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0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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informiert. Schließlich musste er damit rechnen, dass ich als Abwehrchef und Befehlshaber aller militärischen Einheiten des Tranat-Systems kompromisslos gegen alles zuschlagen würde, was ich nicht kannte. Wie es ja auch geschehen war, wenn auch aus einem anderen Grund als dem offiziellen.
    „Du spielst ein sehr gewagtes Spiel, Ovaron", erklärte Takvorlan über die Bordsprechanlage, während ich den Gleiter zum Zielgebiet steuerte. „Levtron wird alles versuchen, um deine Handlungsweise zu diskreditieren."
    Das wusste ich selbst. Ich durfte mir keine Blöße geben, darauf wartete mein Todfeind ja nur. Und nicht nur er. Auch Tarakan würde jede Gelegenheit wahrnehmen, um mich zu verleumden und sich selbst an die Spitze der Golamo zu setzen. Seiner Meinung nach griff ich ohnehin nicht hart genug durch. Fanatiker, Psychopathen und Neider lauerten überall. Ich lachte sorglos.
    „Levtron kann mir überhaupt nichts anhaben, mein Freund. Dazu fehlt ihm die nötige Intelligenz. Außerdem wird er sich hüten, gegen mich anzutreten, solange ich Chef der Abwehr bin."
    Das Koordinationsgehirn der Roboterdivision meldete sich. Die Transporter waren in der Nähe des Tales angekommen. Ich befahl, die Kampfmaschinen auszuladen und sie von zwei Seiten in das Tal mit dem 'unbekannten Objekt' vorstoßen zu lassen. Sie sollten vorläufig nur zaghaft angreifen und damit den Gegner aus dem Schutz seines Energieschirms herauslocken. Ich ging mit dem Gleiter noch höher und beobachtete die kommenden Ereignisse aus sicherer Entfernung. Wenn mein Plan gelang, würde der Spuk bald vorbei sein. Tief unten wurde die Roboterdivision ausgeladen. Die Kampfmaschinen teilten sich in drei Gruppen. Zwei Gruppen näherten sich den Talhängen von außen aus zwei verschiedenen Richtungen. Die dritte und größte Gruppe arbeitete sich über unwegsames Gelände in ihre Bereitstellung für den Großangriff vor. Alles entwickelte sich mit absoluter Präzision. Auf meinen Befehl hin griffen wenig später die beiden ersten Kampfgruppen an. Sie stürmten ins Tal hinunter und schossen aus den schwächsten Energiewaffen auf den seltsamen Schutzschirm, der die Zeitmaschine umhüllte. Wie erwartet blieb der Beschuss wirkungslos. Das K-Gehirn der Division täuschte Verwirrung und Zögern vor. Für die Besatzung der Zeitmaschine musste es aussehen, als wäre hier eine günstige Gelegenheit, den offenbar wenig kampfstarken Handlungsspielraum für eigene Operationen zu bekommen. Ich lächelte, als der eigenartige Schutzschirm plötzlich erlosch. Jetzt eine einzige Sextadim-Resonatorschallbombe - und der Spuk wäre vorbei!
    Leider bestand diese Möglichkeit für mich nicht mehr. Ich durfte die Karten nicht aufdecken, wollte ich nicht meine geheime Mission verraten, die mir größtenteils selber ein Geheimnis war. Aber dann beugte ich mich verblüfft vor. Die Zeitmaschine hatte nur zehn Roboter ausgeschleust und danach ihren Schutzschirm sofort wieder aufgebaut.
    Ja, waren die Cappins dort denn von allen guten Geistern verlassen? Wie konnten sie hoffen, mit zehn lächerlichen Robotern gegen meine Streitmacht bestehen zu können?
    „Kein Großangriff!" befahl ich dem Divisionsgehirn."Die im Tal befindlichen Maschinen sollen die zehn feindlichen Roboter vernichten und anschließend abwarten!"
     
    *
     
    „Wir vernichten die Cappin-Roboter und rufen anschließend den Großadministrator zurück!" erklärte Atlan entschlossen. Dr. Voigt Gosling, Hochenergie-Ingenieur und Chefrobotiker der Zeitexpedition, blickte den Arkoniden mit allen Anzeichen des Entsetzens an.
    „Sir, wir haben es mit einer ganzen Roboterdivision zu tun!
    Sollten Sie unsere Ortungsergebnisse vergessen haben?"
    „Atlan verfügt über ein photographisches Gedächtnis!" sagte Gucky mit seiner schrillen Stimme. „Solltest du das vergessen haben, Tatterich?"
    Goslings Hände zitterten nervös und versuchten die Folie aufzuheben, was ihnen nicht gelang. Wie so viele Menschen mit einem hochgezüchteten Gehirn und einem ausgeprägten Einfühlungsvermögen litt Voigt Gosling an übersteigerter Sensibilität und versuchte gleichzeitig, das niemandem zu zeigen; die Folge war eine gewisse Labilität des vegetativen Nervensystems.
    „Haarspalter!" fuhr Gosling den Ilt an."Meine Frage war nur rhetorisch gemeint."
    Wieder wandte er sich besorgt an den Lordadmiral.
    „Sind Sie sicher, dass Sie alle unsere Roboter opfern wollen?"
    Der Arkonide seufzte. Er wusste, dass Dr. Gosling die ihm unterstellten

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