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0435 - Das Hexentor

0435 - Das Hexentor

Titel: 0435 - Das Hexentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreuz zu greifen.
    Dabei sprach sie Worte, die mich tief trafen: »Das brauchst du nicht mehr, Geisterjäger…«
    ***
    »Gibt es das?« hauchte Bill. Er schaute auf das gewaltige Tor, das sich aus einer anderen Dimension in die normale hineingeschoben hatte und dort stand wie eine uneinnahmbare Festung.
    »Ich habe es geahnt, ich spürte es!« flüsterte Jane mit einer Stimme, aus der nicht zu hören war, ob die Frau nun lachte oder weinte. Jedenfalls waren es stockend und schluchzend gesprochene Worte. »Sie… sie ist da. Lilith, die Große Mutter!«
    Bill fuhr herum. »Wo denn?«
    »Hinter dem Feuer!« gab Jane leise zurück. »Sie lauert noch, sie will erst in unsere Welt hineinschauen, ob alles recht ist. Gleich, Bill, gleich zeigt sie sich.«
    »Und dann?«
    »Werden ihre Kräfte übergreifen.« Jane klammerte sich an den Reporter fest. »Himmel, ich habe schreckliche Angst, daß sie stärker ist als alles andere.« Jane schüttelte den Kopf. »Das kann unsere Niederlage sein. Das Hexentor hätte sich nicht öffnen sollen. Aber John und sein Kreuz…«
    »Was ist damit?«
    »Ich fürchte, daß Lilith es dazu benutzt hat, um in Erscheinung zu treten. Es hat sich als Bumerang erwiesen.«
    »Meinst du, daß John daran einen Teil der Schuld trägt?« Bills Stimme klang ungläubig.
    »Ja, das meine ich. Zumindest indirekt.«
    »Dann wird er es auch wissen.«
    »Ich nehme es an.«
    »O Gott.« Bill wischte über sein schweißnasses Gesicht. »Meine Güte, das ist zuviel…«
    Beide sahen im nächsten Augenblick das Gesicht, wie es sich aus dem dünnen Flammenvorhang nach vorn drückte, so daß sich die Züge deutlich abmalen konnten.
    Die Fratze des Bösen!
    Auch dem Reporter kam der Vergleich mit Luzifer in den Sinn. Er strahlte ebenfalls diese furchtbare Kälte aus, die einen Menschen vernichten konnte. Eine Kälte, die schlimmer als eine Waffe war. Sie setzte sich im Körper des Menschen fest und übernahm die Kontrolle.
    So unbeweglich wie das Tor füllte auch das Gesicht die Stelle zwischen den beiden Säulen aus. Nichts regte sich darin, nur die Flammen waren dünner geworden und bewegten sich hektisch vor dem Gesicht, das so menschlich aussah.
    Deshalb konnte der Betrachter das Gefühl haben, Leben innerhalb des Gesichts zu sehen, doch es war nur die dünne Haut der Flammen, die über das Gesicht tanzte.
    Im Zeitlupentempo hob Bill Conolly den rechten Arm. Er deutete nach links. Dort begann die graue, gekrümmte Straße im Nirgendwo, aber mit Ziel auf das Hexentor.
    Wagen rasten herbei.
    Die beiden konnten sehr wohl erkennen, daß die Fahrzeuge viel zu schnell fuhren.
    Aber lag es an den Fahrern?
    Wohl kaum, sie wurden manipuliert und gerieten in den magischen Kreis der Großen Mutter. Wie sonst hätten diese Fahrzeuge abheben und über dem grauen Band schweben können?
    Torpedoartig schleuderte die Kraft der Großen Mutter sie in die Höhe.
    Dabei kippten sie auch zu verschiedenen Seiten hin, so daß die Türen aufsprangen.
    Menschen purzelten heraus, der Sog erfaßte sie und riß sie gnadenlos auf das Hexentor zu.
    Bill stand auf dem Fleck und hatte beide Hände zu Fäusten geballt. Er wollte kaum glauben, was man ihm da zeigte, und er hörte sich selbst schreien, als er das Paar auf dem Motorrad entdeckte, das aus dem Hintergrund heranjagte.
    Das mußten Shao und Suko sein!
    Ja, sie fuhren die Harley. Bill sprach ihre Namen flüsternd aus, und Jane nickte, als sie die Worte hörte, also war sie ebenfalls davon überzeugt.
    »Tut doch was!« schrie Bill. »Verdammt, so tut was! Ihr könnt doch nicht in diese Tor hineinfahren! Das geht nicht. Himmel, warum macht ihr so etwas?«
    Auch wenn sie ihn gehört hätten, die andere Magie war einfach zu stark.
    Sie riß das Paar auf der Harley mit, so wie sie es auch mit den anderen Fahrzeugen und deren Insassen machte.
    Jane konnte nicht mehr hinschauen. Sie drehte sich um und vergrub ihr Gesicht in beide Hände.
    Bill aber war bleich wie ein Leichentuch geworden.
    ***
    Sie waren abgehoben - sie flogen!
    Das konnte ein herrliches Gefühl sein, wenn man in einer Achterbahn saß oder sich in einem Segelflugzeug befand. Aber nicht auf einer magischen Ebene und mit Kräften konfrontiert, die nicht mehr kontrollierbar waren.
    So erging es Shao und Suko.
    Sie litten unter dem Druck, und ihre Angst steigerte sich von Sekunde zu Sekunde.
    Dabei dachten beide jedoch auch daran, wie sie dieser furchtbaren Lage entkommen konnten.
    Shao hatte die gleiche Idee gehabt wie Suko.

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