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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weshalb ausgerechnet ich etwas zu ihrer Beseitigung unternehmen soll.«
    Zamorra seufzte. »Marina, wenn Sie es nicht hier und jetzt wollen, werden wir es morgen unter Laborbedingungen als offiziellen Test versuchen. Ich bringe Saranow schon dazu, daß dieser Test als vordringlich auf der Liste erscheint, verlassen Sie sich darauf. Aber bis dahin kann die Spinne bereits Menschen angefallen haben. Aber selbst, wenn sie das nicht tut - der Anblick eines so riesigen Insektes kann bei labilen Menschen einen Schock hervorrufen. Wollen Sie das, Marina?«
    Sie sah Saranow bestürzt an. Der wollte etwas sagen, wollte Zamorra darauf hinweisen, daß er, Saranow, der Testleiter war und Zamorra nicht über seinen Kopf hinweg irgend welche offiziellen Labor-Experimente anordnen konnte. Aber Nicole war schneller.
    »Marina, vielleicht ist es so, daß Sie für das Erscheinen der Spinne nicht verantwortlich sind. Aber Sie haben die Möglichkeit, zu helfen und Unheil zu verhindern. Wenn Sie sich weigern, sind Sie immerhin dafür verantwortlich - für das bevorstehende Unheil nämlich.«
    Das Mädchen schluckte.
    »Ich…ich muß mit Fedor Martinowitsch darüber reden«, sagte sie. »Ich glaube, er sieht es etwas nüchterner. Geben Sie mir etwas Zeit.«
    »In Ordnung. Aber überlegen Sie es sich nicht zu lange«, warnte Zamorra. »Jede Sekunde ist kostbar. Für den Begrüßungswodka dürfen wir uns herzlich bedanken und lassen Sie jetzt allein, damit Sie zu Fedor Martinowitsch gehen und mit ihm sprechen können…«
    Er erhob sich und verließ das Wohnzimmer und den Bungalow. Nicole folgte ihm und zog den verblüfften Saranow mit sich.
    »Was, beim-Barte Rasputins, soll das jetzt schon wieder«, knurrte der Russe, als sie draußen waren. »Ihr könnt nicht einfach über meinen Kopf hinweg Entscheidungen treffen, welche…«
    »Also, mein lieber Boris, so schön ist dein Kopf nun auch wieder nicht, daß wir es nicht könnten«, sagte Nicole. »Außerdem hast du uns doch geholt, weil wir mehr Erfahrung mit diesen Dingen haben, oder war das nicht deine eigene Rede?«
    »Trotzdem kann ich das Risiko nicht verantworten…«
    »Was für ein Risiko«, fragte Zamorra. »Wir sorgen schon dafür, daß es kein Risiko gibt. Oder glaubst du im Ernst, Nicole und ich würden immer noch leben, wenn wir leichtsinnig wären? Wir sind mit Dämonen und Teufeln fertiggeworden. Da werden wir doch wohl auch Mittel finden, der Spinne die Giftzähne und Spinndrüsen zu ziehen, oder? Aber wenn du meinst, daß es nicht so geht - bitte, Boris, dann nimm dir ein Schmetterlingsnetz und geh selbst auf Jagd…«
    Saranow tippte sich an die Stirn.
    »Ihr seid ja beide verrückt«, brummte er.
    Zamorra schlug ihm auf die Schulter. »Du hast uns doch mit dem Versprechen einer Wodka-Orgie gelockt, oder? Wir gehen jetzt zu dir und rücken schon mal die Möbel zur Seite, damit wir Platz für die vollen und leeren Flaschen haben. Bis wir damit fertig sind, hat Marina Zeit genug gehabt, sich die Sache zu überlegen, und wir haben diese Zeit auch noch sinnvoll genutzt…«
    Saranow sah ihn aus großen Augen an. »Möbel zur Seite rücken? Ich glaube, jetzt bist du endgültig verrückt geworden…« Und kopfschüttelnd wandte er sich von Zamorra ab, der schallend lachte.
    ***
    Fedor Martinowitsch Dembowsky lachte nicht. Es war ihm endgültig vergangen, als er die Polizisten sah, die einen Leichnam aus einem Winkel zwischen zwei Mietshäusern holten.
    Gut sah er nicht mehr aus, der Mann, der selbst einmal Polizist gewesen sein mußte. Er trug zwar noch seine Uniform, aber er war förmlich mumifiziert. Und an der Uniform hingen Spinnfäden, die man durchgeschnitten hatte und sich dabei hütete, sie jetzt zu berühren, um nicht an ihnen kleben zu bleiben. Sehr vorsichtig war der Tote auf die Straße transportiert worden, der teilweise in eine Art Kokon eingesponnen war.
    Dembowsky erreichte die Stelle, als man den Toten gerade in einen Zinksarg packen wollte, und er wunderte sich, daß er fast der einzige Neugierige war. Die Polizei hatte absolut keine Mühe, Schaulustige fernzuhalten. Und Dembowsky bemerkte auch, daß zwei Beamte ihre Dienstpistolen schußbereit in den Händen hielten…
    »Die Spinne?« fragte er. »Bitte, lassen Sie mich sehen. Ich habe mit diesem Fall zu tun.«
    Er zeigte seinen Ausweis vor, der bestätigte, daß er als wissenschaftlicher Assistent für Professor Saranow tätig war.
    »Saranow? Aber der hat doch mit der Spinne nichts zu tun… Doktor

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