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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwann einmal. Das weiß ich. Man wird alt und tritt von der Lebensbühne ab. Aber Patrik hat keine Chance bekommen, alt zu werden! Warum jetzt, warum ausgerechnet er und nicht irgend ein Foltermeister in einer Diktatur?«
    »Warum er und nicht Sie, Charlene?« fragte Nicole brutal zurück.
    Charlene schluckte. Entgeistert sah sie Nicole an. »Was - was soll das heißen? Was wollen Sie damit sagen, Nicole?«
    »Pardon!« erwiderte Nicole. »Ich wollte Ihnen nur klar machen, wie unsinnig diese Fragestellung ist. Vielleicht werden wir herausfinden, warum Patrik sterben mußte, und wir werden seinen Mörder zur Rechenschaft ziehen. Ganz gleich, ob er ein Mensch oder ein Monster ist.«
    Blitzte es da nicht sekundenlang seltsam in Charlenes Augen auf? Aber Nicole entging dieses Aufleuchten, und sie dachte auch nicht daran, ihre telepathischen Fähigkeiten einzusetzen und Charlenes Unterbewußtsein abzufragen. Sie wäre vielleicht auf eine interessante Sache gestoßen…
    Aber noch ehe sie sich weiter unterhalten konnten, tauchte Zamorra wieder aus dem Keller auf.
    Und in diesem Moment fühlte Nicole, daß etwas ganz langsam aus dem fernen Hintergrund wieder auftauchte, das sie von hinten anstarrte.
    Ganz vorsichtig und zögernd kam es zurück aus dem Nichts…
    ***
    Kopfschüttelnd hatte Zamorra das Amulett von der neuen Kette losgehakt und wog es in der Hand. Er war schon drauf und dran, es nach oben zurückzubringen, weil er ja auch noch seinen Dhyarra-Kristall wieder bei sich führte, diesmal nicht in einem zerstörbaren Aluminium-Koffer, sondern im Lederfutteral am Gürtel, sondern es ja auch mit seinem Gedankenbefehl zu sich rufen konnte, wenn er es wirklich benötigte. Und dem Ruf hatte Merlins Stern sich bislang noch nicht entziehen können.
    Aber gerade wollte er die paar Stufen, die er schon gegangen war, wieder hinaufsteigen, als die Hemmung schwand, die von dem Amulett ausgegangen war. Plötzlich gab es den Widerstand des Amuletts nicht mehr.
    Zamorra runzelte die Stirn.
    Bedeutete das nicht, daß das Unheimliche sich wieder einmal zurückzog?
    Es mußte seine Nähe gespürt haben. Möglicherweise fürchtete es sich vor einem erneuten Dhyarra-Schock. Das war an sich nichts, was Zamorra gestört hätte. Aber es nahm ihm eine weitere Chance, herauszufinden, mit welcher Art Gegner er es zu tun hatte.
    Vor allem interessierte ihn, weshalb das Amulett Furcht zeigte, zerstört zu werden. Bisher hatte Zamorra nichts kennengelernt, das in der Lage war, Merlins Stern zu beschädigen.
    Langsam setzte er seinen Weg nach unten fort. Das Amulett sandte jenen schwachen Lichtschein aus, den Zamorra brauchte, um sich in den dunklen Kellerräumen zu orientieren.
    Eine Tür stand offen.
    Er betrat den Raum.
    Und da sah er den Toten. Er lag noch so, wie er gestürzt sein mußte, einen Arm halb unter dem Körper verborgen, den anderen zur Seite ausgestreckt. Vor ihm ein Besenstiel, nach dem er möglicherweise hatte greifen wollen…
    Und sein Kopf lag fast zwei Meter entfernt vom Rumpf.
    Zwei Dinge fielen Zamorra auf: Es gab keine Blutlache - selbst das schwache Amulett-Licht reichte aus, um zu erkennen, daß es hier absolut keine Verunreinigung gab. Nicht einmal einen einzigen Tropfen.
    Demzufolge war der Mörder entweder ein Vampir, oder der Tote war erst später hierher gebracht worden. Beides paßte aber nicht ins Bild. Vampire, die ihre Opfer enthaupteten, gab es nicht, und wer sein Opfer später in einen Kellerraum schleppte, mußte er einmal genug Zeit gehabt haben, sich damit zu beschäftigen, und zweitens hätte der Tote dann mit ziemlicher Sicherheit etwas anders gelegen.
    Das zweite, das Zamorra auffiel, war das Schwert.
    Es lag neben dem Toten auf dem Boden.
    Er betrachtete es, ohne es zu berühren. Wenn die Polizei eingeschaltet wurde, war es besser, alles so zu lassen, wie es war. Allein der Fingerabdrücke wegen… da wollte Zamorra nichts verwischen, und er wollte auch seine eigenen Prints nicht an der Waffe hinterlassen.
    Es war das Schwert, von dem er geträumt hatte, es würde das Amulett zerschlagen. Es war das Schwert, das das Amulett Nicole gestern in einem kurzen Aufblitzen gezeigt hatte.
    Zamorra pfiff leise durch die Zähne. Die Furcht des Amuletts, zerstört zu werden, und der Traum, daß das Schwert es zerschlug… das war ein deutlicher Zusammenhang.
    Merlins Stern enthielt sich jeden Kommentars.
    Zamorra richtete sich wieder auf. Er sah sich in dem ansonsten leeren Kellerraum um. Alles wirkte

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