatte, als sie gestern den Fliegenschwarm ins Labor geholt hatte.
    »Zeigen Sie uns die Stelle bitte, Genosse Dembowsky«, bat Zamorra.
    Der Assistent hatte eigentlich nicht vorgehabt, so schnell zum ›Tatort‹ zurückzukehren. Aber jetzt interessierte es ihn plötzlich, was dieser Franzose dort untersuchen wollte -und vor allem wie, hatte er doch keine erkennbaren Hilfsmittel bei sich.
    So schaffte er es, seinen inneren Widerwillen zu überwinden und ging voraus. Zwischendurch zeigte er sich neugierig.
    »Sie sagten etwas von einer Bedenkzeit, die Sie Marina gegeben hätten…? Worum geht es dabei?«
    Zamorra erklärte es ihm. Dembowsky wollte aufbrausen, aber Zamorra dämpfte ihn mit einer abwehrenden Handbewegung. »Ich weiß, daß Sie sagen wollen, das sei für das Mädchen unzumutbar. Aber dadurch, daß wir dieser Spinne jetzt vielleicht näher rücken, erledigt das Problem sich möglicherweise von selbst…«
    »Na, da bin ich aber mal gespannt, Sie Supermann«, knurrte der Assistent.
    »Marinas Wohl liegt Ihnen sehr am Herzen«, stellte Nicole fest.
    »Sie ist kein Versuchstier, sondern ein lebender, denkender Mensch mit eigenen Sorgen, Ängsten und Problemen«, sagte Dembowsky kühl. »Da drüben ist es.«
    Es war näher, als sie gedacht hatten.
    Zamorra betrachtete den Spalt zwischen den Häusern. Die Polizisten waren mittlerweile mit dem Leichenwagen verschwunden. Auch von den Bio-Experten, die das Netz sichergestellt hatten, war nichts mehr zu sehen. Sie hatten ihre Arbeit getan und sich wieder zurückgezogen.
    Zamorra öffnete sein Hemd und legte das Amulett frei. »Wie lange ist das jetzt her, Genosse Dembowsky?«
    »Der Polizist sprach von einer Viertelstunde… inzwischen also etwa eine halbe«, sagte der Assistent.
    »Paßt auf, daß euch die Spinne nicht vom Hausdach aus ins Genick springt«, warnte Zamorra. »Wenn sie wirklich so groß ist, wie erzählt wird, macht ein Sturz aus zwanzig und mehr Metern Höhe ihrem Chitinkörper nichts aus.«
    Er sah Saranow fragend an. »Gibt es eine Möglichkeit, an die andere Gebäudeseite zu gelangen, ohne durch diese Mausefalle marschieren zu müssen? Du kennst dich doch in dieser Stadt aus…«
    »Komm mit«, sagte Saranow nur.
    Die beiden anderen schlossen sich an.
    Wenige Minuten später standen sie in einem Hinterhof, einem großen Quadrat, das von mehreren Wohnblocks eingerahmt wurde. Hier standen teilweise überquellende Mülleimer, Fahrräder, Handkarren, ein paar Karnickelställe und eine Schaukel für die Kinder. Keine besonders rühmliche Ausstattung… auch Baumaterial war hier an verschiedenen Stellen gelagert. Normalerweise ein idealer Tummelplatz für Spinnen und Ratten. Aber diese Spinne mußte dafür längst viel zu groß sein. In diesem Hinterhof würde sie sich kaum verstecken; sie fiel zu schnell auf.
    Aber immerhin hatte sie es geschafft, unbemerkt und schnell ein großes Netz zu spinnen…
    Zamorra betrachtete die Stelle, wo es gehangen hatte. Die Männer in den weißen Kitteln hatten saubere Arbeit geleistet; es gab nicht mehr den kleinsten Rest. Sie hatten alles säuberlich entfernt.
    Zamorra versuchte mit dem Amulett die Stelle zu sondieren. Seltsamerweise konnte er keine schwarzmagische Aura feststellen, keine Restschwingungen. Das verblüffte ihn. Wenigstens ein kleiner Hauch hätte sich

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