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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch zeigen müssen.
    Aber nichts, absolut nichts…
    Vage kam ihm der Verdacht, daß sein Erzfeind Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis, mal wieder seine schmutzigen Finger im Spiel haben könnte. Der war als einziger in der Lage, aus der Ferne heraus mit einem magischen Gedankenbefehl das Amulett einfach völlig abzuschalten und zu einem einfachen, nutzlosen Stück Metall zu machen, dessen einzige Funktion sich darin erschöpfte, schön auszusehen. Aber Leonardo hatte schon lange nicht mehr zu diesem Mittel gegriffen; überhaupt hatte er schon lange nichts mehr von sich hören und sehen lassen. Sollte er etwa interne Probleme in den Kreisen der Hölle haben? Das wäre Zamorra durchaus nicht unrecht gewesen. Jeder Zwist dieser Art schwächte den Gegner.
    Ein abgeschaltetes Amulett bedeutete jedesmal eine Mordsarbeit, es wieder zu neuer Aktivität zu zwingen. Es war zeit- und kraftraubend. Und erleichtert stellte Zamorra fest, daß Merlins Stern noch voll funktionsfähig war.
    Er berührte einige der seltsamen, unentzifferbaren Hieroglyphen auf dem äußeren Ringband der handtellergroßen Silberscheibe und aktivierte damit die ›Zeit-Rückschau‹. Daß die Hieroglyphen im nächsten Moment nach dem Verschieben wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückglitten und den Eindruck machten, absolut fest und unbeweglich zu sein, spielte dabei keine Rolle.
    Vor Zamorras Augen wurde der kleine Drudenfuß im Zentrum des Amuletts zum Mini-Fernsehschirm!
    Er zeigte das miniaturisierte Abbild dieses Spaltes zwischen den Häusern. Die Bilder liefen rückwärts.
    Saranow und Dembowsky sahen Zamorra über die Schulter. Der Assistent pfiff leise durch die Zähne. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet.
    Männer in weißen Kitteln waren plötzlich zu sehen, die ein großes, beschädigtes Spinnennetz sorgfältig aufzuhängen begannen und dann rückwärts gehend wieder verschwanden. Dann klebten Polizisten einen Mann in das Netz, der halb in einen Kokon eingesponnen war…
    Dembowsky wandte sich ab. Den Rest wollte er nicht mehr sehen. »Zum Teufel, was ist das für eine Technik?« stieß er hervor. »So einen Apparat habe ich ja noch nie gesehen, und darüber gelesen auch noch nichts…«
    »Kein Wunder, weil das gute Stück auch einmalig ist… und schon fast tausend Jahre alt«, erklärte Saranow trocken.
    »Bogossuzedat«, knurrte der Assistent. »Fangen Sie jetzt auch schon damit an, mich auf den Arm zu nehmen, Genosse Professor? Vor fast tausend Jahren gab es auf der ganzen Erde noch keine Bildschirmtechnik, und schon gar keine, die einfach so Bilder aus der Vergangenheit wieder lebendig werden lassen kann…«
    »Von Technik reden ja auch nur Sie, Fedor Martinowitsch«, schmunzelte Saranow.
    Unterdessen begann Zamorra sich zu wundern, weil das Amulett die Spinne nicht richtig erfaßte. Da war wohl etwas, vor dem Pavel Grissom geflohen war und worauf er sogar schoß, aber dieses Etwas blieb unsichtbar und ließ sich auch unter größten Anstrengungen nicht von Merlins Stern sichtbar machen!
    Und auch Schwarze Magie war nicht zu erspüren!
    Zamorra versuchte es fast zwanzig Minuten lang, die Riesenspinne sichtbar zu machen. Langsam machte sich die Anstrengung bemerkbar. Er fühlte sich erschöpft, als er endlich aufgab.
    »So etwas habe ich noch nie erlebt«, murmelte er. »Das gibt es doch einfach gar nicht. Ich sehe das verdammte Netz, ich sehe, wie der Polizist umgebracht wird, aber die Spinne läßt sich einfach nicht lokalisieren!«
    »Das ist doch unmöglich!« entfuhr es Nicole. »Wenn du das Netz erfassen konntest, dann muß doch auch dir Spinne zu erfassen sein, weil das Netz doch aus ihrem Körpersekret besteht, das sie durch die Spinndrüsen absondert…«
    »Trotzdem ist da nichts zu machen. Ich stelle ja nicht mal Magie fest. Fehlschlag auf der ganzen Linie…«
    »Also auch keine Chance, über das Amulett und die Zeitschau den Weg zu verfolgen, den sie genommen hat…«, erkannte Nicole bedauernd.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Es wäre ja auch zu schön gewesen«, murmelte er.
    »Da steh’ ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor«, zitierte Dembowsky trocken. »Genosse Professor, es ist beruhigend festzustellen, daß Ihr glorreicher Superkollege auch vor einem Rätsel steht…«
    »Hören Sie doch mal mit dem Meckern auf«, brummte Saranow. Er sah Zamorra nachdenklich an. »Damit wäre doch deine Vermutung falsch, daß es sich um ein magisches Wesen handelt, nicht wahr? Und dadurch wird

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