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0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wütend zu und versuchte, an mir vorbeizukommen.
    „Ich muss dringend mit Ihnen sprechen!" rief ich."Man hat ein Attentat auf mich verübt. „Lasallo zügelte seinen Morga."Was?"
    „Levtron hat mich verfolgt und versucht, zu ermorden", erklärte ich. „Er hat mich aus dem Hinterhalt mit vergifteten Pfeilen beschossen."
    Lasallo überlegte rasch, dann sagte er ungläubig lächelnd: „Wahrscheinlich hat er Sie nicht getroffen, sonst wären Sie jetzt nicht hier, Ovaron."
    „Das ist aber nicht Levtrons Verdienst." Ich bemühte mich, wütend und erregt zu wirken. „Ich fordere die exemplarische Bestrafung dieses Attentäters!"
    Lasallo blickte mich prüfend an."Ovaron, ich schätze Sie sehr, aber Sie sind noch sehr jung. In Ihrem Alter neigt man dazu, Dinge überzubewerten."
    Beinahe hätte ich laut gelacht. Einen Mordanschlag konnte man wohl kaum überbewerten. Aber ich widersprach nicht. Schließlich wollte ich gar nicht, dass Levtron bestraft wurde - jedenfalls nicht von Lasallo. „Ich nehme an, Sie sind einem Missverständnis zum Opfer gefallen, Ovaron", fuhr der alte Wissenschaftler fort. Er wollte mich sicher nur beschwichtigen. „Bei einer hektischen Jagd verirrt sich ein Pfeil nur zu leicht. Levtron und Sie sind hochintelligente Männer. Ich schätze Sie alle beide, und Sie sollten sich wirklich vertragen können."
    Ich reckte mich.
    „Nun, vielleicht sagen Sie das Levtron einmal. Ich werde jedenfalls nicht länger bei einer Jagdgesellschaft bleiben, in der mit vergifteten Pfeilen auf mich geschossen wird!"
    Ich hob die Hand zum Gruß, schnalzte mit der Zunge und ritt davon - ganz der in seiner Ehre verletzte Angehörige einer der edlen Familien des Cappin-Geschlechts. Lasallo dachte nicht daran, mich zurückzurufen. Sicher war er erleichtert zu wissen, dass Levtron und ich während der Jagd nicht mehr zusammentreffen konnten. Takvorlan zeigte nun erst, was in ihm steckte. Ohne zu ermüden, trug er mich in rasendem Galopp nach Matronis zurück. Er brauchte dazu nicht einmal einen Vierteltag. In meinem Haus angekommen, machte ich meinen Spezialgleiter startbereit, ein besonders schnelles Fahrzeug, das zusätzlich mit drei starken Pulsationstriebwerken versehen war. Vor allem aber besaß es einen Laderaum, in dem ich Takvorlan unterbringen konnte. Ich ahnte, dass mir eine schwierige Aufgabe bevorstand, und ein Movator konnte mit seinen Psi-Kräften vielleicht entscheidend helfen. Noch vor dem Start verständigte ich meinen Stellvertreter bei der Golamo, dass ich vorzeitig zurückgekehrt sei und einen privaten Jagdausflug unternehmen wolle. Es hätte keinen Sinn gehabt, meinen Aufbruch mit dem Gleiter verheimlichen zu wollen. Zu viele Augen und zu viele Instrumente in Matronis beobachteten mich. Man würde sicher bei Lasallo nachfragen, warum ich die Jagdgesellschaft verlassen hatte und aus der Antwort den Schluss ziehen, dass ich heimlich etwas gegen Levtron unternehmen wolle. Da kaum jemand an einer privaten Auseinandersetzung interessiert war, dessen Ausgang für alle feststand, die mich kannten, würde mir niemand unangenehme Fragen stellen. Ich richtete den Kurs des Gleiters auf die Ebene ein, auf der die Jagdgesellschaft sich befand. Kurz danach aber aktivierte ich den Ortungsschutz und änderte den Kurs. Der Gleiter flog nun in geringer Höhe auf einen Punkt zu, der fast genau in der Mitte des Kontinents Lemu lag.
    Zweieinhalb Tages-Zeiteinheiten später schaltete ich die Pulsationstriebwerke aus, um eine Zufallsortung der ionisierten Gase zu verhindern, die das Fahrzeug bisher hinter sich hergezogen hatte. Nach einer nochmaligen Kursänderung zielte der Bug genau auf den geometrischen Mittelpunkt Lemus.
    Nur eine halbe Tages-Zeiteinheit später tauchte ich in den Schluchten des zerklüfteten Oliparos-Gebirges unter. Bald erreichte ich ein langgestrecktes Tal, das in einem geschlossenen Kessel endete, einer perfekten Sackgasse. Aber nicht für mich. Ein Druck auf die Schaltplatte - und der Sender am Bug des Gleiters stieß einen Rafferspruch aus. In der vor dem Gleiter aufragenden glatten Felswand erschien eine Öffnung, gerade groß genug um mein Spezialfahrzeug durchzulassen.
    Hinter mir schloss sich die Öffnung wieder. Licht flammte auf.
    Der Gleiter jagte durch einen geraden Korridor, dessen Hauptaufgabe darin bestand, meine Identitätsaura abzutasten.
    Wäre ich als Double entlarvt worden, hätten Energiestrahlen das Fahrzeug und mich aufgelöst. Nach der positiven Identifizierung leuchtete

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