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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gehsteig lag, eine andere Kamera herausgenommen, ein Vorsatzobjektiv angeschraubt und zwei stämmige Kriminalbeamte rechts und links der offenstehenden Tür Posten beziehen lassen. Mit Unterstützung eines dritten war er dann auf ihre Schultern geklettert, schließlich darauf niedergekniet, und nun schob er gerade den Oberkörper waagerecht in die kleine Zelle hinein, wobei ihm die Kamera vom Halse baumelte. Mit der linken Hand stützte er sich an der Rückwand der Zelle, mit der rechten nahm er die Kamera, während einer seiner Standmänner das an die Kamera angeschlossene Elektronenblitzgerät hielt.
    »So«, stöhnte er, als er mit vor Anstrengung gerötetem Kopf wieder zum Vorschein kam, »ich denke, das wäre alles, Chef. Höchstens —«
    Er brach ab und machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Ja? Was denn?« erkundigte sich Easton sichtlich interessiert.
    »Vielleicht sollte man noch eine Totale von der Zelle aufnehmen. Vielleicht aus zehn Schritt Abstand oder fünfzehn. Es könnte von Bedeutung sein, nach welcher Seite die Tür aufgeht.«
    »Der Junge denkt wirklich an alles«, brummte ich, während Easton seine Zustimmung durch ein ermunterndes Nicken gab.
    Zwei Minuten später hatte der begabte, junge Polizeifotograf seine Arbeit am Tatort endgültig beendet. Er kniete neben seinem Koffer nieder und begann mit liebevoller Sorgfalt, alles wieder einzupacken, was er im Verlauf seiner Arbeit an Zusatzgeräten und Kameras der verschiedensten Typen herausgenommen hatte. Wieder einmal bewunderte ich, was für ein hervorragend aufeinander eingespieltes Team Eastons Mordkommission war. Ohne daß der Lieutennant etwas zu sagen brauchte, machten sich zwei Mann an die Arbeit. Sie hoben den Leichnam aus der Zelle heraus, ohne ein einziges Mal die Tür oder eine der Wände zu berühren, In einigem Abstand wurde der Leichnam auf die bereitstehende Bahre gelegt, die beiden Männer streiften sich hauchdünne Gummihandschuhe über und machten sich daran, alle Taschen in den Kleidungsstücken peinlich genau auszuleeren und zu untersuchen. Ein dritter stand dabei und notierte die verschiedenen Gegenstände.
    Inzwischen hatte sich bereits ein andrerer Detektiv auf die Zelle konzentriert. Türgriff, Telefonhörer und -apparat, sowie die Wände wurden mit einem feinen Pulver bestrichen, das Fingerspuren sichtbar machen sollte. Es lag auf der Hand, daß in einer öffentlichen Fernsprechzelle womöglich Tausende von Fingerspuren angetroffen wurden, aber vielleicht war unter diesen Tausenden einer, der einmal als Beweismittel für die Anwesenheit des Mörders dienen konnte.
    Easton, Phil und ich begaben uns zu den Männern, die den Tascheninhalt von Blick Huller untersuchten. Stumm standen wir neben ihnen und blickten in das wächserne, von zahllosen Falten durchzogene Gesicht des Toten. Bei dem Lebenswandel, den er zu Lebzeiten geführt hatte, war es sinnlos, vom Aussehen her auf das Alter zu schließen. Er konnte fünfzig so gut wie sechzig sein. Sicher war lediglich, daß er in den letzten Jahren dem Alkohol reichlich zugesprochen haben mußte. Blauviolette Äderchen auf der Nase und in den eingefallenen Wangen legten ein beredtes Zeugnis dafür ab.
    »Da, Chef!« sagte plötzlich einer der beiden Kriminalbeamten zu unseren Füßen. Er hielt einen kleinen gelben Zettel hoch: »Ein Wettschein von einem illegalen Buchmacher.«
    Easton beugte sich vor und besah sich den Zettel, ohne ihn zu berühren.
    »Smitty soll das Ding sofort nach Fingerspuren absuchen«, befahl Easton. »Vielleicht finden wir die Prints des Buchmachers, der ihm die Wette abgenommen hat.«
    Der dicke Detektiv wurde herbeigerufen und packte den Zettel mit einer Pinzette, die er sich aus der oberen Brusttasche seines grauen, zerknitterten Straßenanzugs zog. Eine Minute später förderten die Männer aus Hullers rechter Hosentasche ein Reklameheftchen Zündhölzer zu Tage.
    »Last Inn«, las der Detektiv vor (»Letzte Kneipe«), »Ecke 86. Straße und York Avenue.«
    »Das ist am Ende dieses Häuserblocks«, sagte Phil nachdenklich. »Ob er von dort kam, als er uns anrief?«
    »Das werden wir bald wissen«, sagte ich. »Komm, wir sehen uns diese ›Letzte Kneipe‹ mal aus der Nahe an. So long, Easton. Wir kommen zurück.«
    »Okay, Cotton. Wir haben hier noch wenigstens eine Stunde lang zu tun.« Während ich den halb auf dem Gehsteig innerhalb der Absperrung stehenden Jaguar langsam zurückrollen ließ, griff Phil zum Hörer des Sprechfunkgerätes und ließ sich

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