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0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Sorge um Merceile ließ mich alle Vorsicht vergessen.
    „Hinterher!" befahl ich Takvorian.
    Der Zentaur schalt mich einen Narren. Aber das ließ mich kalt.
    Wichtig war nur, dass er gehorchte. Die drei Wölfe entwickelten eine ziemlich hohe Geschwindigkeit. Sie schienen in blinder Furcht vor uns zu fliehen, aber das entsprach nicht den Tatsachen. Sie flohen niemals in blinder Furcht, folglich versuchten sie, mich in die Nähe ihres Rudels zu locken, wo die Übermacht dann über Takvorlan und mich herfallen würde. Aber in diesem Fall war das mir nur recht, denn ich vermutete, dass das Wolfsrudel Merceile von der Jagdgesellschaft abgedrängt hatte und nun einkreiste, bevor die Jagd begann. Als die Wölfe in ein trichterförmiges Tal flohen, erreichte mich eine neuerliche Warnung Takvorians. Aber in diesem Augenblick entdeckte ich Merceile. Sie ritt auf ihrer Stute über den Talgrund und versuchte offensichtlich, in meine Richtung durchzubrechen. Immer wieder aber wurde sie von Wölfen zurückgetrieben. Sie konnte nichts dagegen tun, denn ihr Morga weigerte sich, die Sperrkette der Wölfe zu durchbrechen. Die Wölfe dagegen griffen noch nicht ernsthaft an. Sie schienen warten zu wollen, bis weitere Opfer sich in der Falle befanden.
    'Meine' drei Wölfe zögerten, als Takvorlan kurz anhielt. Dann schlichen sie langsam in Richtung Talkessel davon. Aber nun brauchte ich sie nicht mehr. Zwei erlegte ich mit Pfeilen, der dritte ergriff die Flucht. Ich hütete mich davor, zu Merceile zu reiten. In diesem Augenblick nämlich hätte sich die Falle der Wölfe geschlossen. Vorerst zögerten sie noch, weil sie mich in ihre Falle hineinreiten lassen wollten. Doch Takvorlan war eben kein Morga; der schmächtige Oberkörper des Bios beherrschte mit seinem hochintelligenten Gehirn auch den Pferdeleib. Ich konnte so dicht an die Raubtiere heranreiten, wie ich es für richtig hielt. Nachdem ich den siebten Wolf erlegt hatte, gerieten die übrigen in Panik. Sie griffen planlos an. Da aber der Movator ihre Bewegungsabläufe durch seine Beeinflussung ihrer Eigenzeit abbremste, konnte ich einen nach dem anderen abschießen. Den Rest erledigte Takvorlan mit seinen harten Hufen, und Merceile erlegte ebenfalls drei Wölfe mit Pfeilen. Keiner der grauen Räuber entkam. Merceile war sichtlich erblasst, und bedankte sich bedrückt. Ich erfuhr, was ich bereits vermutet hatte. Merceiles Stute war von den Wölfen systematisch erschreckt worden, bis die Biotransferkorrektorin ihrem Drang zur Flucht nicht mehr Einhalt gebieten konnte. Die Wölfe hatten sie in dieses Tal getrieben.
    „Ohne Ihre Hilfe wäre ich jetzt tot, Ovaron." Sie erschauerte. Ich drängte Takvorlan an ihre Stute heran und legte Merceile beruhigend die Hand aufs Knie.
    „Das hätte jedem anderen auch passieren können, Merceile.
    Diese Wölfe sind ungeheuer schlau, und sie nutzen skrupellos unsere schwachen Stellen aus, nämlich die Morga."
    „Ja, sie planen die Furcht der Morga regelrecht ein", erwiderte Merceile. „Aber Ihr Morga hatte nicht die geringste Furcht vor ihnen. Wie kommt das?"
    Ich tätschelte lachend den Hals meines 'Morga'.
    „Das ist nur eine Frage der Disziplin. Takvorians Pflichtbewusstsein mir gegenüber ist stärker als alle Furcht."
    „Angeber!" sagte Takvorlan so leise, dass nur ich es hören konnte. Merceile seufzte.
    „Ja, Ihr Morga ist tatsächlich ein außergewöhnliches Tier, Ovaron. Wären Sie so nett, mich zurückzubegleiten?"
    „Selbstverständlich, Merceile." Ich brauchte Takvorlan nicht erst durch einen Zug an den Zügeln oder Schenkeldruck durch meine Absicht zu übermitteln. Er hatte ja jedes Wort mitgehört und verstanden, was Merceile natürlich nicht ahnte. Sie sah nur, dass Takvorlan ohne ein erkennbares Zeichen von mir reagierte und staunte erneut. Wir ritten so schnell wie möglich zur Jagdgesellschaft zurück, die sich allerdings zur Verfolgung einer Herde Zentauren aufgespalten hatte. Merceile kümmerte sich um die Männer und Frauen, die beim Kampf mit den Zyklopen verwundet worden waren. Dort war sie vorläufig in Sicherheit, weshalb ich mich auf die Spur eines kleinen Raubsauriers setzte, die zu einem Sumpfwäldchen führte. Bald waren Takvorlan und ich allein unter den Wipfeln der Bäume und in dem Ungewissen grünlichen Dämmerlicht des Sumpfwaldes. Der Boden war feucht, so dass die Fußeindrücke des Sauriers sich mühelos verfolgen ließen. Das Tier war, den Abdrücken nach zu urteilen, nur halb so groß wie ein Zyklop,

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