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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kellerräume.
    Rötliches Licht schimmerte ihm entgegen.
    Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Sie wurden riesengroß, er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber er brachte keinen Ton hervor. Hinter ihm umklammerte Charlene mit bleichem Gesicht seine Oberarme. Auch sie starrte fasziniert auf das, was sich in dem rötlichen Licht bewegte und…
    ***
    ES bestimmte sein erstes Opfer.
    Es war soweit. Endlich war das lange Warten zu Ende. ES wußte, daß nichts mehr ES aufhalten konnte.
    ***
    »Ich fasse es nicht«, flüsterte Charlene. »Was, bei allen Heiligen der Bretagne, ist das?«
    Patrik LaGrange starrte es nur verbiestert an.
    Irgendwie sah er, daß auch in diesem Kellerraum die Deckenlampe fehlte, die er selbst samt Leitung installiert hatte, weil es im ganzen Kellerbereich nicht ein einziges Quentchen Elektrizität gegeben hatte, als sie das Haus kauften. Trotzdem war hier diese Helligkeit, dieses eigenartige, rötliche Licht, das alles unwirklich erscheinen ließ.
    Und im Rotlicht bewegte sich etwas.
    Es hätte eine Krake sein können, wenn diese Oktopoden sich nicht ausschließlich im Wasser bewegt hätten, und Kraken in dieser Größenordnung hatte Patrik auch auf den entsprechenden Unterwasserfotografien noch nie gesehen. Verschlungene, rote Krakenarme, die sich in einem ständigen Wimmeln bewegten, Knoten schlangen und wieder entwirrten. Von einem Körper, dem diese Tentakel entsprangen, war in dem roten Gewimmel nichts zu erkennen.
    »Und das - und das soll das Metall verschwinden gelassen haben?« entfuhr es Patrik. »Das ist das Unsichtbare?«
    Mit seiner Vermutung lag er richtig. Das Unsichtbare hatte seine Unsichtbarkeit aufgegeben und zeigte sich dem menschlichen Auge in seiner abstoßenden Häßlichkeit. Ekelhaft wirkte das Gewimmel dieser roten Fangarme eines Wesens, das sich aus der Kellerecke nicht heraus bewegte, aber dennoch keine Sekunde lang bewegungslos war.
    »Ein Ungeheuer«, flüsterte Charlene. »Es - es ist irgendwie - faszinierend…«
    Sein Kopf flog herum. Fassungslos sah er Charlene an, die seine Oberarme losgelassen hatte und jetzt neben ihm stand. »Faszinierend? Dieses ekelhafte Biest?«
    Ein Besenstiel stand in der Ecke hinter der Tür. Patrik hatte noch keine Zeit gefunden, die Besenbürste daran zu befestigen. Aber jetzt fühlte er sich mit der Holzstange als Waffe in der Hand plötzlich sicherer. Er streckte sie vor sich aus. Die sich windenden Tentakel wichen vor dem Holz zurück, als beobachte etwas den Vorstoß des jungen Mannes.
    Patrik fragte sich, woher dieses Monstrum kam, das immerhin einen geraumen Teil des Kellerraumes füllte und sich ja schließlich irgendwie seinen Weg dorthin gebahnt haben mußte. Durch Tür und Fenster hatte es nicht eindringen können. Dafür erschien es einfach zu groß. Wie aber war es dann von Raum zu Raum gelangt, um sich das Metall in jedweder Form einzuverleiben?
    Patrik fand dafür immer noch keine Erklärung. Aber je länger er das Gewimmel roter Fangarme ansah, desto mehr widerte es ihn an, und mit der Stange wollte er zuschlagen, auf das Monster einprügeln, um es zu einer Fluchtreaktion zu veranlassen. Dann würde er ja sehen, wohin es sich wandte - dorthin, von wo es gekommen war.
    Da fiel Charlene ihm in den Arm.
    »Nicht«, stieß sie hervor. »Schau!«
    Er stoppte seine Bewegung.
    Da sah auch er, was Charlene registriert hatte. Etwas Metallisches wurde aus dem Gewirr der Fangarme nach vorn geschoben.
    Ein - Griff? Aber wovon?
    Er blitzte wie helles Silber im roten Licht und im Strahl der Taschenlampe.
    Augenblicke später sah Patrik es in seiner vollen Größe.
    Ein Schwert!
    Mit dem Griff voran schob das Krakenmonster die Waffe den beiden jungen Leuten entgegen!
    »Na, prachtvoll«, murmelte Patrik und streckte die Hand nach dem Schwertgriff aus. »Das Biest liefert sofort das Werkzeug an, mit dem man’s abschlachten kann…«
    Er hatte die Holzstange fallen gelassen und wollte seine Hand um den Schwertgriff schließen. Aber schneller als er faßte Charlene zu - Charlene, die keine Schwerter oder sonstigen archaischen Waffen mochte!
    Im gleichen Moment, als ihre Finger den Griff umschlossen, ließ das Monster los. Die Fangarme gaben das Schwert frei. Charlene zog es mit einem schnellen Ruck zu sich heran und bewegte es aus dem Handgelenk heraus hin und her, um den Schwerpunkt der Waffe herauszufinden.
    »Gut ausgewogen«, sagte sie. »Sehr gut ausgewogen. Das ist eine ausgezeichnete Waffe.«
    Ihre Augen glänzten

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